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089 - Lebende Leichen

089 - Lebende Leichen

Titel: 089 - Lebende Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wirkendes Herzgift injiziert hat. Deshalb ja auch die Obduktion. «
    » Und woher weiß man, daß er einer der entsprungenen Zuchthäusler ist? «
    » Ich selbst habe ihn identifiziert. Einwandfrei! «
    » Ist es der Einäugige? «
    » Nein. Was aus dem geworden ist, weiß niemand. «
    In der Halle des Krankenhauses erwartete sie ein junger Assistenzarzt und führte sie zu einem ebenerdigen Operationsraum. Direkt neben der Tür war ein Lift. Aus ihm traten in diesem Augenblick der Chefarzt und der Polizeiarzt.
    Dr. Uridil begrüßte sie. » Gut, daß Sie schon da sind. Da kann ich Ihnen den Mann mal zeigen. Leider kann ich ihn vor einer halben Stunde nicht obduzieren. Bitte, kommen Sie herein! «
    Der Chefarzt hatte die Tür zu dem kleinen Operationsraum aufgeschoben. Ein Pfleger erhob sich von einem Stuhl, als sie eintraten, und nahm auf einen Wink des Chefarztes das lange weiße Laken von einer Gestalt, die auf einem Operationstisch lag.
    Der Tote war nackt. Hände, Brust und Füße waren mit breiten Lederriemen am Tisch befestigt.
    Der Chefarzt wies auf die Riemen: » Sie wundern sich vielleicht über unsere Vorsichtsmaßnahmen. Sie sind auch sonst bei Obduktionen nicht üblich. Aber wenn die Toten zu wandeln anfangen. « Er lächelte, doch es war ein bitteres Lächeln.
    » Vollständig richtig! « pflichtete ihm Dr. Abel bei und neigte seinen kahlen Kopf über die Leiche. » Wir können nicht vorsichtig genug sein. Aber ich glaube, der ist tot und bleibt auch tot! «
    » Wir treffen uns in dreißig Minuten wieder « , erklärte der Chefarzt und sah auf seine Armbanduhr, » dann werden wir, so hoffe ich, bald wissen, woran er gestorben ist. «
    Er eilte hinaus. Sie hörten den Lift hinauffahren. Der Pfleger nahm wieder auf seinem Stuhl neben dem Operationstisch Platz.
    Sie trennten sich. Larry Brent machte einige Besorgungen in der Stadt und auf dem Postamt.
    Als er nach einer halben Stunde ins Krankenhaus zurückkam, erwarteten ihn vor dem Operationssaal bereits Inspektor Horvath und Dr. Abel. Kurz darauf trat der Chefarzt aus dem Lift. Er war sichtlich verärgert.
    » Ich habe ein paar dringende Visiten gemacht, und inzwischen hat jemand meine Sekretärin telefonisch in eine andere Abteilung beordert. Niemand will es dort gewesen sein. Es ist unglaublich, was sich manche Leute herausnehmen. Wenn ich den finde, der muß gehen! «
    Er schob die Tür zum Operationsraum auf. Sein Blick überflog die Gestalt unter dem weißen Laken. Dann sah er sich um. » Und wo ist der Pfleger? Er hatte den strikten Auftrag, sich nicht aus diesem Raum zu entfernen. Kann man sich denn auf niemand mehr verlassen? «
    Larry Brent wurde von einem schrecklichen Verdacht erfaßt. Er trat zum Operationstisch und hob das Laken.
    Unter ihm lag der Pfleger, lose mit Lederriemen angeschnallt. Seine Augen waren geschlossen, er atmete stoßweise.
    X-RAY-3 neigte sich über sein Gesicht. » Chloroform! « sagte er. Entgeistert sah ihn der Chefarzt an.
    Der tote Zuchthäusler war verschwunden.
    Im Steinbruch unweit der Heunenburg war alles zur Sprengung bereit.
    Die beiden Arbeiter liefen eilig in Deckung. Hinter dicken Baumstämmen warfen sie sich auf den Boden und spähten vorsichtig nach der zischenden Flamme, die eilig in einiger Entfernung die Zündschnur entlanglief. Sie erreichte den verschütteten Eingang des Bergwerkes. Eine dumpfe Detonation erfolgte, eine Fontäne von Sand, Erde und Steinen, eine Rauch- und Staubwolke, stieg träge an den Steilhängen gegen den Himmel.
    Kurz darauf hatten die beiden Männer den Eingang ziemlich freigelegt. Sie griffen nach ihren elektrischen Lampen und drangen in den dunklen Gang ein, der sich vor ihnen auftat.
    Eine unerträglich dumpfe Luft umhüllte sie.
    Sie waren vielleicht fünfzehn Meter in das alte Bergwerk eingedrungen, als sie eine Überraschung erlebten.
    Auf der rechten Seite des Schachtes erkannten sie einen Seitengang. Sie machten einige Schritte und sahen am Ende dieses Ganges eine große Öffnung, durch die Tageslicht fiel.
    » Mensch! Da ist ja ein zweiter Eingang, und der war nie zugeschüttet! Hast du davon gewußt? «
    » Nee, das hat kein Mensch gewußt. «
    Sie gingen bis zur Öffnung und krochen hinaus ins Freie. Sie waren kaum zwanzig Meter vom Schachteingang entfernt, den sie soeben freigesprengt hatten. Dieser zweite heimliche Eingang lag versteckt hinter dichtem Gestrüpp. Er war von außen praktisch kaum zu erkennen.
    » Ein Glück, daß den niemand entdeckt hat « , sagte

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