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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Das ist gegen alle Gesetze.«
    »Es stimmt.«
    »Dann erklären Sie mir…«
    Ich blieb ruhig. »Dr. Walcott, es gibt Gesetze, die manchmal aufgehoben werden können. Da spielt plötzlich die Physik keine Rolle mehr, weil sie von einer anderen Kraft überdeckt wurde. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen, und wahrscheinlich wissen Sie auch, mit wem Sie es bei mir zu tun haben.«
    »Ja, ja«, sagte er, und es war mehr ein Knirschen. »Mit einem Mann, der sich um Dinge kümmert, die nicht mehr so richtig zu begreifen sind. Ich kenne Ihren Ruf.«
    »Dann akzeptieren Sie ihn bitte.«
    »Das tue ich auch.« Er nickte heftig. »Wo ist dann das Problem?«
    »Die Leiche! Die verschwundene Leiche ist genau das Problem, Mr. Sinclair.« Sein Blick war fordernd. »Und Sie werden mir sicherlich sagen können, wohin sie verschwunden ist oder zumindest, was mit ihr passierte.«
    »Ich könnte Ihnen die Frage zum Teil beantworten, aber ich werde es nicht tun. Ich muß Sie nur mit aller Nachdrücklichkeit bitten, gewisse Tatsachen auch ohne Erklärung zu akzeptieren. Mehr möchte ich nicht, das ist alles, Doktor.«
    »Das verlangen Sie einfach so?«
    »Ja, das verlange ich!«
    Er rang nach Worten. »Also… also… so etwas hat mir noch nie jemand gesagt. Ich bin hier der Chef, ich bin Mediziner. Ich kann nicht von Ihnen die Belehrungen annehmen, das ist…«
    »Es sind keine Belehrungen.«
    »Das sagen Sie.«
    »Und dabei bleibt es, Doktor!«
    Er unternahm noch einen letzten Versuch und erklärte mir, daß er sich beschweren wollte.
    »Das steht Ihnen frei, aber Sie werden damit nicht durchkommen. Ich möchte unbedingt auf meinen Kompetenzen beharren, ich tue es auch nicht gern, in diesem Fall allerdings bleibt mir nichts anderes übrig - sorry.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Ihr Ruf hat sich bereits herumgesprochen.«
    »Dann wissen Sie ja Bescheid.« Ich nickte Glenda zu. Uns beide hielt hier nichts mehr. An den anderen Mitarbeitern der Pathologie gingen wir vorbei. Sie schauten uns an, niemand stellte eine Frage, und auch der Mann an der Anmeldung sagte nichts.
    Wir verließen die Leichenhalle und atmeten tief durch. Die frische Luft tat gut. Uns kam der Himmel plötzlich sehr klar und wunderschön vor. Glenda Perkins hakte sich bei mir ein. »Welch eine Nacht«, flüsterte sie.
    »Ja, du hast recht.«
    »Und sie ist noch nicht vorbei.« Ich nickte.
    »Weißt du, daß ich Angst habe, John? Ich habe Angst davor, allein zu bleiben.«
    »Soll ich bei dir übernachten?«
    Sie lächelte verloren. »Ich hatte es dir vorschlagen wollen, aber es ist wohl nicht nötig.«
    Ich wußte, daß Glenda log und erkundigte mich, ob sie noch eine zweite Zahnbürste hätte.
    »Schon…«
    »Dann bleibe ich bei dir. Du bist betroffen, ich ebenfalls. Wir beide haben den Killer gesehen, und ich könnte mir vorstellen, daß er keine Zeugen mag.«
    »Ja, das denke ich auch…«
    ***
    »Du mußt etwas essen, Till!«
    »Ich habe keinen Hunger!«
    »Doch, iß etwas!«
    »Nein.«
    »Sonst gehst du sofort ins Bett. Du kannst nicht immer nur in deiner komischen Computerwelt schwimmen. Sie ist nicht das Leben. Das Leben besteht zumeist aus anderen Dingen, und dazu gehören nun mal Essen und Trinken.« Wilma Wesley schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. In der letzten Zeit hatte sie sich sehr über ihren Sohn geärgert. Wenn nur der Vater hier gewesen wäre, der aber war seit einigen Monaten auf einer Baustelle in Asien, und es war nicht mal sicher, ob er über Weihnachten nach London kam. Er hatte vor zwei Tagen angerufen und erklärt, daß es auf der Baustelle Probleme gäbe, die er als Leiter auszubaden hatte.
    Er war es auch gewesen, der seinem Sohn den Computer mit dem neuen CD-ROM-Laufwerk geschenkt hatte. Seit diesem Tag war Till Wesley verändert. Er war versunken in seine neue Welt. Er kannte nichts anderes mehr. Der zwölfjährige Till war dieser Faszination voll und ganz erlegen. Ein künstliches Tier mit dem Namen Maus war für ihn zum wichtigsten Begleiter geworden.
    »Ich bin aber satt, Mummy.«
    »Satt?« Wilma Wesley lächelte. »Wie kannst du satt sein, wenn du kaum etwas zu dir genommen hast?«
    »Ich habe das Brot gegessen.«
    »Eine Scheibe.«
    »Und die Gurke.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist für Jungen in deinem Alter viel zu wenig.«
    »Ich brauche aber nicht mehr.«
    Wilma spürte, daß sie sich wieder auf dem Rückweg befand. »Dann nimm wenigstens etwas von dem Nachtisch.«
    »Was ist es denn?«
    »Pflaumenmus,

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