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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wohl niemand beobachtet. Jedenfalls bewegte sich auf dem alten Friedhof nichts mehr.
    Besser konnte es nicht laufen.
    Ich erinnerte mich daran, was Danny mir erzählt hatte, und an eine Lüge seinerseits glaubte ich nicht. Bevor ich mich der linken Seite zuwandte, hob ich Dannys Revolver auf und steckte ihn in meinen Gurt.
    Der Mann lag im Gras und rührte sich nicht. Ich passierte ihn, wandte mich dann nach links und sah die alten Grabsteine vor mir stehen. Einige von ihnen berührte ich. Dabei stellte ich fest, daß nicht alle aus Stein waren, einige hatte man aus einem anderen Material gebaut. Vielleicht aus Holz. Jedenfalls waren sie von den Film-Handwerkern perfekt nachgebildet worden.
    Mir gereichte das blasse Mondlicht zum Vorteil. Und auch die Klarheit der Nacht. Der Friedhof lag still vor mir. Ich unterschied locker die Umrisse der zahlreichen Denkmale und Figuren, alles war so gut wie perfekt, und ich sah auch den weichen Lichtschimmer.
    Vor mir, noch relativ weit entfernt. Doch dort, wo ich ihn entdeckt hatte, malte sich auch ein großes, schon hausähnliches Grab ab. Dieser seltsame Pavillon war mein Ziel.
    Und diesmal würde es härter werden, davon war ich überzeugt. Ich glaubte auch, Stimmen zu hören und nahm zugleich den Geruch wahr, wie ihn nur ein Ghoul abgeben konnte…
    ***
    Bill erschreckte nicht die Anwesenheit des weiblichen Ghouls, er wunderte sich vielmehr über die Sicherheit, mit der Lucy ihn begrüßt hatte.
    Durch diese Worte hatte sie ihm zu erkennen gegeben, wie chancenlos er doch war.
    Bill rührte sich nicht von der Stelle. Er kam sich zudem mit seiner Lampe lächerlich vor. Wie ein Diener, der einen Kandelaber festhielt, um seinem Herrn heimzuleuchten, sich aber im Hintergrund aufhalten mußte, weil er sonst störte.
    Lucy hatte sich schon einen breiten Stuhl besorgen müssen, um ihre Massen hineinzupressen. Sie hatte sich seit der letzten Begegnung verändert. Sie war noch breiter geworden, und im trüben Lichtschein sah sie aus wie eine stark schwitzende Person. Nur war es kein Schweiß, der in dicken und an Fäden hängenden Tropfen über ihr Gesicht rann.
    Es war einfach der widerliche Schleim eines Ghouls.
    Bill Conolly wollte hier nicht das Denkmal spielen und bewegte sich vorsichtig. Außerdem mußte er die Lampe loswerden, um beide Hände freizuhaben. Er ging in die Knie und streckte dabei seinen rechten Arm aus und senkte ihn zugleich.
    Noch in der hockenden Haltung stellte Bill die Öllampe auf den Boden, damit er Lucy besser sehen konnte.
    Lucy war zu einer schleimigen Qualle geworden. Ein aufgedunsener Körper, der durch das Licht einen gelblichroten Schein bekommen hatte.
    Das alte Leichenhemd umgab auch weiterhin ihren Körper, war aber an zahlreichen Stellen gerissen und wurde nur durch dünne Stoffäden zusammengehalten.
    Das Haar, zwar noch blond, zeigte sich durch den Schleim naß und dunkel. Der Geruch war unerträglich, Bill versuchte, so wenig wie möglich zu atmen. Er konzentrierte sich auf die Augen der Gestalt. Einen menschlichen Ausdruck zeigten sie nicht. Sie sahen aus, als wären sie kurzerhand in den runden Schädel hineingedrückt worden, einfache dicke Perlen aus Glas.
    Eine Nase war kaum noch zu erkennen, und wenn, dann nur mehr als kinderfaustgroßer Klumpen.
    Darunter ein Mund, der auch keiner war. Mehr ein Loch, das sich in verschiedenen Größen zeigte, ein schmatzendes Etwas, gefüllt mit Speichel oder Schleim, dabei immer wieder irgendwelchen Veränderungen unterworfen. Mal zog es sich mit schmatzenden Lauten zusammen, mal öffnete es sich wieder und sonderte blasigen Schleim ab, wobei diese Blasen mit häßlich und satt klingenden Geräuschen zerplatzten.
    Lucy lachte. Ein widerliches Geräusch, auch von schmatzenden Lauten begleitet. Sie nahm ihre Hand zurück und ließ sie auf die Lehne des Stuhls klatschen. »Ich wußte, daß du schlau bist, das wußte ich. Du würdest den Weg finden, du bist beinahe wie ich, fast ein Grabkriecher. Und weil ich so gut gedacht habe, habe ich auf dich gewartet. Hier ist mein Lieblingsplatz, hier erwarte ich meine Nahrung. Die meisten waren geschockt und entsetzt, als sie mich sahen. Du bist anders.« Ihre Augen zuckten, als wollten sie sich verengen. »Warum?«
    Bill hob die Schultern. »Es kann sein, daß ich mit dir gerechnet habe, Lucy!«
    Sie schüttelte fast wütend den Kopf. »Mit mir kann niemand rechnen, nicht mit mir.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin anders.«
    »Stimmt«, erwiderte Bill, »das gebe ich

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