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089 - Lebende Leichen

089 - Lebende Leichen

Titel: 089 - Lebende Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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rufen:
    » Telefon für Mr. Brent! «
    » Sie entschuldigen! « murmelte der PSA-Agent und ging ins Haus.
    Es war das Gespräch aus Wien, das er erwartet hatte. Er lauschte aufmerksam, nickte, stellte einige Fragen und legte gedankenverloren wieder auf. Aus dem Nebel sah er in groben Umrissen ein Motiv für die unglaublichen Geschehnisse dieser Tage, so phantastisch es auch anmuten mochte.
    Das Telefon klingelte, als er sich gerade abwenden wollte. Es war Inspektor Horvath.
    » Eine interessante Neuigkeit, Mr. Brent. Nach meiner Rückkehr fand ich die Anzeige einer alleinstehenden Frau vor, die behauptet, bei ihrem Untermieter unheimliche Dinge gefunden zu haben. Befragt, meinte sie, es seien ihrer Ansicht nach Kindergehirne …«
    » Wie bitte? «
    » Ja, sie sagte Kindergehirne. Ihre Beschreibung des Untermieters könnte auf den weißhaarigen Mann zutreffen, den wir suchen. Ich wollte jetzt hinfahren. Wenn Sie mitkommen wollen, warte ich solange, bis Sie da sind. «
    » Okay, ich komme sofort! «
    Larry Brent legte auf. Er hörte jemand hinter sich atmen und drehte sich um. Es war Yvette.
    » Verzeihung, ich dachte der Anruf sei für uns. «
    » Nein, bedaure, es war für mich. Ich muß umgehend noch mal nach Moolstadt. Wollen Sie es bitte dem Baron sagen. «
    Sie nickte und drehte sich jäh um.
     
    ●
     
    Inspektor Horvath erwartete Larry in seinem Büro. Er drückte seine Zigarette in dem übervollen Aschenbecher aus. » Wir können gleich losfahren. Ich nehme Sie am besten in meinem Wagen mit. Einer meiner Beamten fährt auch mit. Vielleicht lasse ich ihn heute nacht als Wache dort. «
    Die Fahrt ging an die Peripherie der Stadt. Nur noch ein paar einfache Häuser standen dort am Rande einer mit kahlen Kiefern bewachsenen Sanddüne.
    Der Wagen hielt vor dem letzten Haus. In einem kleinen Vorgarten wuchsen riesige Sonnenblumen. Die Haustür öffnete sich und eine grobknochige, fünfzigjährige Frau kam heraus.
    » Ich bin Frau Stepan. Gut, daß Sie endlich da sind! Ich habe mich schon fast zu Tode gefürchtet. Wenn Herr Brandeis vor Ihnen gekommen wäre, hätte ich ihn nicht mehr hereingelassen und um Hilfe geschrieen ! «
    Während der Polizeibeamte draußen im Wagen sitzen blieb, traten Larry Brent und der Inspektor in eine kleine Wohnküche. Das war es, was Ihnen Julia Stepan in kurzen Worten zu erzählen hatte.
    Vor fünf Monaten sei der weißhaarige, weißbärtige Herr Brandeis zu ihr gekommen, er wollte ihr freistehendes Zimmer mieten. Sie werde keine Arbeit mit ihm haben, denn er sei sehr viel unterwegs, auch nachts sei er wenig da. Ob sie das störe? Es störe sie nicht, im Gegenteil, es war ihr nur recht. Tagsüber arbeite sie ohnedies in der Korbwarenfabrik und komme erst am späten Nachmittag nach Hause. Es sei auch alles sehr gut gegangen, geradezu ideal für eine Frau, die vermieten müsse. Mal sei er mit dem Auto gefahren, mal nicht, am häufigsten habe er ein Fahrrad benutzt. Besuch? Nein, davon habe sie nichts gemerkt, aber, wie gesagt, sie sei ja auch tagsüber nicht zu Hause. Post? Auch das wisse sie nicht. Ob sie der etwas seltsame Mieter nicht stutzig gemacht habe? Nein, gar nicht, er habe ihr nur einmal eine Andeutung gemacht, daß er mit der Schmuggelbekämpfung an der Grenze zu tun habe, aber sie dürfe nicht darüber reden.
    » Wann haben Sie Herrn Brandeis das letzte Mal gesehen? « fragte der Inspektor.
    » Das muß vor zwei Tagen gewesen sein. Er bestellte am Abend einen Tee und holte ihn selbst in der Küche ab. Später ist er dann wieder auf seinem Fahrrad weggefahren. Aber heute muß er hier gewesen sein. «
    » Woher wissen Sie das? «
    » Als ich nach Hause kam, stand seine Zimmertür, die er sonst immer schließt, nur angelehnt, und das Licht brannte. Obwohl es noch hell war. Und er war nicht da. Wissen Sie, es sah aus, als sei er Hals über Kopf davongelaufen. Aus irgendeinem Grund. Er war sonst die Ordnung selbst. Es war immer alles weggeräumt. Er hat sich an den Schrank sogar ein anderes Schloß machen lassen. Da sei beschlagnahmte Schmuggelware drin, sagte er, die müsse er bis zur Ablieferung unter besonderem Verschluß halten. Aber heute war das Zimmer ganz unordentlich und auf dem Tisch stand etwas, da hatte es mich doch gegraust! «
    » Und das hat Sie bewogen, uns zu verständigen. Das war sehr vernünftig « , lobte der Inspektor.
    » Wenn Sie es sehen, dann werden Sie es begreifen. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen! Sein Zimmer ist oben. «
    Sie gingen über eine

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