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0898 - Der Saboteur

Titel: 0898 - Der Saboteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unserer kleinen Unterhaltung ist schon wieder etwas in Bruch gegangen. Die Solgeborenen werden es schwer haben, uns diese Sa-che anzuhängen."
    „Sie vergessen eines", sagte Bull bitter. „Von hier aus können wir ziemlich viel anstellen.ohne den Raum auch nur für Sekunden zu verlassen."
    „Und SENECA?"
    „Das fragen Sie noch? Sie kommen doch von der BASIS! Gibt es dort keine Roboter?"
    Kanthall schwieg. „Wenn es um die SOL geht, trauen diese Leute niemandem über den Weg", fuhr Bull fort. „Auch uns nicht. Sie werden jedem die Schuld geben, der überhaupt für Sabotageakte in Frage kommt. Auf der Liste der Ver-dächtigen stehen wir ganz oben."
    „Sie müssen es ja wissen", murmelte Kanthall deprimiert.
    Er wünschte, er könnte dieses Schiff verlassen. Hier fühlte er sich isoliert und einsam. Er konnte nichts tun, und es schien kein Ziel zu geben, auf das man an Bord der SOL hinarbeiten .konnte.
    Nichts und niemand würde die Solgeborenen dahingehend beeinflus-sen können, daß sie ihre selbstgewählte Position als autarker Teil der Mensch-heit aufgaben.
    Wenn Kanthall ein Ziel hatte, dann verfolgte er es, gleich welche Wider-stände sich ihm boten. Dann nahm er es auch in Kauf, sich unbeliebt zu ma-chen.
    Aber hier konnte er nur warten.
    Die Nichtachtung und das Miß-trauen der Solgeborenen erschienen ihm schlimmer als unkontrollierte Ausbrüche von Wut und Verachtung.
    Nach etwa einer halben Stunde mel-dete sich Joscan Hellmut wieder. In-zwischen waren neue Punkte aufge-flammt. Noch immer lagen alle Schä-den, die über die vorher bestimmten Eigenarten verfügten, im Mittelteil der SOL. Zwar gab es - bei dem herrschen-den Durcheinander nur zu verständ-lich - auch in der SZ 1 und SZ 2 Vor-fälle dieser Art, aber sie ließen keinen Zusammenhang zu den zuerst ent-deckten Schäden erkennen. „Hat man uns überführt?" fragte Bull spöttisch.
    Joscan Hellmut sah ihn ausdrucks-los an. „Sie machen es mir nicht leicht", sagte er schließlich. „Es gibt verschie-dene Verdachtsmomente, von denen noch niemand weiß, wie man sie zu ei-nem Ganzen zusammenfügen soll."
    „Was heißt das im Klartext?"
    Hellmut zögerte. „Wer Sabotage verübt, braucht ein Motiv", sagte er. „In Ihrem Fall ist alles klar - Sie sind sicher nicht daran inter-essiert, die SOL ziehen zu lassen. Das Schiff stellt einen gewissen Wert dar."
    „Das haben Sie schön gesagt", spot-tete Reginald Bull. „Ich bemühe mich nur, dieses Pro-blem objektiv zu sehen!" antwortete der Sprecher der Solgeborenen ärger-lich. Er war sichtlich nervös. Vermut-lich fühlte er sich in der ihm jetzt übertragenen Rolle selbst nicht wohl. „Ein Motiv hätten aber auch andere. Der Forscher der Kaiserin von Therm ist noch immer nicht zur BASIS hinüber-gegangen."
    „Sie denken doch wohl nicht im Ernst daran, daß Douc Langur herum-zieht und Beleuchtungskörper zer-stört!" stieß Bull überrascht hervor. „Wäre das so unwahrscheinlich? Douc Langur ist ein Fremder. Wenn er sich überhaupt einem Menschen ver-pflichtet fühlt, dann ist das wahr-scheinlich Rhodan. Vielleicht fürchtet er, die Solgeborenen könnten sich auf die Reise begeben, ehe das Schiff in al-ler Form an uns übergeben würde."
    „Das ist absurd", behauptete Jentho Kanthall. „Sie haben die lange Reise der SOL nicht mitgemacht", wies Hellmut den Terraner zurück. „Und Sie können auch nicht wissen, wie oft in dieser Zeit der Verdacht entstand, daß Rhodan durchaus nicht immer die Interessen der Menschen an die erste Stelle bei seinen Überlegungen rückte."
    Reginald Bull gab ihm im stillen recht, hütete sich jedoch, das laut aus-zusprechen. „Gerade der Forscher der Kaiserin von Therm verhielt sich zuweilen so, als wolle er uns zu Verdächtigungen al-ler Art regelrecht provozieren", fuhr Hellmut fort. „Warum, zum Beispiel, bleibt er jetzt in der SOL? Was will Douc Langur bei uns?"
    Kanthall schwieg betroffen. „Ich weiß es nicht", murmelte Bull nachdenklich. „Aber ich bin sicher, daß Douc Langur nichts tun wird, was ei-nen Menschen in Gefahr bringt. Dabei macht er bestimmt keinen Unterschied zwischen Solgeborenen und Terra-nern."
    „Das mag sein", sagte Joscan Hell-mut. „Trotzdem - der Verdacht wurde geäußert und läßt sich nicht so schnell beseitigen."
    „Haben Sie Langur gefragt, was er dazu zu sagen hat?" erkundigte sich Kanthall. „Douc Langur befindet sich nicht in der ihm zugewiesenen Kabine. Er ant-wortet auch nicht auf unsere Bitten, sich umgehend bei der

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