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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ließen sie die Käfermänner heran, dann fiel der erste Schuß. Marty hatte das Feuer eröffnet, und ein Käfermann brach wie vom Blitz getroffen zusammen.
    Auch Al holte einen Feind von den Beinen. Die anderen begannen zu rennen. Leider ergriffen sie nicht die Flucht. Sie griffen uns im Sturmlauf an.
    Dadurch überwanden sie die kurze Distanz schneller und waren zudem schwerer zu treffen.
    Al Owen streckte noch einen Käfermann nieder, dann waren sie da. Sie sprangen über die Felsen, und der Kampf Mann gegen Mann begann. Ich setzte ein Monster mit meinem magischen Flammenwerfer in Brand. Der große Kerl wurde zur lebenden Fackel und torkelte orientierungslos davon.
    Marty erschoß einen Feind aus nächster Nähe, und auch Al schaffte noch einen Gegner. Unser Erfolg irritierte sie.
    Sie hatten sich das bestimmt anders vorgestellt. Vor wenigen Augenblicken waren sie noch zwölf gewesen, nun waren sie nur noch halb so viele.
    Ihren nächsten Attacken fehlte das wichtige Selbstvertrauen. Für Sekunden schienen sie orientierungslos. Sollten sie aufgeben? Weitermachen? Bleiben? Sich zurückziehen?
    In diesen Augenblicken, wo alles auf des Messers Schneide stand, wo wir den Sieg in greifbarer Nähe wähnten, stieß plötzlich Al Owen einen lauten Schrei aus.
    Ich hatte einen Moment nicht auf ihn geachtet. Jetzt sah ich ihn auf die Knie sinken. Einer der Käfermänner löste sich von dem Parapsychologen, und die großen, starken Zangen des Monsters waren blutig.
    Al Owens Blut klebte an ihnen. Der Professor richtete mit schmerzverzerrtem Gesicht meinen Colt Diamondback auf das Ungeheuer und drückte ab. Der Käfermann brach zusammen, aber das änderte nichts an der Tatsache, daß Al Owen schwer verletzt war.
    ***
    Ruana warf hastig Sand ins Feuer. Die Flammen erstickten nicht ganz, brannten aber nur noch niedrig.
    Vorsichtig schob sich die Elfe an der Felsenwand entlang. Eben hatte sie angefangen, sich besser zu fühlen, doch nun ging es ihr schon nicht mehr so gut.
    Der Gedanke, es könnte Colock draußen vor der Höhle sein, machte sie halb verrückt. Sie blickte sich nervös um. Womit sollte sie sich bewaffnen?
    Sie entdeckte nichts, das geeignet gewesen wäre, ihre Verteidigungskraft zu erhöhen. Nur ein faustgroßer Stein lag in der Mitte der Höhle. Sie holte ihn sich rasch. Er war besser, als mit bloßen Händen zu kämpfen.
    Ziemlich dunkel war es in der Höhle. Ruana konnte das Holzgitter kaum sehen. Draußen kratzte etwas über den Boden. Das konnten Colocks Fänge sein.
    Ruanas Herz klopfte so laut gegen die Rippen, daß sie befürchtete, die Schläge könnten ihre Anwesenheit verraten.
    Worauf wartete Colock? Daß sie aus der Höhle kam? Darauf konnte er lange warten. Das würde sie niemals tun.
    Iccigoor hatte diese Geräusche erwähnt. Bereits gestern nacht hatte sich etwas oder jemand in der Nähe seiner Höhle herumgetrieben.
    Ruana drückte sich in eine Felsennische. Je länger sie zum Gitter blickte, desto deutlicher erkannte sie es.
    Und dahinter…
    Da war eine Bewegung!
    Etwas kroch über den Boden - groß wie ein Wolf, aber breiter, irgendwie keilförmig. Zweifellos handelte es sich um ein Tier. Ruana wußte nur noch nicht, was es war.
    Jetzt hielt es an, richtete sich auf, setzte sich auf die Hinterbeine. Ruana sah eine spitze Schnauze und lange gelbe Nagezähne. Sie fuhr sich mit der Hand an die Lippen.
    Das war eine Riesenratte!
    ***
    Trotz des Erfolgs über Al Owen rückten die restlichen Käfermänner ab. Es waren nur noch fünf.
    Das Röcheln des Parapsychologen ging mir wie ein Messer unter die Haut. Ich nahm ihm meinen Colt Diamondback aus der Hand. Er brauchte die Waffe nicht mehr, mir würde sie mehr dienen als ihm.
    Sein Gesicht drückte einen schrecklichen Schmerz aus. Ich litt mit ihm. Beide Hände preßte er auf seine Brust, und zwischen seinen Fingern quoll Blut hervor.
    »Wir… werden… immer… weniger…«, keuchte Al. »Zuerst Wendell Aldrich… Dann Denise… Jetzt ich…«
    Ich griff vorsichtig nach seinen Händen und zog sie auf die Seite. »Sieht schlimm aus«, sagte ich. Es hatte keinen Sinn, ihm etwas vorzumachen. »Aber daran stirbst du nicht, Al.«
    »Nein, daran nicht, aber wollt ihr euch weiter mit mir belasten?«
    »Das ist doch wohl selbstverständlich«, sagte Marty Kanter.
    »Dann schaffen wir's alle drei nicht«, sagte Al.
    »Na schön, dann schaffen wir's eben alle drei nicht«, sagte Marty energisch. »Auf jeden Fall kommt es für uns nicht in Frage, daß wir

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