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0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die Suche nach der Heimatgalaxis der Mensch-heit machte. Und darüber hinaus wußte damals noch niemand, daß die Erde an ihre ursprüngliche Position zurückgekehrt war. Sternfeuer meinte daher, daß die SOL sicher noch einmal Terra anflog, bevor die Solgeborenen das Schiff nach eigenem Wunsch und Willen benutzen durften.
    Denn diesen Weg konnte man leicht beschreiten, und von Terra aus hatten dann auch Perry Rhodan und seine Anhänger eine gute Chance, erneut einen Kon-takt zum Rest der Menschheit herzustellen.
    Damit war es vorbei. Die Notwen-digkeit, nach der Erde oder der Milch-straße zu suchen, entfiel.
    Wen es dort-hin zurückzog, brauchte nur zur BA-SIS überzusetzen und dann die Geduld zu bewahren.
    Sternfeuer hatte versucht, zur BA-SIS zu gelangen, aber es war viel schwieriger, als sie erwartet hatte. Au-ßerdem konnte sie nicht - einfach weg-gehen. Großvater oder nicht - ihre El-tern waren auch noch da, und sie hing an ihnen, wie es für ein zehnjähriges Kind üblich war. Noch unerträglicher jedoch wäre es für sie gewesen, wenn sie sich von ihrem Zwillingsbruder hätte trennen müssen.
    Das alles zusammengenommen war sicher Grund genug, sich in einem stil-len Winkel zu verkriechen und den Tränen freien Lauf zu lassen. Es mochte sogar aussehen, als gäbe es keine bessere Therapie für Sternfeuer.
    Sie wartete jenseits einer Gangbie-gung, bis Joscan Hellmut in seiner Ka-bine verschwunden war. Dann spähte sie um die Ecke. Sie dachte, der Spre-cher der Solgeborenen wäre nur für ei-nen Augenblick in seine Wohnung zu-rückgekehrt, weil er etwas vergessen habe - schließlich war ein ungeheures Fest im Gang, an dem sogar Sternfeuer ihren Spaß gefunden hatte, wären da nicht diese trübsinnigen Erinnerungen gewesen.
    Als die Minuten vergingen und nichts geschah, wurde das Mädchen ungeduldig. Sollte sie sich schon wieder ein neues Versteck suchen? Es war gar nicht so einfach, den Solgeborenen aus dem Weg zu gehen, die in strahlen-der Siegerlaune überall herumzogen.
    Sternfeuer drehte sich um und sah in den nächsten Gang hinein. Niemand war zu sehen. Sie tat einen Schritt - da klirrte es hinter ihr, und sie sprang er-schrocken in eine enge Nische. Als sie nach draußen sah, kam Jöscan Hellmut gerade auf den Gang. Sternfeuer sah, wie er die Scherben einer zerbroche-nen Lampe betrachtete. Eben noch war die Idee in ihr hochgezuckt, sich an diesen Mann zu wenden, der immerhin einigemal für die Terraner Partei er-griffen hatte - vielleicht wußte er sogar einen Ausweg für Sternfeuer. Dann aber sah sie die Scherben und hielt wohlweislich den Mund.
    Joscan Hellmut würde höchstens auf den Gedanken kommen, Sternfeuer mit dem zerbrochenen Beleuchtungs-körper in Verbindung zu bringen. Schon einmal hatte sie ausgerechnet ihn zum Opfer eines Täuschungsver-suchs gewählt, und das hatte der Sol-geborene sicher nicht vergessen.
    Sie duckte sich noch tiefer in die Ni-sche, als ein Roboter kam, um die Scherben wegzuräumen und die Lampe zu ersetzen. Als sowohl die Ma-schine als auch Joscan Hellmut ver-schwunden waren, verließ Sternfeuer ihr Versteck.
    Aus irgendeinem Grund war ihr jetzt nicht mehr zum Weinen zumute. Sie war traurig und ungeduldig, aber völ-lig außerstande, einen erlösenden Trä-nenstrom zu produzieren. Statt dessen zog es sie zu ihrem Bruder, der mit an-deren Kindern an dem Fest der Solge-borenen teilnahm. Sie benutzte meh-rere Transportbänder und Lift-schächte und erreichte schließlich den Ort des Geschehens.
    Auf dem breiten Gang sah es nicht wie in einem Eaumschiff, sondern eher wie auf einem Rummelplatz aus.
    Die Tore zu den Lagerhallen waren geöffnet. Roboter eilten zwischen ih-nen und den bereitgestellten Tischen hin und her. Es roch nach allen nur denkbaren Speisen und Getränken. Überall gab es Blumen, solche, die man samt den Wurzeln in improvisierte Pflanzschalen gesteckt hatte, aber auch solche, die einfach herumlagen. Sternfeuer sah entsetzt, daß viele Blü-ten sogar zertreten wurden. Niemand achtete darauf, denn die meisten Sol-geborenen hatten bereits so viel geges-sen, daß sie keinen Bissen mehr hinun-terbrachten, und nun tanzten sie aus-gelassen zwischen den Tischen herum. Laute Musik dröhnte durch den Gang, daß man kaum sein eigenes Wort verstehen konnte. Die Roboter begannen, die Speisereste einzusammeln. Dabei hatten sie Mühe, den Menschen auszu-weichen.
    Sternfeuer fühlte eine seltsame Furcht in sich aufsteigen. Diese ausge-lassenen Menschen waren ihr

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