Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
Zimmern, der die Burg Wildenstein zwischen 1450 und 1483 hatte ausbauen lassen. Werner war nicht nur der Magie zugetan, sondern auch für seine Zeit ein herausragender Wissenschaftler gewesen, dessen Ideen allerdings ein paar Jahrhunderte zu früh gekommen waren. Für einen Moment leuchteten Amos' Augen grellrot auf. Von Zimmerns Seele befand sich längst auf den Seelenhalden im Inneren Kreis der Hölle. Noch lange vor Doktor Faust hatte er sein Unsterbliches dem Teufel verschrieben, um Erkenntnis dessen zu erlangen, was die Welt im Innersten zusammenhielt.
    Der Teuflische, der sich das Aussehen des düsteren Mannes mit den straff zurückgekämmten Haaren gegeben hatte, aktivierte zwecks Beobachtung mal wieder die Dreifingerschau. Die Dinge waren nun in die Wege geleitet. Ganz kurz reflektierte er die Geschehnisse der letzten Wochen. Natürlich hätte er sich ganz normal bei Zamorra melden und ihn auf die seltsamen Geschehnisse unter Burg Wildenstein aufmerksam machen können. Merlins Marionette wäre ihm sicher erneut zu Diensten gewesen, ohne Wenn und Aber.
    Dann hatte ihn, Asmodis, unverhofft LUZIFERS SCHMERZ getroffen. Ein kurzer mentaler Schlag des KAISERS, der ihn für einige Zeit vollkommen ausgebrannt hatte. Und nicht nur ihn, wie er inzwischen wusste. Jedes einzelne Wesen der Schwarzen Familie hatte LUZIFERS SCHMERZ gespürt. Hunderte schwächerer Dämonen und Schwarzblütiger waren sogar daran gestorben.
    Asmodis hatte danach nicht mehr gewusst, wie stark seine magischen Kräfte noch waren. Schaffte er es zum Beispiel weiterhin, Zamorras Amulett zu täuschen? Um das herauszufinden, hatte er die Identität der Journalistin Ida Mossmann-Berger angenommen, um Zamorra auf die Wildenstein-Spur zu lenken. Er hätte auch jede andere fremde Identität annehmen können, aber im Namen der Journalistin war gleichzeitig auch sein eigener enthalten. Wie hübsch. Er liebte das. So hatte er Zamorra und Duval im Haus der gerade verreisten Familie Wilhelm empfangen. Alles hatte wunderbar geklappt und Asmodis war zufrieden.
    Bisher hatte er noch niemals die Identitäten lebender Menschen angenommen, sondern ausschließlich die von ihm geschaffenen, ureigenen Tarnexistenzen benutzt. Nun aber war eine völlig neue Situation eingetreten, die es künftig vielleicht nötig machen würde, sich auch als Doppelgänger lebender Menschen unter diesen zu bewegen. So hatte er auch hier schon mal geübt.
    Würden Zamorra und Duval herausfinden, was er so dringend erfahren wollte?
    ***
    Merlins Stern erwärmte sich nicht. So kühl wie zuvor ruhte die Silberscheibe auf Zamorras Haut. Also handelte es sich bei der Maskenträgerin um kein dämonisches, nicht einmal um ein schwarzmagisches Wesen. Wortlos nickte sie den Neuankömmlingen zu, die ebenso stumm zurück nickten. Dann schlossen sie sich der Maskenträgerin an. Die hatte sich umgedreht und schritt würdevoll auf eine schwere Tür aus uraltem Eichenholz zu. War sie durch diese Tür auch gekommen? Wahrscheinlich…
    Zamorra ging hinterher. Doch er war zu weit weg. Die Tür schloss sich direkt vor ihm wieder. Da er die elektronische Sperre sofort bemerkte, versuchte er erst gar nicht, die schwere eiserne Klinke niederzudrücken. Schon wieder Mist, dachte er. Aber vielleicht würde er ja eine weitere Chance bekommen. So bekam er immerhin mit, dass aus einer anderen Tür ein weiterer Maskenträger, dieses Mal ein Mann, auftauchte und sich hinters Steuer des Jeeps, der ein französisches Kennzeichen hatte, klemmte. Er ließ den Motor an. Gleichzeitig öffnete sich ein weiteres Tor in der hinteren Felswand. In dem viereckig gemauerten Raum dahinter stellte er den Wagen ab und machte die Felsengarage wieder dicht.
    Zamorra glaubte zu verstehen. Hier wurde absoluter Wert auf Diskretion und Anonymität gelegt. Die Flammenjünger kannten sich untereinander nicht. Die meisten jedenfalls. Sie bekamen auch ihre Autos, die eine Identifizierung leicht gemacht hätten, nicht gegenseitig zu sehen. Deswegen mussten sie einzeln anreisen. Auch die Bediensteten, die sie hier unten abholten, durften ihre Identitäten nicht erfahren. Deswegen trugen sie wohl die Skimasken. Der Professor nahm an, dass der Zeremonienmeister der Einzige war, der alle seine Flammenjünger kannte.
    Er behielt recht. Kaum dass der Jeep in der Garage parkte und das Licht erloschen war, öffnete sich das Felsentor erneut. Ein weißer Siebener-BMW fuhr herein, dem gleich darauf eine einzelne Frau entstieg. Das Autokennzeichen

Weitere Kostenlose Bücher