0896 - Die Meuterer
Verfügungsgewalt Perry Rhodans über terranisches Eigentum, das die SOL ja ist, nicht für einwandfrei geklärt."
„Schon gut, schon gut!" wehrte Hellmut ab. „Wir wollen eine gütliche Einigung."
„Die aber fraglich wird, falls es bei enttäuschten Solgeborenen zu Kurzschlußhandlungen kommt", meinte Gavro Yaal. „Ich befürchte, viele von ihnen würden lieber sterben, als ihrer Heimat beraubt zu werden."
„Sollte es zu Kurzschlußhandlungen kommen, werden Sie dafür zur Verantwortung gezogen!" sagte Roi Danton. „Wir wissen genau wie Sie, dass Sie es in der Hand haben, wie die Stimmung unter den Solgeborenen sich entwickelt."
Roi Danton wollte anscheinend noch mehr sagen, aber das Summen seines Armband-Funkgeräts verhinderte es. Er schaltete es ein, winkelte den Arm an und sprach leise in den Lautsprecherteil.
Anschließend lauschte er auf die Stimme am Gegengerät, die allerdings nur auf kurze Entfernung hörbar war. Sein Gesicht verriet nichts von dem, was in ihm vorging, aber ich sah, dass seine Gesichtszüge faktisch erstarrten. Das bedeutete, er gab sich Mühe, sich von seinen Gefühlen nichts anmerken zu lassen.
Nach einer Weile nickte er und fragte: „Und Sie sind sicher, dass man auch auf der ...?" Abermals lauschte er, dann bedankte er sich und schaltete das Gerät ab.
Langsam blickte er auf, aber noch immer verriet sein Gesicht keine Regung. „Perry Rhodan hat eine Funkbotschaft gesendet", sagte er bedächtig, als müßte er jedes Wort zuerst genau abwägen, bevor er es aussprach. „Leider ist sie derartig verzerrt durchgekommen, dass wir nicht sicher sein können, ihren Wortlaut zu rekonstruieren."
„SENECA wird die Botschaft rekonstruieren", erklärte Joscan Hellmut.
Roi Danton lächelte. „Wenn SENECA das schafft, werden auch die Positroniken der BASIS es schaffen. Und jetzt schlage ich vor, dass wir uns um diese Sache kümmern."
„Einverstanden", erwiderte Gavro Yaal. „Wir hoffen, dass wir eine gute Nachricht von Ihrem Vater bekommen, Mister Danton", sagte Joscan Hellmut.
4.
Der falsche Dalaimoc Rorvic und ich begleiteten Reginald Bull zur SOL. Wir benutzten gemeinsam eine Raumfähre, denn die Steuerung der Raumlinse war uns von der entsprechenden Dienststelle auf der SOL wegen „Rorvics" Unachtsamkeit verboten worden. „Ich bin gespannt darauf, was Perry in seiner Funkbotschaft berichtet", meinte Bully, nachdem unser Pilot von der BASIS abgelegt hatte. „Eigentlich hätten Sie doch in der BASIS die Rekonstruktion verfolgen können", meinte der falsche Rorvic. „Ich bin lieber dabei, wenn SENECA die Botschaft zusammenbastelt", erwiderte Reginald Bull. „Dann weiß ich wenigstens, was die Solaner erfahren, denn die Rekonstruktionen von SENECA und den BASIS-Gehirnen könnten sich ja unterscheiden."
„Nicht, wenn sie einwandfrei sind", sagte Quebeq Gaidenbal. „Eigentlich verstehe ich Ihr Mißtrauen den Solanern gegenüber nicht, Mister Bull. Sie haben ihre. Loyalität uns gegenüber doch oft genug bewiesen, und schließlich fordern sie nichts Unmoralisches."
„Das alles bestreite ich keineswegs", erklärte Bull. „Dennoch wäre es geradezu idiotisch, mitten in einer fremden Galaxis, deren beherrschende Intelligenzen uns feindlich gegenüberstehen und in der wir eine Aufgabe zu erfüllen haben, die über das Schicksal zahlloser Galaxien entscheidet, einer Trennung unserer beiden Raumschiffe zuzustimmen. Wenn Perry Rhodan sich angesichts der Verhältnisse in der PAN-THAU-RA dennoch dazu entschließt, ist das etwas anderes."
„Mir gefällt es nicht, wie Gavro Yaal die psychologische Situation auf der SOL manipuliert", stichelte ich, um den falschen Rorvic zu ärgern und vielleicht zu einer unbedachten Äußerung zu verleiten."Wir müssen tolerant sein", sagte Quebeq Gaidenbal. „Die Solgeborenen betrachten die SOL nun einmal • nicht als ein Raumverkehrsmittel, sondern als ihre Heimatwelt - und sie möchten nichts weiter, als frei darüber zu entscheiden, was mit ihrer Heimatwelt geschieht."
„Man könnte Sie fast für einen Solgeborenen halten, wenn Ihre Plattfüße nicht verraten würden, dass sie Sie viele Jahre durch den Staub der Erde getragen hätten", meinte ich.
Unwillkürlich sah der falsche Dalaimoc Rorvic auf seine Füße, die natürlich ebensowenig Plattfüße waren wie die von Rorvic. Als er wieder hochsah, glitzerte es boshaft in seinen Augen. Wahrscheinlich hätte er mich am liebsten umgebracht. In Gegenwart Reginald Bulls und des Piloten
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