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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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stammte aus Halle an der Saale. Zamorra platzierte sich dicht neben der Eichenholztür. Als die Maskenträgerin heraustrat, streifte sie ihn fast. Er hielt erschrocken den Atem an. Jede Berührung hätte ihn auf der Stelle sichtbar werden lassen! Doch der Kelch ging an ihm vorüber. Immerhin zögerte sie für einen Moment und drehte den Kopf in seine Richtung. Hatte sie doch etwas bemerkt? Hatte irgendein Instinkt angeschlagen?
    Nein. Während sie die Frau abholte, schlüpfte Zamorra durch die Tür. Ein enger, gemauerter Gang erstreckte sich vor ihm. Er führte geradewegs in einen großen, beleuchteten Raum aus mächtigen Quadern. Es sah so aus, als befände er sich jetzt in den Verliesen von Burg Wildenstein. Was ihn aber viel mehr faszinierte, waren die vierzehn Flammenmasken, die nebeneinander in ungefährer Kopfhöhe an der Wand hingen; darunter, an mächtigen Haken, die dazugehörigen Flammengewänder.
    Zamorra trat zur Seite. Die Frau trat vor die äußere linke Maske, murmelte ein »Verehrung, Meister« und nahm sie aus der Luft. Dann zog sie sich die Maske über den Kopf. Gemessenen Schrittes verließ sie den Raum durch einen weiteren Gang. Er führte zu einer breiten Wendeltreppe, die sich nach oben schraubte. Die Treppe entließ sie schließlich in einen riesigen Saal mit weißem Steinboden und mächtigen Deckenbalken. Sieben Maskenträger befanden sich hier, standen in Grüppchen beieinander und plauderten. Ebenfalls maskierte Bedienstete servierten ihnen Schnittchen und Champagner auf Silbertabletts. Zamorra fühlte sich an die Szene aus dem Video erinnert, auch wenn die Räumlichkeiten hier andere waren.
    Am liebsten hätte er ebenfalls eine der Masken genommen und sich sofort unter die Flammenjünger gemischt.
    Aber dann hätte zum Schluss eine gefehlt und es hätte Aufruhr gegeben.
    Ich muss es anders anstellen. Und ich weiß auch schon, wie…
    Der Meister des Übersinnlichen ging zurück. Er wunderte sich, dass Merlins Stern bisher noch nicht die Spur schwarzmagischer Aktivitäten angezeigt hatte. Wenn sich ihre Annahme, dass doch die Flammenfratze ihre Hände im Spiel hatte, als richtig erwies, konnte sie sich momentan noch nicht hier auf der Burg befinden. Denn Svantevits viertes Gesicht war so enorm stark, dass das Amulett längst reagiert hätte. Oder aber die Flammenfratze war tatsächlich nicht im Spiel und es handelte sich um einen vergleichsweise schwachen Magier, der hier seine Fäden zog.
    Zamorra nutzte die Ankunft zweier weiterer Flammenjünger, um sich wieder ins Freie zu stehlen. Es würde genug Zeit zum Handeln bleiben, da noch fast ein Dutzend Masken übrig waren. Er hastete den Weg hinunter. Nicole erwartete ihn an der vereinbarten Stelle.
    »Und? Hier kommen die Autos genau im Fünf-Minuten-Abstand vorbei.«
    »Es kommen noch ein paar mehr…« Der Professor erzählte Nicole, was er erkundet und was er vorhatte.
    Sie nickte. »Also komm, lass uns keine Zeit verlieren.« Sie gingen den Stichweg nach unten. Einem weiteren Wagen wichen sie aus, indem sie sich erneut in die Büsche drückten. »Langsam komme ich mir vor wie Tarzan«, protestierte Nicole.
    »Anfühlen tust du dich aber eher wie Jane.« Zamorra grinste unwillkürlich.
    Sie postierten sich an einer passenden Stelle gleich hinter der Schranke. Das nächste Auto, das vorbeikam, war nur mit einer Person besetzt. Sie ließen es ziehen. Schon beim darauf folgenden hatten sie mehr Glück. Zwei Personen saßen darin.
    »Den nehmen wir«, flüsterte Zamorra. »Also los.«
    Nicole trat in den Scheinwerferkegel und winkte. Der Fahrer ging unwillkürlich auf die Bremse und stellte die Volvo-Limousine mit einem scharfen Ruck hin. Zamorra löste sich aus dem Schutz des Baumes. Er riss die Fondtür hinter dem Fahrer auf und drückte sich auf den Sitz.
    Der Fahrer, ein schmächtiger Mann, fuhr herum. »Was…«, keuchte er, verstummte aber entsetzt, als er den Lauf des Blasters an seinem Kopf spürte. Nicole machte das Gleiche mit dem Beifahrer.
    »Los, langsam weiterfahren«, befahl Zamorra.
    »Was… was wollen Sie?«, fragte der Fahrer mit zitternder Stimme.
    »Wir wollen ebenfalls zu der kleinen Party im Berg. Und deswegen wissen, wie sich die Felswand öffnen lässt. Sag mir den Code und wir lassen euch in Ruhe.«
    »Und wenn nicht?«
    »Seid ihr beide tot«, bluffte Zamorra und drückte den Blasterlauf fester ins Genick des Fahrers. Der kam dadurch fast vom Weg ab. Er konnte das Steuer gerade noch herumreißen.
    »Wer sind

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