0895 - Herren der PAN-THAU-RA
Problem, aber er drängte es hartnäckig zurück. Konter Damm hatte es vorübergehend an die Oberfläche gebracht, doch Bell hatte es ebenso schnell wieder verbannt. „Es wird erst Ruhe geben, wenn das LARD endgültig besiegt ist", sagte der Anskenführer zu seinen Begleitern. „Diese ganze Aktion sieht wie ein letzter verzweifelter Versuch des LARD aus, sich zu retten."
Konter Damm raste durch mehrere Gänge, ohne sich darüber im klaren zu sein, wohin er sieh wenden sollte. Als er schließlich erschöpft innehielt und sich umschaute, sah er, daß der Korridor hinter ihm verlassen war. Damm rang nach Luft. Einen Augenblick empfand er einen schwachen Triumph darüber, daß er Bell und dessen Leibwache entkommen war, dann jedoch sagte ihm sein Verstand, daß er seine augenblickliche Freiheit weder dem Mut der Verzweiflung noch einem glücklichen Umstand zu verdanken hatte.
Bell hatte ihn einfach laufenlassen!
Diese Feststellung ernüchterte und deprimierte ihn gleichzeitig.
Bell war kein großzügiger Mann, der seinen Feinden verzieh. Er tat nichts ohne Überlegung. Es wäre ihm sicher leichtgefallen, Konter Damm von seinen Leibwächtern umbringen zu lassen. Daß er es nicht getan hatte, konnte nur bedeuten, daß er Damm einen langsamen und qualvollen Tod wünschte.
Bell wußte genau, daß ein Anske ohne die Unterstützung des eigenen Volkes an Bord dieses Schiffes verloren war.
Damm lehnte sich gegen die Wand und dachte nach.
Hatte der Außerordentliche Kräftebeharrer nicht von ihm verlangt, den Söldnern des LARD ein Ultimatum zu überbringen?
Warum eigentlich nicht? fragte sich Konter Damm. Was hatte er schon zu verlieren? Allerdings würde er den Eindringlingen keine Botschaft der Ansken überbringen, sondern sie um Hilfe bitten. Vielleicht gelang es ihm tatsächlich, Verbindung zu ihnen aufzunehmen. Natürlich bestand die Gefahr, daß sie ihn auf der Stelle töteten, sobald sie seiner ansichtig wurden. Aber für einen Totgeweihten bedeutete dies schließlich kein Risiko.
Damm begann sich an seiner Idee zu begeistern.
Nachdem er sich in einer Nische verkrochen und eine Zeitlang ausgeruht hatte, orientierte er sich. Bei seiner Flucht hatte er sich offenbar weiter von der Hauptschaltzentrale entfernt, als er ursprünglich beabsichtigt hatte. Das Gebiet, in dem er sich jetzt befand, war ihm jedoch von seiner Arbeit an den Kontroll- und Ortungsinstrumenten her bekannt. Es gab gewisse Stellen, an die er sich erinnerte. Das bedeutete aber auch, daß er von den Ansken, die in der Hauptschaltzentrale an den Beobachtungsgeräten saßen, gesehen werden konnte. Doch das interessierte ihn jetzt nicht mehr.
Damm ging langsam durch den Korridor. Ab und zu sah er einige Biophore-Wesen, doch sie gehörten ausnahmslos zu solchen Arten, die von den Ansken kontrolliert wurden und in deren Diensten standen. Von diesen Geschöpfen hatte er nichts zu befürchten. Er mußte jedoch damit rechnen, auf Kreaturen zu stoßen, denen es gleichgültig war, ob ihr Opfer ein Anske war oder nicht.
Damm gelangte an eine Kreuzung und bog in einen Gang ein, der ihm völlig fremd war. Hier gab es so starken Pflanzenwuchs, daß ein Durchkommen fast unmöglich erschien. Damm trug keine Waffe bei sich, und er wußte, daß sich überall in diesem Gestrüpp gefährliche Biophore-Wesen verbergen und ihm auflauern konnten. Wenn er jedoch auf das Kommando des LARD treffen wollte, mußte er in dieser Richtung weitergehen. Die Kämpfer des LARD hatten ein großes Fahrzeug bei sich, das ihre Bewegungsfreiheit einengte und sie zwang, bestimmte Wege einzuhalten. Das machte es Damm leicht, sie zu finden - immer vorausgesetzt, daß er lange genug am Leben blieb.
Er arbeitete sich durch das Gestrüpp voran.
Plötzlich richteten sich vor ihm einige Wesen auf. Sie hatten sich so geschickt getarnt, daß Damm sie erst erblickte, als er fast auf sie getreten wäre.
Damm war erschrocken stehengeblieben, aber nun sah er, daß er auf eine malgonische Patrouille gestoßen war. Es handelte sich insgesamt um vier bewaffnete Biophore-Wesen.
Damm versuchte, sich den Anschein der Überlegenheit zu geben. „Was tut ihr hier?" herrschte er die Malgonen an.
Deren Anführer, ein unförmiges Wesen mit einem stupiden und unfertigen Gesicht, antwortete: „Wir haben den Befehl, diesen Korridor zu bewachen."
„Der Gang ist viel zu eng, als daß die Fremden mit ihrem Transport hier durchkommen könnten", wandte der Anske ein. „Ja", bestätigte der Malgone. „Wir
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