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0890 - Stygias Plan

0890 - Stygias Plan

Titel: 0890 - Stygias Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Amazonen waren entsetzlich, denn sie verbrannten bei lebendigem Leib. Alle Hilfeversuche ihrer Schwestern blieben vergebens.
    Panik - Angst um das eigene Leben - nichts mehr konnte die Phalanx der verbliebenen Kriegerinnen nun noch aufrechterhalten. Tigoras Befehle, die sie ungehört in die Todesschreie hinein brüllte, blieben ungehört.
    Und der Killer formte erneut sein Trichtermaul…
    Stygia wusste, er würde sie alle töten.
    Es wurde höchste Zeit zu verschwinden!
    ***
    Vinca von Parom war ein kräftig gebauter Mann.
    Er hatte wirklich vom Körperbau her keine Begabung um sich irgendwo ungesehen und lautlos anzuschleichen. Lakir hingegen entsprach diesen Anforderungen nahezu perfekt. Darum war sie es auch, die, als die beiden Paromer sich der Kokonwandung näherten, wie eine Späherin um die Häuserecken huschte. Alles konnten sie nun brauchen, aber sicher nicht den Fall, in eine Patrouille der Praetoren zu geraten.
    Die würden sie zwar nicht angreifen, doch es war klar, dass man Lakir und Vinca nicht hier am Rand der Stadt sehen wollte. Sie sollten sich bei der Wurzel aufhalten. So war das Verständnis der Praetoren und ihres Anführers von einer Wächterin und dem Krieger der Stadt.
    Doch alle Vorsicht war überflüssig, denn mit jedem Schritt, den die beiden sich dem Ort näherten, von dem der Kampflärm ausgegangen war, wurde ihnen deutlicher, dass sich hier niemand um sie kümmern würde.
    Lakir zuckte hinter die Hausecke zurück, um die sie soeben geblickt hatte. Es war nicht zu glauben, was sie dort gesehen hatte. Nur wenige Meter entfernt lagen die Leichen von zwei Praetoren! Lakir gab Vinca ein Handzeichen, der sich gut dreißig Schritte hinter ihr befand und nach hinten absicherte. Schnell schloss der Krieger zu seiner Frau auf.
    Mit Handzeichen gab sie ihm zu verstehen, was sie gesehen hatte. Noch immer wagte sie nicht zu sprechen, denn wer die Praetoren auch getötet hatte, konnte ja noch ganz in der Nähe sein. Vincas Gesicht verlor jede Farbe, als er die Toten gesehen hatte. Wer war fähig einen Praetor zu töten? Professor Zamorra hatte das einmal geschafft, und auch auf Parom hatten die Praetoren den Nimbus ihrer Unschlagbarkeit nicht eben festigen können.
    Dennoch - ein solches Wesen zu bezwingen war eine schier unlösbare Aufgabe. Mit aller Vorsicht näherten die beiden sich den Leichen. Sie wiesen entsetzliche Verbrennungen auf, die selbst ein solches Wesen einfach nicht überleben konnte. Lakir zuckte herum, als sie ein dumpfes Stöhnen vernahm.
    Es kam von zwei weiteren der weißhäutigen Wesen, die sich nur noch schwach bewegten. Dennoch hielten die Paromer gebührenden Anstand. Sie verhielten sich absolut ruhig, bis ihnen klar wurde, dass auch diesen Praetoren niemand mehr würde helfen können.
    »Vier Praetoren - wo sind die anderen? Wo ist der Ductor?« Lakir flüsterte so leise, dass Vinca sie kaum verstehen konnte. »Was ist hier geschehen?« Vinca presste eine Hand auf den Mund seiner Frau, denn genau in diesem Augenblick hörte er es: Ein Geräusch, als würde ein riesiger Vogel seine Flügel auf und ab schwingen lassen.
    Dann erblickte er eines der seltsamsten Wesen, das er je gesehen hatte. Vinca von Parom war einer Führer im Band der Speere. Er kannte die Kriegerbrüder der verschiedensten Welten, die von der Plage einer weißen Stadt heimgesucht waren. Darunter waren Intelligenzen, die sich extrem von dem unterschieden, was Menschen oder Paromer ausmachte. Dieser Riesenvogel jedoch war für Vincas Augen eine Herausforderung. Diese schwarzen Schwingen, der muskulöse Oberkörper… und dann diese makaber geschwungenen Hörner.
    Artimus van Zant hat seinem Freund Vinca von den Wesen der Hölle berichtet. Der Krieger war sicher, eines davon vor sich zu haben. War er der Mörder der Praetoren? Warum griff er dann nicht auf ihn und seine Frau an? Er musste sie doch längst entdeckt haben? Auffällig war, dass der Fremde sich immer dicht bei der Kokonwand hielt.
    Woher hätte Vinca von Parom auch wissen sollen, dass Lucifuge Rofocale auf keinen Fall seinen Platz hier verlassen würde. Nicht noch einmal wollte er die Schwäche in sich fühlen müssen. Die beiden Wesen, die wie Menschen aussahen, stufte er als ungefährlich ein. Er kümmerte sich nicht um sie. Wahrscheinlich Sklaven, die sich die Wesen hier hielten.
    »Wo ist der Ductor?« Lakir hatte Vincas Hand von ihrem Mund genommen. Was machte es für einen Sinn noch Stille zu bewahren? Außerdem war das etwas, ein Gefühl,

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