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0896 - Das Licht der Wurzeln

0896 - Das Licht der Wurzeln

Titel: 0896 - Das Licht der Wurzeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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verblüfft er über Zamorras Worte war - niemand hatte an seiner Nase gezogen.
    Der Franzose winkte jedoch nur ab. Das war nicht der Zeitpunkt für Erklärungen im Sprachgebrauch der Erde. Vinca überlegte kurz, was er auf Zamorras Frage antworten konnte.
    »Ich glaube, es fehlt mir an Erzählkunst… so sagt man doch bei euch?« Die beiden Erdmenschen reagierten nicht auf diese Frage. »Ihr werdet eine Welt vorfinden, die anders als alles ist, was ihr bisher gesehen habt. Sie ist reine Magie auf all ihren Ebenen. Erwartet keinen Planeten mit festen Naturgesetzen - oben unten, innen oder außen… ich kann es euch nicht erklären. Ihr müsst es selbst erleben. Glaubt nicht alles, was ihr dort seht und erlebt, denn ihr werdet nie alles sehen, was tatsächlich geschieht.«
    Professor Zamorra war ratlos. Er hatte Vinca von Parom noch nie so ein verqueres Zeug reden hören. Der Mann mit dem Wurzeltattoo auf der Stirn hatte dicke Schweißtropfen auf der Stirn. Auf den ersten Blick war es Unsinn, den Vinca hier erzählte, beunruhigend war, er strengte ihn offensichtlich auch noch gewaltig an. Oder war es womöglich so, dass ihm jedes Wort Schmerzen verursachte? Der Block, den der kleine Serhat gelöst hatte, existierte in Teilen wohl noch immer.
    Van Zant schien die gleichen Gedanken gehabt zu haben. »Lass gut sein, Vinca. Wir werden es ja bald selbst erleben.« Er legte eine Hand auf die Schulter des Freundes, der sich sichtlich entspannte. Der Paromer nickte nur, sah den Physiker aber nicht an. Warum nicht? Artimus wurde stutzig. War da noch etwas, von dem er und Zamorra noch nichts wussten?
    Er drehte den Freund und Kriegerbruder zu sich herum. »He, was ist los? Willst du mir noch etwas sagen? Du musst uns ganz einfach alle Informationen geben, die du noch - oder wieder - hast. Das kann lebenswichtig werden, Vinca. Also?«
    Der Mann von Parom blickte hoch, und Artimus sah erst jetzt, wie verquollen seine Augen waren. Es war nicht nur Schweiß, der Vincas Gesicht benetzte.
    »Sie stirbt, Artimus, sie stirbt. Wenn mir das Licht nicht helfen kann, dann…«
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Die gekoppelten Speere lösten sich auf.
    Es dauerte nur einige Atemzüge, bis Zamorra und van Zant begriffen hatten, dass Vinca ihnen alles andere als Unfug erzählt hatte.
    Sie waren angekommen - nur… wo?
    ***
    Instabil?
    Ganz sicher kein perfekter Ausdruck für das, was Professor Zamorra empfand. Diese Welt machte rein optisch gesehen einen durchaus stabilen Eindruck. Einen positiven dazu, denn die Landschaft, in der sich die drei Freunde befanden, war durchaus reizvoll.
    In ihrem Rücken befand sich dichter Wald, der sich nach links und rechts ausbreitete, so weit das Auge blicken konnte. Vor ihnen - ganz weit entfernt am Horizont - erhob sich ein Gebirge. Dazwischen gab es sanfte Hügel, Grün, wohin man auch sah. Ein Idyll?
    Ganz sicher nicht, denn Zamorra spürte die Kräfte, die hier am Werk waren, und die waren bemüht, ihn fortzuzerren… wohin, das mochte Zamorra sich nicht ausmalen. Das hier, der Blick in ein Bild, das sich jeder Landschaftsmaler so gewünscht hätte, das war nur die Oberfläche. Zamorra war sicher, dass man daran nur ein wenig kratzen musste…
    Van Zant drehte sich langsam um seine eigene Achse. Eine Gefahr war nicht auszumachen, zumindest nicht auf den ersten Blick. Entschlossen wandte er sich an Vinca.
    »Ehe hier der Tanz losgeht - oder was auch immer auf uns wartet - will ich wissen, was du vorhin im Speer gemeint hast. Und keine langen Reden, denn unsere Ankunft hier wurde sicher bereits bemerkt. Also? Wer stirbt?«
    Vinca von Parom nickte. »Lakir war zu lange und viel zu intensiv mit der Wurzel auf Parom verbunden. Die Wurzel starb - und somit auch ein Teil von Lakir. Ich habe von solchen Fällen schon gehört, habe das aber nie richtig ernst genommen. Ich hielt es für eine Legende. Aber ich weiß es, Lakir stirbt, Artimus. Sie glaubt, ich wüsste nicht davon, doch ich habe das schon gefühlt, als wir noch in Armakath waren. Die Nähe der dortigen Wurzel hat ihr noch zusätzliche Schmerzen zugefügt. Darum wollte ich die Höllenstadt ja auch so unbedingt verlassen. Ich habe nur noch eine Hoffnung und die kann sich nur hier erfüllen. - Artimus, ohne Lakir…« Vinca verstummte, doch van Zant und Zamorra wussten auch so, wie der Satz hätte enden sollen.
    Der Südstaatler war schockiert. An Zamorras Blick stellte er fest, dass es dem Parapsychologen

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