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089 - Lebende Leichen

089 - Lebende Leichen

Titel: 089 - Lebende Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ich vom Schloß aus mal nach Wien telefonieren? «
    » Natürlich, Larry, jederzeit und so oft du willst. «
    In diesem Augenblick fiel ein Schatten auf ihren Weg, und eine Männerstimme sagte: » Ich wünsche dem Herrn Baron einen guten Morgen! «
    Am Wegrand stand plötzlich, wie hingezaubert, ein Riese von Mann. Er mußte über zwei Meter groß sein. Es war unmöglich, sein Alter zu bestimmen. Sein braungebranntes Gesicht war von einem wilden Bart umwuchert, und Larry Brent sah, daß quer über die Stirn, die Nase und die Wange eine rote, abschreckende Narbe lief.
    Der Riese machte vor Kurt Parsini eine tiefe Verbeugung.
    Der winkte ihm zu. » Guten Morgen, Janos! Alles in Ordnung in deinem Wald? «
    Der Riese lachte verlegen: » Das ist nicht mein Wald, das ist Ihr Wald! «
    » Na, dann sagen wir mal, unser Wald. Einverstanden? Wie wird das Wetter? «
    » Es bleibt schön, Herr Baron! «
    » Das freut mich, Janos! Adieu! «
    Der Riese verneigte sich. » Ergebenster Diener, Herr Baron! « Er setzte sich auf einen Baumstumpf. Kurt Parsini und Larry Brent gingen weiter.
    » Das ist unser Einsiedler « , erklärte der Baron. » Die Jagdhütte drüben auf der Lichtung, dort wohnt er. Seit wieviel Jahren, weiß kein Mensch genau. Der Mann ist absolut harmlos. Er kennt jeden Grashalm weit und breit, und seine Wetterprognosen stimmen immer. «
    » Woher hat er die Narbe? «
    » Es heißt, daß er in seiner Jugend von einem Nebenbuhler mit einem Küchenmesser fast tranchiert wurde. Als die Mädchen dann vor ihm davonliefen, wurde Janos menschenscheu und schließlich ein richtiger Einsiedler. «
    » Stammt er aus Moolstadt? «
    » Das weiß kein Mensch. «
    » Und wovon lebt er? «
    » Ich möchte sagen, von Spenden und von seinem Wald, er braucht bestimmt nicht viel. «
    Der Rückweg führte sie wieder über den Steinbruch. Auf dem freien Platz zwischen den steilen Wänden stand ein kleiner Lastwagen. Zwei Männer waren dabei, mit Spaten in dem verschütteten Eingang zu dem alten Stollen ein Loch auszuheben.
    » Was ist denn los? « fragte Kurt Parsini.
    Einer der Männer rückte an seiner Mütze. » Ach so, das wissen Sie noch nicht, Herr Baron.
    Wir sollen den Eingang zu dem Stollen aufsprengen. In ein paar Tagen kommt eine Kommission. Sie soll prüfen, ob es sich vielleicht lohnt, den Betrieb wieder aufzunehmen. «
    » Das ist mir allerdings neu. Na, dann guten Erfolg! «
    Ins Schloß zurückgekehrt, führte Larry Brent in seinem Zimmer ein längeres Telefongespräch mit einem PSA-Nachrichtenmann. Man sicherte ihm zu, schleunigst Nachforschungen anzustellen und ihn umgehend zu verständigen.
    Kaum hatte X-RAY-3 aufgelegt, klingelte der Apparat. Er hob ab und nannte seinen Namen.
    Er hörte die Stimme des Polizeiarztes Dr. Abel.
    » Mr. Brent selbst? Das trifft sich gut. Heute nacht hat sich der sechste Fall eines Wiedererwachens zugetragen: Ein toter Papierhändler, der bis zu einer Telefonzelle ging. Ich habe selbst den Totenschein ein paar Stunden vorher ausgestellt. Außerdem …«
    » Ja? «
    » Man hat soeben einen der entsprungenen Zuchthäusler gefunden. Der Mann ist auch tot!
    Die Ursache ist noch unbekannt. Dr. Uridil will ihn deshalb sezieren. In etwa einer Stunde. Er meint, es wäre vielleicht gut, wenn Sie dabei wären. «
    » Warum meint er das? «
    » Das weiß ich nicht, aber Inspektor Horvath und ich werden auch hinzugezogen. Wollen Sie kommen? «
    » Okay, ich komme. Ich danke für die Benachrichtigung. «
    » Aber bitte, es war meine Pflicht. «
     
    ●
     
    Inspektor Horvath erwartete den PSA-Agenten vor dem Krankenhaus.
    » Wo hat man den toten Zuchthäusler gefunden? « wollte Larry Brent wissen.
    » Sie werden es nicht glauben « , antwortete der Inspektor, » aber er saß auf einer der beiden Bänke, die vor dem Krankenhaus stehen. Die Schwester an der Pforte hatte ihn wenige Minuten vorher noch nicht gesehen, aber dann fuhren allerlei Autos vor, und in dem Trubel von Schwestern, Pflegern, Patienten, die auf Bahren hereingetragen wurden, muß jemand den Toten auf die Bank gesetzt haben und ist dann wieder abgefahren. «
    » Das nenne ich kühn. Die Möglichkeit, daß er erst auf der Bank gestorben ist, besteht nicht? «
    » Nein! Der Mann ist nach übereinstimmender Aussage des Chefarztes und des Polizeiarztes bereits rund zwei Stunden tot gewesen, als man ihn auf der Bank entdeckte. «
    » Und die Todesursache weiß man also noch nicht? «
    » Nein! Dr. Uridil vermutet, daß man ihm ein rasch

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