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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Erscheinung, aber er wurde von ihr angezogen. Als er sich in Bewegung setzte, um auf das Licht zuzulaufen, registrierte er, daß die anderen seinem Beispiel folgten. Sie alle unterlagen der hypnotischen Wirkung des Leuchtens. Das Licht flog vor der Gruppe her und glitt dabei auf ein kastenförmiges Gebilde zu, das weiter im Hintergrund stand.
    Der Namenlose blickte nach beiden Seiten, um die anderen zu beobachten. Sie sahen groß und kräftig aus, die zottigen schwarzen Pelze bedeckten ihre muskulösen Körper.
    Wie schön sie sind! dachte der Namenlose bewundernd. Er war glücklich, so auszusehen wie sie. Eine Ahnung sagte ihm, daß es später mehr von ihnen geben würde, viel mehr - eine ganze Armee. Eine Flut schwarzbepelzter Wesen würde sich über Gebiete ergießen, die nur darauf warteten, von ihnen erobert zu werden.
    Der Namenlose erbebte innerlich. Seine Ungeduld wuchs. Wozu waren sie noch hier? Warum begannen sie nicht jetzt mit dem ersten Eroberungsfeldzug?
    Zwischen all diesen von Emotionen bestimmten Überlegungen regte sich ein vernünftiger Gedanke.
    Wohin sollten sie sich wenden?
    Gab es überhaupt eine Welt jenseits dieser Umgebung?
    Die Vorstellung, in einem eng begrenzten Raum leben zu müssen, drohte den Namenlosen fast zu ersticken, und er stieß einen wilden Schrei aus. Mit ihm schrien all die anderen, die zu beiden Seiten von ihm hinter dem Licht herliefen. Das bewies, daß sie sich in einer ähnlichen Verfassung befanden wie er.
    Das Licht machte über dem kastenförmigen Gebilde halt und erlosch. Der Namenlose und die anderen, die so aussahen wie er, standen ratlos umher und warteten, daß etwas geschehen würde.
    Tatsächlich öffnete sich eine Klappe innerhalb des Kastens. Der Namenlose sah, daß ein künstlich aussehendes Gebilde herausgefahren wurde. Er hatte das Gefühl, daraus angestarrt zu werden. Er brummte drohend, aber aus einem ihm unbekannten Grund war er nicht in der Lage, seine angestauten Gefühle damit abzureagieren, daß er das geheimnisvolle Ding herausriß und zerstörte.
    Da kamen Töne aus dem Kasten! Der Namenlose zuckte unwillkürlich zusammen, als er erkannte, daß diese Töne einen zusammenhängenden Sinn ergaben. Er verstand, was sie bedeuteten.
    „Wir sind sicher, daß ihr uns verstehen könnt, Tarpen!" vermittelten ihm die Töne. „Es wird nicht lange dauern, dann werdet ihr euch miteinander unterhalten können. Nicht. nur das, es wird auch eine Kommunikation zwischen uns und euch möglich sei. Ihr besitzt eine überragende Intelligenz, deshalb werdet ihr schnell begreifen."
    Der Namenlose schaute sich stolz um.
    Tarpen! wiederholte er in Gedanken.
    Das waren die anderen und er. Er war ein Tarpe. Ein kräftiger und kluger Tarpe, der einmal sehr mächtig sein würde. Er spannte seinen Brustkasten.
    Die Stimme, die die Töne produzierte, fuhr fort: „Ihr werdet euch Namen geben und Rangordnungen festlegen. Untereinander werdet ihr nicht kämpfen. Eure Fähigkeiten werden immer nur gegen den Feind eingesetzt, das müßt ihr euch merken."
    Wo sind die Feinde? fragte er sich ungeduldig. Die Tarpen würden jeden vernichten, der es wagen sollte, sich ihnen in den Weg zu stellen.
    „Nur wir Ansken sind mächtiger als ihr", sagte die Stimme, die aus dem Kasten kam. „Deshalb werdet ihr immer tun, was wir von euch verlangen. Ihr seid unser bevorzugtes Volk. Es gibt viele Welten, die ihr für uns erobern könnt."
    Für den namenlosen Tarpen war diese Auskunft ernüchternd. Sollte es wirklich jemanden geben, der mächtiger und stärker war als die Tarpen? Allerdings ließen sich mit der Existenz einer höheren Macht viele Dinge erklären, für die es bisher keine befriedigende Antwort gegeben hatte. Die Existenz dieser Umgebung wurde verständlich, ja, sogar die Existenz der Tarpen selbst. Der Namenlose empfand plötzlich einen tiefen Respekt vor diesen Ansken, die so mächtig waren, daß sie all das hier geschaffen hatten. „Wir wollen euch Zeit lassen", sagte die Stimme. „Es kommt darauf an, daß ihr in..."
    Ein Geräusch, das aus dem Nichts zu entstehen schien, übertönte die weiteren Worte. Es war ein weithin hallendes Pfeifen und Singen, wie der rauhe, kurze Atemzug eines Riesen. Beinahe gleichzeitig strich eine unsichtbare Kraft über die Tarpen hinweg und bewegte ihre zotteligen Pelze.
    Der Namenlose stieß einen entsetzten Schrei aus. Er richtete sich hoch auf und hob drohend die Tatzen.
    Doch er konnte keinen Gegner erkennen.
    „Verhaltet euch still!"

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