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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbstgemacht. Es sind die Pflaumen aus dem Sommer, die dir so geschmeckt haben.«
    Till lächelte. »Gut, Mum, die nehme ich.«
    »Okay.« Wilma stand auf. Der Topf mit dem Mus stand auf der Fensterbank. Durch die Scheibe schaute sie für einen Moment in den Garten, der von ihr vorweihnachtlich geschmückt war. Lichtergirlanden hingen in den Bäumen, und auch eine Fichte war mit kleinen Lichtern geschmückt worden. Wilma dachte daran, daß sie und ihr Sohn über Weihnachten wahrscheinlich allein waren. Einige Male schluckte sie, nahm den Steinguttopf und stellte ihn auf den Tisch. Der gebogene Löffelstiel schaute aus der Öffnung des Deckels hervor. Teller nahm sie vom Küchenregal, denn auch sie wollte etwas von diesem Mus essen.
    Während sie die Teller füllte, schaute sie ihren Sohn an. Er war erst zwölf, aber er wirkte schon so erschreckend erwachsen. Es mochte daran liegen, daß er in den letzten vier Wochen so stark in die Höhe geschossen war, und sein blondes Haar schien dabei noch heller geworden zu sein. Das Gesicht hatte seinen kindlichen Ausdruck verloren, und die blauen Augen über der kleinen Nase blickten für einen Jungen seines Alters eigentlich zu ernst. Er trug ein Jeanshemd von seinem Vater, es paßte ihm bereits, nur die Jeans wären ihm noch zu lang und auch zu weit gewesen. Da hatte er seine eigenen an.
    »Gut, Mum, gut…«
    »Ich denke, du ißt das Mus so gern.«
    »Aber auch morgen und übermorgen.«
    Sie lächelte, setzte sich, schob ihrem Sohn den Teller zu, auf den sie auch den kleinen Löffel gelegt hatte.
    Till aß. Diesmal hatte er wirklich Appetit. Zwischendurch schaute er hoch und blickte seine Mutter dabei an, die bei jedem Kontakt lächelte.
    »Schmeckt es dir, Junge?«
    »Klasse.«
    »Das wußte ich.«
    Es war wieder einer dieser Abende, wo Wilma Wesley hätte heulen können. Wahrscheinlich würde sie es auch tun, wenn sie allein war. Die Trennung von ihrem Mann fiel ihr doch schwerer, als sie gedacht hatte, obwohl sie ja gewußt hatte, wen sie heiratete, aber je mehr Jahre vergingen, um so schwerer fielen ihr die langen Pausen. Besonders jetzt, wo Till Wesley älter wurde, hätte er einen Vater gebraucht, und sie beschloß, im nächsten Jahr mit Ralph zu reden, ob er nicht einen Job im Inland annehmen konnte.
    Till sprach beim Essen. »Mum, du siehst so traurig aus. Was ist los?«
    »Ich denke an deinen Vater.«
    »Der kommt doch bald.«
    »Ja, du hast recht, aber die Zeit wird mir sehr, sehr lang. Ich vermisse ihn.«
    »Ich auch, Mum.«
    Sie faßte über den Tisch nach seiner Hand. »Dann werden wir beide zusammenhalten müssen, Till.«
    »Wobei denn?«
    »Das kann ich dir sagen, Junge. Ich möchte, daß Daddy nicht mehr für Monate wegfährt. Ich will, daß er eine andere Arbeit annimmt und zu Hause bleibt.«
    »Hier? Für immer?«
    »Jaaa«, sie hatte das Wort gedehnt, dann schränkte sie ein. »Wenn er weg ist, nur für einige Tage, das wäre besser.«
    »Würde mir auch gefallen.«
    Wilma lächelte. »Dann sind wir einer Meinung, Till?«
    »Immer.«
    Über den Tisch hinweg reichte sie ihrem Sohn die Hand, die er nahm und drückte. »Soll ich dir noch helfen, Mum?«
    Sie winkte ab. »Das macht die Spülmaschine.«
    »Und was tust du danach?«
    »Ich werde duschen gehen, mich in den Bademantel kuscheln, auf die Couch setzen und in die Glotze schauen. Heute kommt ein Film, der mich interessiert.«
    »Ist es ein neuer Film?«
    »Nein, ein alter aus Hollywood. Ein richtiger Liebesfilm. Die sehe ich ja gerne.«
    »Ich muß in mein Zimmer.«
    Wilma hob die Augenbrauen. »Vor deinen Computer, denke ich mal - oder nicht?«
    »Doch, du hast recht.«
    »Und es ist sehr wichtig.«
    »Klar.«
    »Was ist daran so wichtig?«
    »Das Programm.«
    »Neu?«
    »Nicht ganz, aber es ist nicht einfach, damit zurechtzukommen. Ich könnte es dir erklären und…«
    Wilma Wesley hob beide Hände. »Um Himmels willen, nein, das sollst du nicht, ich komme damit nicht zurecht.«
    Till blieb beim Thema. »Ein CD-ROM-Programm.«
    »Was heißt das?«
    Till staunte. »Willst du wirklich wissen, was CD-ROM bedeutet, Mummy?«
    »Ja, erkläre es mir. Ich möchte schließlich wissen, womit sich mein Sohn beschäftigt.«
    »Gut, Mum, gut. CD-ROM ist eine Abkürzung. Es bedeutet Compact Disc Read Only Memory. Wie eine Audio-CD kann sie nicht bespielt werden. Auf der CD-ROM sind Daten für Ton, Bild, Text und auch für die Grafik gespeichert. Um sie abspielen zu können, brauche ich einen DOS-Rechner mit einem

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