0896 - Die Meuterer
ganz enorm gemacht, wenn ich bedenke, dass er bis vor einiger Zeit nicht aus der Masse herausragte. In Ordnung, lassen wir die beiden Solaner herein."
Die letzten Worte waren an den Sicherheits-Techniker gerichtet, der sie auch so auffaßte.
Eine Minute später betraten Joscan Hellmut und Gavro Yaal die Halle, eskortiert von zwei Robotern, von denen je einer vor und einer hinter ihnen schwebte.
Ich sah Joscan Hellmut an, dass er sich durch die Eskorte gedemütigt fühlte, aber nicht, weil er die Roboter als Drohung ansah, sondern im Gegenteil, er mußte sich komisch vorkommen, weil die Verantwortlichen für die Sicherheit der BASIS ihm und Yaal keine Kampfroboter, sondern Medoroboter als Begleitung zugeteilt hatten.
Ungefähr fünf Schritte vor Roi Danton blieben die beiden Männer stehen. Die Medoroboter schwebten an die Seite. „Vielen Dank, dass Sie uns gleich vorgelassen haben, Mister Danton", sagte Gavro Yaal und bewies dadurch wieder einmal, wie leicht er sich in die Gepflogenheiten terranischer Institutionen hineindachte. „Das verdanken Sie nicht mir, sondern Ihrem inoffiziellen Status an Bord der SOL", erwiderte Roi Danton lächelnd. Er sah, dass Yaal Einspruch erheben wollte und kam ihm zuvor, indem er erklärte: „Auch Sie erheben Ihre außerdienstliche Funktion nicht zu einer offiziellen, Mister Yaal. Sie sind Besatzungsmitglied eines Forschungsraumschiffs, auf dem wie auf allen Raumschiffen die Kompetenzen genau abgegrenzt sind."
„Ich weiß, dass der Kommandant beziehungsweise Expeditionsleiter das letzte Wort bei allen wichtigen Entscheidungen zu fällen hat", erwiderte Gavro Yaal. „Genau deswegen sind Joscan und ich hier. Wir haben uns nämlich, wie alle Solaner, bisher an das ungeschriebene Abkommen gehalten, das wir mit Perry Rhodan trafen: abzuwarten, bis er auf die SOL zurückkehrt und uns die SOL offiziell übergibt."
„Tatsächlich?" warf Jentho Kanthall ein. „Und wie vereinbart sich Ihr Abwarten mit Ihrem psychologischen Feldzug, der das Ziel hat, alle Terraner von Bord der SOL zu vertreiben?"
Joscan Hellmut hob abwehrend die Hände. „Wir werden niemanden vertreiben, Mister Danton! Aber wir wissen, dass die Terraner auf der SOL froh wären, wenn sie endlich auf die BASIS übersiedeln könnten. Nur auf der BASIS haben sie nämlich eine reelle Aussicht, ihre geliebte Erde wiederzusehen."
„Die Sie offenbar hassen!" rief Reginald Bull. „Wir hassen die Erde nicht", erklärte Yaal. „Aber wir sind dafür, stets die Wahrheit zu sagen - und die Wahrheit ist nun einmal, dass wir Solaner die SOL als unsere Heimat betrachten und nicht länger wollen, dass die SOL zweckentfremdet wird."
Ich fragte mich, ob Gavro Yaal davon wußte, dass Dalaimoc Rorvic von Solanern entführt und verschleppt und durch einen Doppelgänger ersetzt worden war. Sollte ich das Gangsterstück entlarven?
Ich entschied mich, noch damit zu warten. Erstens schadete es dem fetten Albino nichts, wenn er ein paar Tage ohne mich auskommen mußte, und zweitens ...
Hoffentlich schadete es ihm wirklich nichts! „Perry Rhodan wird Ihnen die SOL übergeben, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält", sagte Roi Danton.
Gavro Yaal schüttelte den Kopf. „Wir Solaner fürchten, dass Perry Rhodan nicht mehr lebt und deshalb nicht in der Lage ist, sein Versprechen einzuhalten. Da es unbillig wäre, von uns zu erwarten, wir würden deshalb auf die SOL verzichten, fordern wir, dass Rhodans Stellvertreter uns die SOL übergibt."
Er blickte zu Reginald Bull.
Bully machte ein grimmiges Gesicht. „Leichenfledderer!" schimpfte er. Doch er merkte sofort, dass er sich im Ton vergriffen hatte, „Das hätte ich doch beinahe gesagt!" erklärte er. „Natürlich sage ich das nicht, aber dafür sage ich etwas anderes: Als Stellvertreter Perry Rhodans beziehungsweise als Zweiter Expeditionsleiter auf der SOL erkläre ich, dass es völlig verfrüht ist, über die Ergebnisse der Mission zu spekulieren, die von Perry Rhodan und seinem ,Sus-kohnen-Kommando' durchgeführt wird. Deshalb diskutiere ich nicht einmal darüber, den Solanern das Schiff zu übergeben. Warten Sie, bis Perry Rhodan zurückgekehrt ist! Nur er kann die SOL an die Solgeborenen überschreiben."
„Das kann genausogut sein Stellvertreter!" begehrte Joscan Hellmut auf. „Hm!" machte Jentho Kanthall. „Ich frage mich, ob es vorteilhaft für die Solaner wäre, wenn der Streit um die SOL eskalieren würde. Beispielsweise halte ich die Rechtslage hinsichtlich der
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