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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachtete die Lichtleiste, und immer wieder schossen ihm die fünfhundert Stockwerke durch den Kopf. So tief, so schrecklich und immer schneller ging es ab in die Tiefe.
    Das Licht wischte über die Zahlen hinweg. Es flackerte, es tanzte, es ließ sie aufleuchten, wieder verschwinden. Ein ewiges Zucken, hin und her – hell und dunkel…
    »Das Seil – gerissen!«
    Die Stimme dröhnte in seinen Ohren. Trotz der eigenen Furcht hatte Heinz Hollmann die Panik in der fremden Stimme herausgehört.
    »Kein Stopp mehr. Fünfhundert Stockwerke tief. Das ist die Hölle… die Hölle.«
    Dann der Ruck!
    Urplötzlich, so daß Hollmann taumelte. Er fand auf einer Bodenwelle Stand, atmete ein, hörte das leise Brummen – und das plötzliche Krachen und Donnern über ihm.
    Er riß den Blick hoch.
    Die Decke löste sich.
    Er schrie auf, zuckte zusammen, duckte sich, seine Arme schnellten hoch, aber die Decke traf ihn nicht. Sie war nur ein kurzes Stück nach unten gesackt. Obwohl Hollmann dies schon einmal erlebt hatte, war er darauf nicht so richtig vorbereitet gewesen. Er ärgerte sich darüber, daß seine Knie zitterten, aber es war schon okay. Bis auf die Furcht…
    Er dachte nach.
    Links von ihm würde sich bald eine Gittertür öffnen, um ihn zu entlassen. Er würde wieder einen verzwickten Weg entlanggehen, der ihn nach einigen Kurven zum Ausgang brachte.
    Aber die Tür öffnete sich nicht.
    Auch die rauhe Stimme war nicht mehr zu hören, die den Besuchern noch einmal Angst machen sollte.
    Etwas stimmte nicht…
    Heinz Hollmann mußte warten. Er wäre für sein Leben gern aus diesem Gefängnis geflohen, doch er wußte auch, daß jetzt beide Türen verschlossen waren.
    Die Falle stand!
    Sein Herzklopfen blieb. Daß ihm dabei kalt wurde, war keine Einbildung. Sein Blut schien gegen Eiswasser ausgetauscht worden zu sein.
    Kalt?
    Er überlegte. Diesmal empfand er die Kälte als normal. Also doch nicht sein Blut. Sie drang aus dem Inneren des Fahrstuhls. Sogar aus dem Boden, wie ihm schien.
    Noch brannte das Licht. Hollmann empfand es als wichtig. Das Licht war ein Schimmer der Hoffnung, der sehr bald verlosch, als Hollmann seinen Blick zu Boden senkte. Dort hatte sich etwas verändert, damit die Kälte freie Bahn bekam.
    Er entdeckte Spalten und Risse.
    Einbildung.
    Konnte sein, aber das leichte Vibrieren war es nicht. Hollmann erinnerte sich daran, daß er und seine Freunde dieses Vibrieren bei ihrem letzten Besuch nicht gespürt hatten.
    Auch die Stimme kehrte zurück. Diesmal turnte sie durch seinen Kopf, was er von der Nacht her kannte.
    »Ich hole dich…«
    Heinz Hollmann kam mit den Worten nicht zurecht. Er hatte sie zwar verstanden, mit dem Begreifen hatte er jedoch Schwierigkeiten. Er durchsuchte das Gefängnis. Irgendwo mußte sich doch etwas abspielen, verdammt noch mal! Das ging nicht…
    Er rutschte weg. Seine Füße fanden auf der plötzlich entstehenden Schräge keinen Halt mehr. Der Oberkörper des Mannes kippte nach hinten. Hollmann riß mit einer verzweifelten Bewegung beide Arme hoch, während sein Gesicht einen wächsernen Ausdruck des Entsetzens zeigte.
    Dann fiel er.
    Er fiel und fiel…
    Die Hölle wartete!
    ***
    Harry Stahl war froh, einen Stadtplan von Hamburg zu haben.
    Ohne ihn wäre er verloren gewesen, aber auch mit ihm bekam er seine Schwierigkeiten, den richtigen Weg durch den mehr als dichten Verkehr zu finden. Er mußte nach St. Pauli. Dort wohnte Karin Hollmann, deren Mann plötzlich verschwunden war.
    Es war bereits der sechste Vermißte.
    Harry schüttelte den Kopf, weil er Brinkmanns Ausführungen nicht nachvollziehen konnte. Daß in den vergangenen sechs Jahren auch sechs Männer zwischen November und Dezember verschwunden waren, mußte nicht unbedingt auf eine dämonische Macht schließen lassen, obwohl diese Fälle schon als ungewöhnlich angesehen werden mußten, denn die Personen waren allesamt verschwunden, nachdem sie den Dom besucht hatten. Diese Information und einige andere dazu hatte Harry – neben dem Geld – in dem Umschlag gefunden.
    Er quälte sich durch kleine Seitenstraßen, entdeckte viele Kneipen und Imbißbuden und atmete auf, als ein blaues Schild auf einen Parkplatz hinwies. Harry mußte fünf Mark zahlen und durfte dann seinen Wagen einparken.
    Das Wetter meinte es relativ gut mit ihm. Er stieg aus, zog die dreiviertellange Lederjacke über, schloß den BMW ab und erkundigte sich beim Wächter noch einmal nach dem Ziel.
    Der Mann ließ die Zeitung sinken. Er hatte

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