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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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dahinter?
    »Sabeth, versuche dich zu erinnern. Du warst Wächterin der weißen Stadt. Zamorra hat dich aus den Fängen des Ductors befreit, weißt du das nicht mehr? Du warst in der weißen Stadt - und der rote Durst hätte dich um ein Haar getötet.«
    Die dunkelhäutig Schönheit wandte sich zu Laertes um. Ihr Lächeln war echt, da war Zamorra ziemlich sicher. »Ich weiß nicht, was du mir sagen willst, mein Gast. Ich kenne keinen Ductor, keinen Zamorra. Aber bitte, vielleicht kann euch ja mein Gatte helfen. Er kommt bald von der Jagd zurück. Der Tag neigt sich seinem Ende, da kann es nicht mehr lange dauern. Bitte seid meine Gäste bis dahin. Meine Dienerinnen werden es euch an nichts mangeln lassen. Mich entschuldigt jetzt bitte, ich habe noch so viel zu tun.«
    Sabeth schritt einer Königin würdig aus dem Gebäude. Laertes wollte ihr folgen, doch er prallte vom Eingang zurück in den Raum.
    »Eine Falle. Geh zur Seite.« Zamorra löste Merlins Stern von der Kette, die er stets um den Hals trug. Nach wenigen Sekunden schon gab er den Versuch auf. Das Amulett stellte sich tot…
    Laertes legte die Hände an den Fingerspitzen zusammen. Zamorra wusste, welche magischen Energien der Uskuge notfalls entfesseln konnte. Doch er hielt den Freund zurück. »Warte noch. Ich glaube nicht, dass Sabeth - oder wer auch immer - uns angreifen wollen. Hier stimmt etwas nicht. Diese Blasenhaut, ihre fehlende Erinnerung - dann wieder die Anspielung auf den König, ihren früheren Gemahlen. Das kann nicht alles alleine von Sabeth kommen.«
    Laertes entspannte sich ein wenig. »Mein Sprung ist auch blockiert. So kommen wir also hier auch nicht weg. Gut, warten wir noch ab, denn gefährdet scheinen wir wirklich nicht zu sein. Zumindest im Moment nicht.« Er machte eine Pause. »Wie hat sie das Material genannt? Traumwald?« Laertes fuhr vorsichtig mit den Fingerkuppen über die Wand.
    Zamorra zuckte die Achseln. »Ich bin nicht sicher, ob sie damit nur das Material gemeint hat. Vielleicht auch das alles hier.« Er machte eine umfassende Geste. »Also warten wir, bis Sabeth wieder zurückkommt. Diese Blasen… wenn das eine Krankheit ist, dann müssen wir uns jemanden suchen, der sich damit auskennt.« Er stockte. »Vielleicht kann auch der Dhyarra-Kristall heilend wirken, aber das müssen wir dann sehen.«
    »Wenn Sabeth kommt, werden wir sie nach draußen locken - irgendwie. Wenn wir sie aus dem Kral heraus haben, springe ich mit ihr zur Erde. Du kommst nach.« Zamorra nickte. Das hörte sich vernünftig an, denn er war durchaus auch ohne Laertes in der Lage die Welten zu wechseln. Vernünftig… immer wenn sich etwas so bezeichnen ließ, wurde Zamorra unruhig, denn das war meist ein sicheres Zeichen dafür, dass ein solcher Plan niemals funktionieren konnte. Aber er wollte nicht unken.
    Doch der Versuch eines positiven Denkens wurde im kleinsten Keim erstickt, als Dalius Laertes aufstöhnte.
    »Zamorra, schau dir deine Hand an!«
    Der Parapsychologe blickte auf seine rechte Hand, die noch immer Merlins Stern umklammert hielt. Seine Augen weiteten sich, als er den Grund für Laertes' Entsetzen bemerkte.
    Gut fünf Zentimeter im Durchmesser und annähernd kreisrund war die Fläche auf seinem Handrücken… sie erinnerte an Echsenhaut und war weiß wie Kalk…
    ***
    Lucifuge Rofocale hatte die wildesten Gerüchte gehört, was sich hier in dieser merkwürdigen Stadt so alles abspielen sollte. Fremdartige Wesen sollten hier Blutorgien feiern - es sollte nach Tod und Pestilenz stinken - man munkelte, Sarkana stecke hinter alldem, denn er hätte die Angriffe Zamorras doch überlebt, um sich nun hier sein neues Machtzentrum zu erschaffen. Andere dichteten ihm, Rofocale selbst, die heimliche Herrschaft über Armakath an. Es gab sogar Gerüchte, Kaiser Luzifer höchstpersönlich hätte diese Geißel in die Hölle gesetzt, um von hier aus die Schwefelklüfte gründlich zu reformieren.
    Was Lucifuge Rofocale schließlich erwartet hatte, das konnte er selbst nicht so genau sagen. Sicherlich jedoch ein wenig mehr als das, was er schließlich vorfand. Enttäuscht blickte er sich um. Nichts als blendend weiße Häuser, blendend weiße Straßen…
    Er musste zugeben, dass der Kokon, der Armakath umgab, von innen aus betrachtet ein imposantes Bild abgab. Das Gebilde stach in den Himmel über der Hölle wie eine überdimensionierte Kanüle, in der ein steinernes Gift lauerte. Wer oder was sollte damit wohl geimpft werden?
    Lucifuge Rofocale erhob

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