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0899 - Orkan im Hyperraum

Titel: 0899 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seltsame Welt aus.
     
    3.
     
    Für einen Feldherrn, der vor nicht allzu langer Zeit eine entscheidende Schlacht gewonnen hatte, machte der Anskenführer Körter Bell nicht gerade einen zufriedenen Eindruck. Der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist hockte in einem eigens für ihn konstruierten Sessel inmitten der Hauptschaltzentrale und grübelte über drei verschiedene Dinge nach, von denen seiner Ansicht nach jedes gefährlich genug war, ihm und seinem Volk zum Verhängnis zu werden.
    Er machte sich Sorgen über einen seltsamen Befehl, den die Ansken aus weiter Ferne erhalten hatten.
    Dieser Befehl war von so großer Autorität gewesen, daß die Ansken an Bord des Sporenschiffs ihn beachtet hatten. Er hatte Erinnerungen an eine totgeglaubte Vergangenheit geweckt, an ein kollektives Staatsgefüge und an eine mächtige, alleinverantwortliche Königin. Diese Erinnerungen waren vage und die damit verbundenen Bilder so undeutlich, daß Körter Bell sich fragte, ob sie nicht nur aus einem anderen Raum, sondern auch aus einer anderen Zeit kamen. Bell fühlte sich durch diesen Befehl tief in seinem Innern berührt. Daß es den anderen Ansken nicht besser ging, war ein offenes Geheimnis, wenn auch niemand darüber redete. Es machte Bell ganz krank, daran zu denken, daß er vielleicht nicht der allmächtige Herrscher über dieses Raumschiff und die darin lebenden Wesen war, sondern ein Manipulierter, der genauso unter der Kontrolle unbekannter Mächte stand wie viele Biophore-Wesen unter der der Ansken.
    Körter Bell, der mehr über die Vergangenheit und Herkunft seines Volkes wußte als jeder andere Anske, hatte gehofft, daß die Schatten dieser fernen Zeit nicht mehr lange genug waren, um bis in die Gegenwart zu reichen, doch nun war er auf recht drastische Art davon überzeugt worden, daß dies nicht stimmte. Die Vergangenheit war lebendig und hatte mit unüberhörbarer Stimme gesprochen. Nicht alle Verbindungen zur alten Zeit waren abgerissen, und über einen dieser Kanäle war der Befehl gekommen, die Söldner des LARD zu schonen - und dies im Augenblick des totalen Triumphs über den Feind!
    Die zweite Sorge, die Körter Bell bedrückte, besaß nicht weniger Gewicht. Sie galt dem heraufziehenden Hyperraumsturm. Was immer ein solcher Vorgang in Wirklichkeit war, er mußte verheerende Folgen haben. Und die Anzeichen ließen keinen anderen Schluß zu.
    Was würde geschehen? fragte sich Bell verzweifelt.
    Wenn er nur die geringste Ahnung davon gehabt hätte! Jeder noch so winzige Hinweis hätte die Möglichkeit eröffnet, Gegenmaßnahmen zu planen und durchzuführen. Aber wie sollte man sich vor etwas schützen, das man überhaupt nicht richtig kannte ?
    Wann würde es geschehen? fragte Bell voller Unruhe.
    Wie groß war der zeitliche Abstand zwischen den ersten Anzeichen der heraufziehenden Gefahr und dem endgültigen Ereignis?
    Diese beiden Sorgen verblaßten jedoch angesichts des dritten Problems, mit dem Körter Bell und die Ansken konfrontiert wurden.
    Nachdem die anskischen Wissenschaftler das Vielgliederfahrzeug des LARD noch einmal untersucht hatten, stand fest, daß darin irgend etwas in die Hauptschaltzentrale transportiert worden war. Was immer das war - es befand sich nicht mehr innerhalb der Maschine, und es war auch nirgends in der Zentrale zu entdecken.
    Doch woraus die geheimnisvolle Ladung auch bestanden haben mochte - sie konnte sich nicht einfach in Luft aufgelöst haben!
    Körter Bell war Realist. Wenn das LARD mit einem ungeheuren Aufwand irgend etwas bis zur Hauptschaltzentrale geschafft hatte, dann nur, um den Ansken zu schaden. Das bedeutete, daß hier und jetzt eine unsichtbare Gefahr lauerte.
    Worin bestand sie? Körter Bell war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. Er zwang sich dazu, seinen Artgenossen den Eindruck völliger Gelassenheit zu übermitteln, aber das fiel ihm zunehmend schwerer. Je länger er nachdachte, desto stärker wurden seine Gefühle von Furcht bestimmt.
    Sollte das LARD letzten Endes doch triumphieren und den Sieg in einer nun schon Jahrtausende währenden Auseinandersetzung davontragen?
    Körter Bell wußte, daß er der einzige von vierhundert Ansken an Bord war, der das Ausmaß aller drei Hauptschwierigkeiten kannte. Besonders schlimm war, daß er mit niemand über alle Probleme sprechen konnte, denn wenn bekannt wurde, in welcher Situation sich das angeblich so mächtige Anskenvolk innerhalb des Sporenschiffs befand, konnte es zu einer Katastrophe

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