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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit seinen kurzen Fingern über das Kinn hinweg.
    »Polizei? - Ich wüßte nicht, was ich mit Ihnen zu tun haben sollte.«
    »Das wollten wir ja klären.«
    Er zögerte noch, schaute uns wieder an und mußte den Eindruck haben, daß vor ihm eine Mauer stand, die er nicht überwinden konnte. Schließlich gab er den Weg frei, so konnten wir sein Reich betreten, in dem es muffig roch, als hielte er nichts vom Lüften und Putzen.
    Wir wußten ja, wo wir uns befanden und schauten uns beide um, aber eine Wachsfigur war nicht zu entdecken. Dafür standen wir in einem relativ großen Vorraum, von dem eine zweiflügelige Tür in die heiligen Hallen abzweigte, wobei uns auch noch zwei Treppen auffielen, die rechts und links nach oben und auch nach unten führten. Das war allerdings ungewöhnlich. Murdock waren unsere Blicke aufgefallen. Er erklärte uns, daß er bei einem großen Besucherandrang die Gäste eben von zwei verschiedenen Seiten her sein Panoptikum betreten ließ.
    »Praktisch!« kommentierte ich.
    »Ja, aber das ist nicht mein Verdienst. Mein Vorgänger hat es mir hinterlassen.« Er rieb seine Hände. »Sollen wir dann in mein Büro gehen oder in meine Privatwohnung?«
    Suko hatte eine Frage. »Befinden sich auch in der ersten Etage noch Ausstellungsräume?«
    »Ja.«
    »Dann würden wir uns dort gern umschauen.«
    »Können Sie.« Er atmete irgendwie auf, hatte ich den Eindruck. »Dort befindet sich auch mein Büro.«
    »Dann gehen Sie bitte vor«, sagte Suko.
    In seinen Augen leuchtete es für einen Moment auf. »Gern, aber geben Sie acht, die Treppe ist schmal, und die Stufen sind leider etwas hoch und da mit unbequem.«
    »Wir kommen schon zurecht.«
    Murdock nickte uns zu und stiefelte voraus. Suko hob nur die Augenbrauen. Ich grinste, als wir im Kielwasser des unfreiwilligen Gastgebers blieben. Er sprach davon, daß das Panoptikum schon sehr alt sei, es renoviert werden müßte und er auch mit dem Gedanken gespielt hatte, es zu verkaufen, er aber abwarten wollte, weil sich die Stadt und auch privater Geldgeber zu Investitionen entschlossen hatten, die den Tourismus fördern sollten, und davon würde auch er dann profitieren. »Viel Geld bringt dieses Ding nicht. Ich bin eben keine Madame Tussot.«
    »Das sieht man auch«, murmelte ich.
    Murdock drehte den Kopf. »Sagten Sie was?«
    »Nicht direkt, ich stimmte Ihnen nur zu.«
    »Sehr schön.« Er war wie aufgekratzt, völlig verändert und blieb erst stehen, als wir einen spärlich beleuchteten Flur erreicht hatten. An der Außenseite der Fensterscheibe rannen von außen her Regenfäden entlang.
    »Mein Büro ist da vorn.« Murdock deutete auf eine Tür.
    Suko drehte sich in die entgegengesetzte Richtung, weil er eine zweite Tür entdeckt hatte. »Und was finden wir dort?«
    »Das Kabinett.«
    »Wir würden es gern sehen.«
    Murdock schluckte. »Aber Sie wollten sich doch mit mir unterhalten.«
    »Das können wir auch dort.«
    »Tja, hm - wie Sie meinen«, sagte der Mann schließlich. »Ich habe nichts dagegen. Entschuldigen Sie bitte.« Er schob sich an uns vorbei, um auf die Tür zuzugehen. Als er sie geöffnet hatte, sahen wir nichts. In dem Kabinett war es stockfinster, kühl, auch feucht, und ein beklemmender, undefinierbarer Geruch lag in der Luft.
    »Wenn Sie Licht machen könnten, wäre das von Vorteil«, sagte ich. »Oder führen Sie die Besucher in der Dunkelheit durch Ihre Schatzkammer?«
    »Sicherlich nicht. Moment.«
    Wir standen auf der Türschwelle und warteten, bis es heller wurde, Heller, nicht hell, denn die Lampen unter der Decke, mehr kleine Strahler, waren heruntergedimmt worden, so daß eine passende und geisterhafte Beleuchtung durch das Kabinett flutete und den Wachsgesichtern einen schaurigen Glanz verlieh.
    Wir betraten das Kabinett und befanden uns in der historischen Abteilung, wie uns Murdock berichtete.
    »Dann gibt es noch andere.«
    »Ja, weiter unten, Mr. Sinclair.«
    »Wen finden wir dort?«
    »Die Stars aus unserer Zeit. Von den Beatles bis hin zu James Bond ist eigentlich alles vertreten.«
    »Haben Sie denn auch die großen Verbrecher, Killer und menschlichen Bestien in Wachs gegossen?«
    »Auch, aber im Keller.« Er kicherte. »Dort befindet sich meine Folterkammer.« Murdock stand neben einer ägyptischen Prinzessin, die ihn aus kalten Knopfaugen anschaute.
    Suko und ich blickten uns um. Sehr viele Figuren sahen wir nicht oder konnten sie zumindest nicht identifizieren, denn die im Hintergrund stehenden wurden von der

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