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0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen den Datenschutz.«
    »Ist uns bekannt. Es geht uns auch nur um einen bestimmten Gast, der nicht mehr lebt. Sollte für ihn ein Telefongespräch eintreffen, werden Sie genau das tun, was wir gleich mit Ihnen besprechen. Mehr brauchen Sie nicht zu tun.«
    Die Frau zögerte. Überzeugt hatten wir sie noch nicht. Sie sah so aus, als wollte sie jeden Augenblick die Flucht ergreifen, und sie wollte auch wissen, ob es zu gewalttätigen Aktionen kommen könnte.
    »Ausschließen möchten wir das nicht.«
    Sie hob die Schultern. »Nun ja, ich weiß ja, auf welchen Job ich mich hier eingelassen habe. Kommen Sie rein. Ich heiße übrigens Kate Ross.«
    Auch wir nannten unsere Namen.
    Neben uns blieb sie stehen. »Das ist hier meine Bude. Hinter der Tür liegt noch ein Schlafzimmer. Ich habe auch ein kleines Bad. Ansonsten spielt sich alles hier in diesem kleinen Büro ab.«
    Büro war übertrieben. Es war eine Mischung aus Büro und Wohnraum, denn zwei Sessel standen dort ebenso wie ein schmaler, dunkler Schrank, und eine zweiflammige Kochstelle war ebenfalls vorhanden. Der viereckige Tisch, auf dem das Telefon stand, diente als Arbeitsplatz dieser wuchtigen Aufpasserin, einer Frau, die sich so leicht von keinem der hier wohnenden Typen die Butter vom Brot nehmen lassen würde.
    Der Korbsessel ächzte, als sich Kate Ross auf ihm niederließ. Sie stemmte die Ellenbogen auf und sagte, während sie das Schlüsselbrett an der Seite kontrollierte: »Sie werden enttäuscht sein, denn viel los ist hier nicht.«
    »Enttäuscht?«
    »Ja. Hier rennen die Killer nicht hin und her. Wer hier wohnen muß, gehört zu den armen Schweinen, die…«
    »Da kommt jemand«, sagte ich und deutete auf das Fenster im Gang hin. Eine Männergestalt zeichnete sich dort ab. Der Knabe hatte anständig geladen, er kam an wie ein betrunkener Matrose und tat so, als wollte er durch das Fenster in die Bude kriechen.
    »Hi, schöne Frau…«
    »Hau ab, du bis besoffen und stinkst auch. - Verschwinde endlich!«
    Der Kerl grinste. »Gib mir den Schlüssel«, murmelte er mit schwerer Stimme.
    Kate hatte alles im Griff. Zielsicher fischte sie das Gewünschte vom Brett und drückte es dem Mann in die Hand, der sich umdrehte und singend verschwand.
    »Wer war das denn?« fragte Suko.
    »Ein harmloser Bewohner. Er hat hin und wieder einen Job im Hafen. So ist es auch heute gewesen. Einen Teil des Tageslohns versäuft er. Dann ist er glücklich.«
    »Wie lang wohnt er denn schon hier?«
    »Bestimmt zwei Monate. Ist einer unserer längsten Gäste.« Sie hob die Schultern. »Manchen gefällt es hier.«
    »Und Ihnen?« fragte Suko.
    »Ich habe mich daran gewöhnt.«
    »Auch gut.«
    Kate hob die Schultern, zog die Schublade am Tisch auf und holte ein Kartenspiel hervor. Sie behielt es in der Hand und schaute uns dabei an. »Soll ich Ihnen die Karten legen, meine Herren?«
    »Wenn Sie wollen.«
    Kate fixierte mich. »Aber beschweren Sie sich nicht, wenn es nicht so läuft, wie Sie es sich vorgestellt haben. Ich übernehme keine Garantie, Sinclair.«
    »Machen Sie mal.«
    »Okay.« Sie zauberte ein breites Grinsen auf ihr Gesicht, und wenig später wunderten wir uns darüber, wie geschickt die Frau trotz ihrer doch ziemlich dicken Finger mit den Karten umgehen konnte. Sie mischte wie ein Profi, schaute dabei auf den Tisch und hatte das satte Lächeln beibehalten.
    Uns war es recht, wenn so die Zeit verging. Wir rechneten damit, daß wir noch lange hier warten mußten. Es würde bestimmt Abend werden, und sicherlich würde uns Kate Kaffee kochen, denn die Maschine stand in der Nähe.
    Über dem Tisch hing eine Fächerlampe, deren Stoffbespannung ziemlich viel Staub angesetzt hatte.
    Die an den Seiten nach unten hängenden Troddel sahen aus wie lange Tränen.
    Mit klatschenden Geräuschen breitete Kate Ross die Karten auf dem Tisch aus. »So«, sagte sie und ballte die Hände, »jetzt werden wir mal genau nachschauen.«
    »Was haben Sie denn für ein Gefühl?« fragte ich. »Positiv? Oder ist es negativ für uns?«
    »Bei Bullen immer negativ.«
    »Danke, das habe ich verstanden.«
    Kate lachte. Sie hatte es nicht so gemeint. Dann fing sie an, die Karten der Reihe nach aufzudecken, warf uns hin und wieder unterschiedliche Blicke zu, mal bedenklich, mal weniger ernst, auch leicht erschreckt, dann wieder beruhigt. Sie zeigte uns ein Wechselbad ihrer Gefühle, aber wir nahmen es gelassen hin.
    »So, noch eine Karte«, sagte sie. »Darauf kommt es an. Vielleicht bedeutet es,

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