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0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Meine noch immer latent vorhandenen Hexenkräfte.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ich denke nur darüber nach, ob sie Glendas Angriff nicht abgewehrt hätten.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Bist du dir sicher, John?«
    »Was heißt sicher? Ich kann dir nur sagen, daß das Risiko sehr hoch ist.«
    »Da gebe ich dir recht.« Sie nickte. »Und weiter?«
    »Du kennst mich, ihr kennt mich. Ich bin beileibe kein Mensch, der einem Risiko aus dem Weg geht. Ich lebe nicht, um ein Feigling zu sein. Ich kenne mein Schicksal, ich weiß, was hinter mir liegt, und ich kenne auch meine Aufgabe.«
    »In diesem Fall?«
    Sie legte mir eine Hand auf den Arm. »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen, John.«
    »Bitte.«
    Sie schaute mir direkt ins Gesicht, dabei sahen ihre Augen aus wie kalte Laternen, die mit einem blaugrauen Licht gefüllt waren. »Dieser Fall ist für uns alle wichtig. Ich gehe mal davon aus, daß jeder von uns das Bewußtsein fangen will. Wir wollen also etwas in die Hände bekommen, das wir nicht sehen, das unsichtbar ist. Wenn man das jemandem erzählt, wird er uns für verrückt halten, denn das ist einfach unmöglich. Ich jedenfalls sehe es anders. Ich glaube daran, daß es mir gelingen wird, dieses Bewußtsein zu fangen.«
    »Dir?« fragte ich.
    »Du hast dich nicht verhört?«
    Sarah wiegte nur ihren Kopf, hielt sich ansonsten zurück, und auch Shao und Suko mischten sich nicht ein, doch ihre Augen waren gespannt auf die Detektivin gerichtet.
    »Weißt du auch die Lösung, oder kennst du den Weg dorthin?«
    »Nein, nicht genau.«
    »Aha.«
    »Moment, John, nicht so voreilig. Ich denke, daß es die in mir schlummernden latenten Hexenkräfte schaffen könnten, mit diesem Bewußtsein Kontakt aufzunehmen. Ich müßte es locken können.« Sie senkte ihre Stimme, als Hätten wir irgendwelche Zuhörer, die fremd waren. »Ich müßte es heranholen.«
    »Das wird schwer sein.«
    »Stimmt, Suko, das stimmt. Ich gebe auch zu, daß mich dieser Plan fasziniert. Ich komme nicht mehr von ihm los.«
    »Aber du hast keine Basis«, warf ich ein.
    »Doch!«
    »Und welche?«
    Jane klopfte mit dem nach unten gestreckten Zeigefinger auf den Tisch. »Ich muß nur herausfinden, wann sich uns dieses Bewußtsein nähert. Dann werde ich mich ihm entgegenstemmen, und zwar werde ich versuchen, meine Kräfte zu mobilisieren. Ich muß sie aus ihrer Lethargie hervorholen. Das kann ähnlich sein wie bei dir, John, wenn du das Kreuz aktivierst und deinen Gegner damit bekämpfst.«
    »Aber das Kreuz ist doch etwas anderes.«
    »Schon. Es ist ultimativer, und das weiß dieses Bewußtsein auch. Deshalb wird es sich auch hüten, dir zu nahe zu kommen. Glaube es mir, John. Ich könnte es bannen.«
    »Du willst also, daß mit dir das gleiche geschieht wie mit Glenda.«
    »Nein, soweit soll es nicht kommen. Ich will es nur festhalten - und, wenn möglich auch Informationen aus ihm herausholen. Gewissermaßen auf einer anderen Ebene. Geistig, versteht ihr?«
    Sarah schaute mich an und meinte: »Ich kenne Janes Dickkopf und kann dazu nicht viel sagen. Wenn sie meint, daß sie es schafft, bitte.«
    »Das habe ich mit meinem Widerspruch auch nicht gemeint«, sagte ich. »Mir geht es um andere Dinge. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich Durands Bewußtsein ausgerechnet Jane aussucht. Vielleicht meidet es gerade sie, weil es ebenfalls spürt, daß sie eine Person ist, die nicht mit normalen menschlichen Maßstäben zu messen ist. Kann doch sein - oder?«
    Lady Sarah lächelte mich an. »Du bist unsicher, wie?«
    »Genau, das bin ich.«
    »Ich auch.«
    Ich drehte mich auf dem Stuhl und wandte mich Shao und Suko zu. »Was meint ihr denn dazu?«
    Beide schauten relativ betroffen. »Tja«, murmelte Shao, »ich kann dazu nicht viel sagen, meine aber, daß John eher recht behält als du, Jane. Wenn ich dieses Bewußtsein wäre, würde ich mir auch eher einen ungefährlichen Körper aussuchen. Und davon stehen ja noch einige zur Wahl. Ich brauche mich nur hier umzuschauen.«
    »Was meinst du, Suko?«
    »Ich stimme Shao zu.«
    »Ach«, wehrte Jane ab. »Ihr habt kein Vertrauen zu mir, verdammt noch mal!«
    »So darfst du das beim besten Willen nicht sehen«, sagte ich. »Das Vertrauen besteht, nur solltest du unsere Bedenken nicht zur Seite wischen. Du kannst dem teuflischen Bewußtsein nicht empfehlen: Tu das, tu jenes. Du mußt abwarten, was es unternimmt. Es hat doch seine eigenen Pläne, was uns angeht. Suko und ich sind eigentlich seine

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