Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte, traf offenbar die Wahrheit: Sternfeuers tiefste Emp-findung angesichts der deutlich erwiesenen Schuld war Scham. Unbewußt versuchte sie, sich selbst zu vernichten, ehe jemand ihr Geheimnis erkannte. Ob es tatsächlich zum Schlimmsten kam, stand auf einem anderen Blatt.
    Federspiel und die Terranerin jeden-falls befanden s'ich in höchster Gef ahr. Vielleicht stufte das Etwas in Stern-feuer diese beiden sogar als mitschul-dig ein. Die Leute vom Rettungstrupp dagegen waren Außenstehende.
    Sie sahen der Mutantin entgeistert entgegen. Irmina Kotschistowa tau-melte aus den Rauchschwaden hervor. Irgend jemand fing sie auf, man nahm ihr Sternfeuer ab, und dann tauchte Federspiel neben ihr auf.
    Fast im selben Moment regte sich Sternfeuer.
    Zu Irmina Kotschistowas grenzenlo-ser Erleichterung wandten sich die Sol-geborenen und die Roboter fast voll-zählig der Stelle zu, an der immer noch Rauch aus den Überresten der Kabinenwand quoll. Einer blieb zurück, aber als er sah, daß weder die Kinder noch die Mutantin verletzt waren, eilte er den anderen nach. Die Terranerin er-kannte die sich bietende Chance und zog Sternfeuer vom Boden hoch. „Ganz ruhig", murmelte sie. „Alles in Ordnung. Wie kommen wir von hier weg, ohne daß uns jemand aufhält?"
    Federspiel sah sie verständnislos an. Sternfeuer blickte verwundert umher. Sie hatte noch gar nicht begreifen kön-nen, was geschehen war, und wenn es nach der Mutantin ging, würde Stern-feuer die Wahrheit niemals erfahren. „Wenn man uns erst einmal in eine Krankenstation gesteckt hat", sagte sie hastig, ,läßt man uns erst nach einer gründlichen Untersuchung wieder ge-hen. Das dauert..."
    Federspiel hatte bereits begriffen. Was ärztliche Untersuchungen betraf, so waren die Kinder in diesem Raum-schiff nicht anders als an anderen Or-ten. Wenn sie solchen Ereignissen ohne große Schwierigkeiten auszuweichen vermochten, dann gab es kein Zögern.
    Die Mutantin rannte hinter dem Jungen her, und Sternfeuer, die noch halb benommen wirkte, folgte ihr ge-horsam. Irmina Kotschistowa kam bald außer Atem. Der Junge blieb an einem offenen Schott stehen, sah sich um und winkte ungeduldig.
    Hinter dem Schott lag ein Einstieg zu einem Wartungsgang. Federspiel packte nach einem Hebel und ließ eine Luke aufschwingen. Zweifelnd be-trachtete die Mutantin die enge Öff-nung - die Kinder schlüpften flink hin-durch. Sie fürchtete schon, sie würde es nicht schaffen, aber der Junge half ihr, und zerzaust und erhitzt kauerte sie sich in einem kleinen, fast dunklen Raum zusammen, während Federspiel von innen den Einstieg verschloß. „Wo sind wir hier?" fragte sie, als ihr Atem wieder ruhig ging. „Das hier ist ein Raum, der nicht be-nutzt wird", erklärte der Junge grin-send. „Ich glaube, es kommt außer uns überhaupt niemand hierher. Sehen Sie mal - es gibt nicht einmal die kleinsten Kontrollgeräte."
    Irmina sah es und war gar nicht be-geistert. Wenn Sternfeuers Unterbe-wußtsein sich der Wände dieses klei-nen Raumes annahm ...
    Sie verdrängte diesen Gedanken. „Hier können wir nicht bleiben", murmelte sie. „Warum laufen wir überhaupt weg?" fragte Sternfeuer schüchtern.
    Die Mutantin sah das Mädchen nachdenklich an.
    Eine gute Frage, dachte sie. Was soll ich sagen?
    Die Wahrheit kam nicht in Frage.
    Federspiel einzuweihen, erschien jetzt endgültig als unmöglich. Er wußte si-cher, daß man einen Saboteur suchte - Saboteur! Das war es!
    Sie erklärte Sternfeuer in Stichwor-ten die Hexenjagd, die in der SOL zur Zeit stattfand, hütete sich dabei aber, allzu genau auf die Zerstörungen ein-zugehen. Was sie sagte, lief darauf hin-aus, daß erstens sie selber als Terrane-rin früher oder später unter Verdacht geraten mußte, und daß es sich zwei-tens bei dem eben überstandenen Zwi-schenfall gut um das Werk des Sabo-teurs handeln könne.
    Die Kinder kamen ganz von selbst auf die richtige Idee. „Aber Sie waren es doch nicht", sagte Federspiel empört. „Das kann ich jedem erklären. Ich war schließlich da-bei."
    Sternfeuer blickte die Mutantin nachdenklich an. „Ist es wirklich so schlimm?" fragte sie bedrückt. „Schlimmer, als du dir vorstellen kannst", behauptete Irmina Kotschi-stowa mit Nachdruck. „Hoffentlich hat mich keiner vom Rettungstrupp er-kannt."
    „Dann müssen Sie zur BASIS hin-über", murmelte Sternfeuer.
    Die Mutantin hielt unwillkürlich den Atem an. „Dann kannst du doch gleich mitflie-gen", wandte sich Federspiel an seine Schwester.
    Das

Weitere Kostenlose Bücher