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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Hast du was?«
    »Nein.«
    »Das scheint mir aber nicht so zu sein.«
    »Laß uns gehen, Ernest!«
    »Okay.«
    Murdock ging vor. In der ersten Etage erreichten sie die Privaträume des Mannes, wo Murdock seinen Gast in das Büro bat und ihm etwas zu trinken anbot.
    »Nein, nicht jetzt. Vielleicht später, aber du hast getrunken, verdammt noch mal!«
    »Woher willst du das wissen?« Ernest Carella grinste und zeigte auf Murdocks Mund. »Ich habe deine Fahne gerochen.«
    »Es war nur ein Schluck. Die Aufregung, verstehst du?«
    »Ja, ja, du bist nervös!« sagte Carella leise. Es klang wie eine Drohung. Er gehörte zu den Menschen, die immer bestimmten. Auch im Privatleben. Er war der Typ des Tyrannen, ein Macho durch und durch. Sein Haar war pechschwarz, keine einzige graue Strähne durchzog es. Das Gesicht wirkte blaß, und war dermaßen aufgequollen, als bestünde es aus verschiedenen Gesichtsstücken, die zusammengeklebt worden waren. So wölbte sich die Stirn bei ihm ebenso vor wie die Wangen. Das Kinn gleichfalls, und die Nase erinnerte an einen Klumpen. Der Mund wirkte verkniffen.
    Carella trug eine grüne Jacke und hatte um seinen Hals einen hellen Schal geschlungen. Er verengte seine ebenfalls dunklen Augen. »Was ist, Magnus? Weshalb starrst du mich so an?«
    »Nichts, gar nichts.«
    »Du bist nervös?«
    »Ja.«
    »Wäre ich an deiner Stelle auch. Schließlich hast du zwei deiner Freunde verloren. Oder ist vielleicht eine deiner Wachsfiguren inzwischen zurückgekehrt?«
    »Nein.«
    »Dann kannst du sie abschreiben!« erklärte Carella. Er war ein Mensch, der immer direkt auf den Punkt kam. »Ja, du kannst sie abschreiben, und du hast ihre Vernichtung den beiden Typen aus London zu verdanken. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Murdock holte tief Atem. »Sind die beiden denn so gefährlich?« hauchte er.
    »Es sieht so aus.«
    »Du müßtest sie doch kennen.«
    Carella lachte nur. »Ich kenne hier in Weston jeden Stein und jeden Straßenköter, aber nicht in London. - Hier bin ich eine Macht, in London jedoch haben andere zu sagen. Die anderen oder der andere, der mich anrief, hat nicht gewußt, wen er vor sich hat. Das ist genau unser Vorteil. Mögen die beiden auch noch so gut sein, hier haben wir Heimrecht. Sie werden das Kabinett nicht mehr lebend verlassen, hörst du? Und sie werden auch nicht mehr in Erfahrung bringen können, wer ich bin. Sie kennen ja nur meinen Namen und wissen nicht, wie ich aussehe.«
    Murdock nickte. »Hört sich gut an.«
    »Es hört sich nicht nur gut an, es ist auch gut. Das kann ich dir versprechen.«
    »Schön, aber was sollen wir tun?«
    Carella baute sich neben dem Schreibtisch auf. »Ich nichts, du bist an der Reihe. Ich werde mich im Hintergrund halten, werde nicht zu sehen sein, sondern erst dann eingreifen, wenn wirklich Not am Mann ist. Ansonsten wirst du dich mit den beiden beschäftigen - und natürlich unsere Freunde.«
    »Das dachte ich auch.«
    »Wie viele hast du noch?«
    »Zwei«, erwiderte Murdock mit leicht zitternder Stimme. »Ob das denn reicht?«
    »Es muß reichen. Du hättest vier haben können, aber du brauchtest ja zumindest einen, um deine Interessen zu verteidigen. Und das ist beschissen.«
    »Man kann es nicht ändern.«
    »Ich weiß es.«
    Murdock hatte den Kopf gesenkt. Als er sprach, redete er gegen den Boden. »Wir könnten sie auch nicht einlassen, wenn sie schellen. Wir stellen uns einfach taub.«
    Carella konnte sich ein Lachen nicht verbeißen. »Und das sollte helfen?«
    »Warum nicht?«
    »Verdammt noch mal, die beiden sind Profis. Sie werden deinen Laden betreten, so oder so. Wenn nicht durch die Vordertür, dann eben durch die Hintertür. Da kannst du nichts machen.«
    »Schade.«
    »Jetzt mach dir nicht in die Hose, sondern mach dich an unsere Sache. Verflucht noch mal, du gehörst zu den Höllensöhnen! Du weißt selbst, was uns ein gewisser Durand hinterlassen hat. Wir sind jetzt der Stützpunkt, nachdem Don Farell es leider nicht geschafft hat. Davon mußt du ausgehen. Es kommt auf uns an. Ich habe erfahren, wie Don ums Leben kam, und daran ist dieser Hundesohn Sinclair nicht unbeteiligt gewesen. Er steht bei mir auf der Liste, und für seinen endgültigen Tod werde ich hier persönlich sorgen.«
    »Würde mich freuen.«
    »Sicher, Magnus.« Carella schlug ihm auf die Schultern. »Am besten wird es sein, wenn du nach unten gehst. Ich denke, daß sie bis direkt vor dein Panoptikum fahren und sich umschauen. Du kannst ja wie zufällig

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