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0895 - Herren der PAN-THAU-RA

Titel: 0895 - Herren der PAN-THAU-RA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allgemeine Sterilität an Bord und die Widerstandsfähigkeit des Materials hatten diesen Prozeß so verlangsamt, daß die stummen Zeugen einer rätselhaften Vergangenheit ihre Konturen behalten hatten bis zu dem Zeitpunkt, da Konter Damms Fuß sie berührte.
    Je genauer der Anske diese Umgebung untersuchte, desto stärker wurde sein Verdacht, daß hier keine seiner längst verstorbenen Artgenossen experimentiert hatten. So, wie die nun endgültig zerfallenen Leichen der Ansken dalagen, konnte man viel eher den Eindruck gewinnen, daß sie als Experimentierobjekte gedient hatten. Konter Damm erschauerte. War es möglich, daß Ansken mit Ansken experimentierten?
    Er kannte die Skrupellosigkeit seiner vierhundert Artgenossen, die an Bord dieses Raumschiffs lebten, aber er wußte auch, daß sie eine verschworene Gemeinschaft zur Erringung der absoluten Macht bildeten. Es war schwer vorstellbar, daß Ansken von ihresgleichen mit NoonQuanten manipuliert worden waren. Diese Feststellung war für Konter Damm jedoch im höchsten Maße unbefriedigend, denn sie mündete in die beunruhigende Konsequenz, daß Fremde sich der Ansken bedient hatten.
    Das, was die Ansken nun mit den Biophore-Wesen taten, war ihnen in ferner Vergangenheit offenbar selbst zugefügt worden. Von wem?
    Konter Damm stand inmitten des Labors. Seine Gedanken drohten ihn regelrecht zu lahmen.
    Eines war ihm jetzt klar: Er konnte unter keinen Umständen mehr in die Zentrale zurück. Schon die ganze Zeit über war es ihm schwergefallen, seine wahre Haltung gegenüber den anderen zu verbergen. Nun, mit seinem neuen Wissen, wäre ihm das unmöglich gewesen. Er hätte die Wahrheit hinausschreien mögen.
    Aber was war die Wahrheit?
    Konter Damm ahnte, daß er sie nur in Fragmenten kannte, daß die Wirklichkeit noch bestürzender war als alle Spekulationen.
    War er der einzige von vierhundert Ansken, die diesen Raum kannten und die Hintergründe der anskischen Herkunft erahnten? War Körter Bell, der Anskenführer, ein Eingeweihter?
    Konter Damm lenkte seine Überlegungen in eine andere Richtung. Er mußte jetzt an seine eigene Sicherheit denken, ans Überleben. Wenn er nicht mehr zu den anderen zurück konnte und das erschien ihm unter den gegenwärtigen Umständen ausgeschlossen ,mußte er fliehen. Das Problem war nur, wohin er sich wenden sollte. Im eigentlichen Herrschaftsbereich der Ansken konnte er nicht bleiben, denn sobald er vermißt wurde, mußte er mit einer Suchaktion rechnen, und dann war es nur eine Frage der Zeit, bis man ihn finden würde. Und außerhalb des Anskensektors drohten ihm Gefahren von den verschiedenen Biophore-Wesen, die sich nicht unter der Kontrolle der Ansken befanden.
    Damm sah ein, daß seine Überlebenschancen gering waren.
    Hilfe von anderer Seite konnte er nicht erwarten. Zwar hatte er ab und zu das Gefühl, daß sich jemand, der weit entfernt war, seiner anzunehmen versuchte, aber das war nur ein vager Impuls und konnte ebensogutaus seinem Unterbewußtsein kommen.
    Was bin ich nur für ein lächerlicher Rebell! dachte Damm kläglich. Statt in die Zentrale zurückzukehren, vor Körter Bell hinzutreten und ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren, überlegte er, wie er sein armseliges Leben ein bißchen verlängern konnte. Aber er brachte einfach nicht die innere Kraft zu einer Kehrtwendung auf.
    In diesem Augenblick wurde es hell.
    Konter Damm fuhr herum und sah, daß das Tor zum Labor von draußen aufgestoßen worden war. Im hellen Rechteck sah er die Silhouetten dreier Ansken: Leibwächter Körter Bells!
    Damm gab ein heiseres Krächzen von sich, begann hilflos zu zittern und ließ seinen Scheinwerfer fallen. Er hörte Schritte, dann schob sich Körter Bell durch die Mitglieder seiner Leibwache und betrat das Labor. Der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist richtete sein Facettenband auf Konter Damm, dann winkte er seinen Leibwächtern zu. „Laßt mich allein mit ihm!" befahl er.
    Einer der Leibwächter erhob schwachen Protest. „Hinaus!" herrschte Körter Bell ihn an, und diesmal wagte keiner aus seiner Leibwache zu widersprechen.
    Bell trat einen Schritt auf Damm zu, dann bückte er sich und hob den Scheinwerfer auf. Er wog ihn in einer Hand, dann kehrte er um und warf das Tor zu. „Ich habe wirklich andere Dinge zu tun, als mich um einen Verrückten zu kümmern", sagte er gelangweilt. „Aber Prisaar Honk ließ mir keine Ruhe, und er hatte mit seinem Verdacht offensichtlich recht."
    Damm konnte nur dastehen und den

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