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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Prozessor der 386er-Klasse oder einen Apple-Computer mit gewissen Systemen, unter anderem…«
    »Hör auf, bitte, Till, hör auf!«
    Der Junge lächelte. »Warum denn? Du wolltest doch wissen, was hier geschehen ist.«
    »Ja, das schon, aber du wirfst da mit Fachausdrücken um dich, die ich nicht begreife.«
    »Sie gehören dazu, Mum.«
    »Für dich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht nur für mich, sondern für alle, die damit zu tun haben. Es ist wirklich toll. Ich… ich… kann mit der Maus in ganz neue Dimensionen vordringen, in bestimmte Universen, das ist einfach irre.«
    Wilma schüttelte den Kopf. »Himmel, du kannst über nichts anderes mehr reden.«
    »Das ist meine Welt.«
    Wilma legte den Kopf schief. »Okay, es ist deine Welt, ich habe das mittlerweile akzeptiert. Aber du solltest nicht vergessen, daß es außer deiner Welt noch eine andere gibt.«
    »Das weiß ich.«
    »Deine Schule, dein Sportverein.«
    »Da gehe ich nicht mehr so oft hin.«
    »Schade.«
    Till hob die Schultern. »Ich… ich… habe mir die Knochen blau treten lassen. Die meisten Fußballer sind nur Klopper. Die haben gar keine Technik mehr.«
    »Die du aber hast?«
    »Ja.«
    »Gut, dann könntest du es doch in einem anderen Verein versuchen.«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mich entschlossen, nicht mehr hinzugehen, Mum. Ich will mich schon auf meinen Beruf vorbereiten.« Er lachte plötzlich. »Ich habe schon Kontakte hergestellt. Es gibt hier eine Firma, die Software vertreibt. Da kann ich bald stundenweise arbeiten…«
    »In deinem Alter?«
    »Das ist ja keine richtige Arbeit, Mum. Mir macht es eben Spaß. Ich lerne die neuesten Techniken kennen. Du weißt ja, wie schnell in dieser Branche alles überholt ist.«
    Wilma Wesley konnte über die Worte ihres Sohnes nur den Kopf schütteln. Wie er redete, das klang, als hätte ein Erwachsener gesprochen. Sie kam damit nicht zurecht. Dabei zählte sie sich mit ihren fünfunddreißig Jahren nicht eben zur älteren Generation. Aber diese Sprünge in der Entwicklung konnte sie nicht nachvollziehen.
    »Das ist mir wohl etwas zu hoch, Till.«
    »Muß nicht sein, Mummy. Ich kann dich gern in die Materie einweisen, wenn du willst.«
    Sie hob beide Arme und winkte ab. »Um Himmels willen, das ist nichts für mich.«
    »Schade. Dabei könntest du die Daten-Autobahnen sogar nutzen, Mum.«
    »Bitte wen?«
    »Daten-Autobahnen. Das ist eine Vernetzung zahlreicher Programme. Du brauchst, wenn du Informationen haben willst, das Haus gar nicht mehr zu verlassen. Du kannst deine Lebensmittel, deine Kleidung, eigentlich alles per Computer einkaufen. Das ist echt eine Schau, und die Entwicklung geht immer weiter.«
    Auf die Lippen der Frau stahl sich ein verloren wirkendes Lächeln. »Und wo endet sie?«
    »Das kann noch niemand sagen.«
    »Hoffentlich nicht im Chaos.«
    »Nein, Mum, unmöglich. Der Computer ist ja da, um das Chaos zu ordnen. Auch wenn es dir chaotisch vorkommen mag, aber ich kann durch meine Tat bestimmen, in welchen Teil des Programms ich hineingehen will. Das ist alles genau geregelt, Mum. Nichts ist dem Zufall überlassen. Ich kenne mich da aus.«
    Sie nickte einige Male. »Ja, ja, ich sehe schon, Junge, du bist mir überlegen.«
    »Nur darin.« Er stand auf und schob seinen Stuhl zurück. »So, jetzt darf ich gehen, nicht?«
    »Ich kann dich nicht halten.«
    Till lief um den Tisch herum und drückte seiner Mutter einen Kuß auf die Wange. Sie freute sich darüber.
    Der Junge verließ die Küche. Da ihr Haus ein kellerloser Bungalow war, verteilten sich die Räume auf einer Ebene. Tills Zimmer lag im hinteren Teil des Hauses.
    Wilma betrat das Zimmer nur zum Putzen. Sie hatte den Eindruck, als befände sich Till in einer anderen Welt, auch wenn er zu Hause war. Er lebte in einer kalten und wenig menschlichen Atmosphäre.
    Wenn sie daran dachte, kriegte sie eine Gänsehaut…
    ***
    Till Wesley legte seine Hand auf die Türklinke und spürte den Bogen der Spannung, der ihn erfaßt hielt. Es war wie immer, wenn er vor seinem Reich stand, und das Zimmer war für ihn nur das Reich. Er lebte darin, es gefiel ihm unwahrscheinlich gut, er kam damit zurecht, es war einfach seine Welt.
    Er liebte sie…
    Der Raum war nicht dunkel. Eine kleine Lampe gab ihr weiches Licht ab. Sie stand neben seinem Schreibtisch, so daß ihr Schein nicht blendend auf den Monitor fiel, sondern daran vorbeistrich, aber noch genügend Helligkeit zurückließ. Ein bequemer Stuhl und ein Drucker

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