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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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harte, kalte und trotzdem geschmeidige Hände legten sich um seinen Hals und drückten eisenhart zu.
    Man raubte ihm die Luft.
    Wie Wachs, dachte er noch, wie Wachshände, die sich um deinen Hals gelegt haben.
    Dann hörte er in seiner Kehle etwas knacken oder brechen. Und danach hörte er nichts mehr, nie mehr…
    ***
    Ich war ziemlich frustriert, was auch Suko und Glenda Perkins aufgefallen war. Sie traktierten mich mit Fragen, doch sie erhielten keine Antworten, weil ich erst mit mir selbst zurechtkommen wollte und meine Gedanken zurechtrücken mußte.
    Der Frust hatte einen Grund, und er hatte einen Namen - Höllensöhne!
    Sie hatten uns in den letzten Tagen in Atem gehalten, und es war uns auch gelungen, ihren Anführer, Dorian Durand, zu vernichten und auch seinen Stellvertreter in neuer Zeit, Don Farell, auszuschalten, aber die Höllensöhne selbst, Farell ausgenommen, hatten wir bisher nicht zu Gesicht bekommen. Wir wußten nicht einmal, wie viele es waren und wer zu diesem Club gehörte.
    Das war schon frustrierend gewesen, und mir war es am schwersten gefallen, darüber hinwegzukommen. Niederlagen einzustecken, das paßte keinem Menschen. Aber es gab Menschen, die leichter darüber hinwegkamen als ich. Vielleicht wäre mir das bei einem anderen Fall auch so ergangen, doch in diesem war ich echt sauer und wütend.
    Ich hätte locker sein und sagen können, daß mit der Vernichtung Dorian Durands die Sache erledigt war. Wir hatten auch noch sein Bewußtsein zerstört, das sich von seinem Körper gelöst hatte, um andere Menschen in seine Gewalt zu bekommen. Das alles hatten wir überstanden, und mir war es letztendlich gelungen, das Bewußtsein zu zerstören.
    War es wirklich zerstört?
    Die Zweifel drängten immer stärker in mir hoch, und meine Gedanken drehten sich eben um die verdammten Höllensöhne. Es gab diesen Club, der vor mehr als zweihundert Jahren gegründet worden war und in der heutigen Zeit eine Renaissance erlebte. Nur - wer gehörte dazu?
    Ich hätte es beinahe herausfinden können, als mir ein kleines Buch in die Hände gefallen war, das wiederum war aber in der entscheidenden Sekunde verbrannt, und so stand ich mit leeren Händen da, aber mit einem Wissen versehen, daß es die Höllensöhne noch gab.
    Sollte ich vielleicht eine Annonce in die Zeitung setzen und die Höllensöhne aufrufen, sich zu melden? Ich mußte selbst darüber grinsen. Niemand würde mir auf dem Leim gehen. Die Höllensöhne hatten sich bisher zurückgehalten und würden es auch weiterhin tun, das stand fest. Man mußte sie aus der Reserve locken, nur fiel mir leider nicht ein, wie ich das anstellen sollte.
    Das machte mich eben so sauer.
    Ich nahm ein Lineal hoch und klatschte es auf den Tisch, so daß Suko, der mir gegenübersaß, zusammenzuckte.
    »He, was hast du?«
    »Nichts.«
    »Doch, du bist sauer, was auch schon Glenda sagte. Ich bin ebenfalls sauer, aber ich zeige es nicht.«
    »Wie schön.«
    »Eben.«
    Ich hob den Kopf. »Aber dir geht es auch auf den Geist, daß wir es nicht geschafft haben, herauszufinden, wer die Höllensöhne sind und wie groß ihre Anzahl ist?«
    »Nein, John, es geht mir nicht nur auf den Geist, es ärgert mich schon stark.«
    »Toll. Und was machst du dagegen?«
    »Bisher nichts.«
    »Das ist eben der Mist. Wir drehen uns im Kreis. Wir wissen, daß es weder einen Dorian Durand noch einen Don Farell gibt. Da dieser Farell tot ist, müßten die restlichen Höllensöhne ohne Führung sein, sie müßten sich also einen neuen Anführer suchen, und sie müßten unter Umständen ihr Versteck verlassen.«
    »Das ist richtig. Glaub aber nur nicht, daß wir beide davon erfahren. Daran kann ich nicht glauben.«
    »Du hast recht.«
    »Was willst du also tun?«
    Ich hob die Schultern, dann auch die Beine und legte sie auf den Schreibtisch.
    »Hat dein Gespräch mit Bill Conolly etwas gebracht?«
    »Leider nicht. Er hat auch nichts von den Höllensöhnen gehört, obwohl er sonst mitbekommt, wie das Gras wächst. Der Begriff war ihm völlig fremd. Es muß wirklich ein verdammt geheimer Club sein.«
    »Das haben Geheimclubs nun mal so an sich«, bemerkte Suko.
    Darüber konnte ich nur schwach grinsen, eine Lösung war es auch nicht. Wir hatten auch das Haus durchsucht, in dem wir Durands Bewußtsein zerstört hatten. Es war Farells Haus gewesen, doch das Feuer hatte vieles nur zerschmelzen lassen, nicht mal richtig verbrannt, denn das Feuer hatte nicht aus normalen Flammen bestanden, sondern aus

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