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0898 - Praxis des Teufels

0898 - Praxis des Teufels

Titel: 0898 - Praxis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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das nicht warten kann.« Zamorras Stimme klang so endgültig, dass die reizende Miss Lan sich wieder hinter ihren Tresen begab und es vorzog, mit der Sekretärin des Klinikleiters zu telefonieren statt die beiden Dämonenjäger weiter zu behindern.
    Doch auf Zamorra und Nicole wartete eine Enttäuschung.
    »Dr. Morcomb ist heute nachmittag leider nicht hier«, meinte Anna Leung kälter als notwendig. »Da sind Sie leider vergeblich gekommen, Professor«, fügte sie hinzu und sah an Zamorra herunter, als sei er nicht in Jeans und Sakko, sondern in Lumpen hier aufgekreuzt. Nicole hielt sich leicht hinter ihrem Gefährten. Sie wollte mit ihrer großen Tasche nicht auffallen, denn sie hatte es nicht für angezeigt gehalten, den Blaster der Ewigen an die Magnetplatte ihres Hüftgürtels zu heften, wo er normalerweise hingehörte. Auch wenn er bisher Lucifuge Rofocale nie wirklich hatte schaden können, der Blaster würde es wahrscheinlich schaffen, ihn für entscheidende Sekundenbruchteile zu paralysieren, wenn er hier auftauchte.
    Doch jetzt blieb Zamorra bei den Worten Mrs. Leungs erst einmal ruckartig stehen. »Er ist nicht da?«
    »Nein, Professor, er ist zu einem Termin in der Stadt.« Die Art und Weise, wie sie das Wort »Professor« betonte, machte deutlich, wie wenig sie von diesem unerwarteten Auftritt hier hielt. Sie stand auf und winkte den Sicherheitsdienst, der offenbar von Miss Lan gerufen worden war, wieder hinaus. »Der Doktor wollte gegen fünf wieder hier sein, also ungefähr in einer halben Stunde. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie hier so lange warten wollen, Professor…?«
    Zamorra sah Anna Leung scharf an. Ob diese Frau etwas über die Aktivitäten ihres Chefs wusste und ihn deshalb nicht in sein Büro vorließ? Zamorra überlegte, ob er einfach ohne Rücksicht auf Verluste ins Büro stürmen sollte. Aber er entschied sich dagegen, Wahrscheinlich wusste Mrs. Leung gar nichts und der Arzt war wirklich nicht da. Und man konnte in… genau 20 Minuten auch noch etwas gegen ihn unternehmen, wenn es nicht so war. In der Zwischenzeit konnte er sich um Naomi Sutton kümmern und den Kräuter schütz, der sicher schon nicht mehr wirksam war, erneuern.
    »Danke!«, meinte er also ein wenig gezwungen. »Mademoiselle Duval und ich warten gern, allerdings würden wir vorher gern eine Patientin besuchen, die Bekannte einer Kollegin von mir, Mrs. Naomi Sutton.«
    Es war Anna Leung nicht anzusehen, ob sie diese Geschichte glaubte oder nicht, aber immerhin gab sie nach einem kurzen inneren Kampf nach.
    »Natürlich, Professor. Mrs. Sutton liegt in Zimmer 217.«
    Als Zamorra und Nicole dort ankamen, stand die Tür zu Zimmer 217 halb offen. Das war in diesem Krankenhaus eher ungewöhnlich, wie Nicole und Zamorra festgestellt hatten, die Patienten hier blieben lieber für sich.
    Irgendetwas riet den beiden Dämonenjägern, vorsichtig auf die Tür zuzugehen und ins Zimmer hineinzuspähen. Debbie Chen hatte selbst zugegeben, dass der von ihr aufgebaute Kräuterschild einen Dämon nur solange zurückhalten würde, bis er wirklich auf die junge Frau aufmerksam würde. Wenn Lucifuge Rofocale wollte, dann konnte er auch zu der jungen Frau vordringen. Vielleicht war es ja jetzt soweit.
    Doch weder für Nicole noch für Zamorra war auf den ersten Blick etwas anderes zu sehen als die Patientin selbst, die in ihrem Bett lag und erschöpft zu schlafen schien. Vielleicht war sie auch bewusstlos - Zamorra hoffte es, denn dann würde es ihm leichter fallen, mit der mitgebrachten Kreide einen Schutzzauber im Zimmer zu etablieren, der dem ihres Hotelzimmers ähnlich war - und der selbst den Ministerpräsidenten LUZIFERs am Betreten des Raums hindern würde.
    Er betrat den Raum - und wäre beinahe über jemanden gefallen, der sich gerade an der Rückseite der Tür zu schaffen machte…
    ***
    Das Sigill war fertig, die Kerzen angezündet.
    Schweißperlen tropften auf den Boden, der mit einem teuren Perserteppich belegt war - und Gerald Morcomb fuhr entsetzt zurück. Nichts durfte die komplizierten Kreidezeichen stören, nicht einmal ein Schweißtropfen.
    Es war schon anstrengend genug, auf dem bunten Muster des Persers, wo es hoffentlich hinterher weniger auffiel, ein so kompliziertes Sigill zu malen, wie es ein Erzdämon wie Lucifuge Rofocale benötigte, da durfte seine eigene Angst es nicht noch ruinieren.
    Gerald Morcomb hatte es hier schwarz auf weiß: Man war ihm auf die Schliche gekommen. Seine Zusammenarbeit mit einem Dämon war

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