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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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selbst der dümmste Tanaar sofort bemerken musste.
    Echsenköpfe ruckten herum. Sofort kam Bewegung in die Wächter. Sieben von ihnen rannten los, um den Eindringling zu stellen. Sie näherten sich in einem Halbkreis.
    Gryf drückte sich an die Säule. Er linste drum herum. Als sein blonder Haarschopf hervor lugte, flog der erste Speer. Knapp über Gryf prallte er an die Säule. Es klirrte, Funken stoben. Die Waffe schlidderte über den Boden.
    »Danke«, sagte der Druide. Er schnellte hinter der Säule hervor, lief geduckt und im Zickzack auf den Speer zu, bekam ihn zielsicher zu fassen und hob ihn hoch. Knapp neben ihm knallte die nächste Waffe auf den Boden. Gryf spürte den Luftzug und machte, dass er hinter die nächste Säule kam. Ohne nur im Geringsten zu keuchen, blieb er stehen.
    Ein Speer stocherte an ihm vorbei. Während er sich darauf konzentrierte, sprang auf der anderen Seite ein Tanaar in sein Blickfeld. Sofort stach die Echse mit ihrem Speer nach ihm. Gryf hielt den seinen mit beiden Händen. Er riss ihn hoch und lenkte den anderen damit ab. Einen Moment lag die Brust der Echse frei vor ihm. Sein Bein zuckte hoch. Mit großer Wucht rammte er es dem Gegner in die Leibesmitte.
    Der Tanaar pfiff, ließ den Speer fallen und krümmte sich zusammen. Doch Gryf musste sich bereits auf die andere Seite orientieren. Zwei Echsen drangen mit hoch erhobenen Keulen auf ihn ein. Die Schläge prasselten kreuz und quer auf ihn nieder. Nur mit großer Mühe konnte er ausweichen.
    Gryf schrie. Ein Keulenschlag erwischte ihn am Oberarm. Gleichzeitig krachte ein Echsenschwanz in seine Beine und riss sie ihm weg. Er fiel auf den Rücken. Die Luft wurde ihm dabei für einen Moment aus den Lungen getrieben. Trotzdem konnte er durch eine Seitrolle dem Speerstoß ausweichen, der ihm sonst den Hals zerfetzt hätte. Noch einmal schaffte er es auf die Beine. Doch ein erneuter Schlag in seinen Rücken ließ ihn nach vorne taumeln.
    Die Echse, die direkt hinter ihm stand, pfiff. Dann hob sie den Speer…
    ***
    Währenddessen konzentrierte sich Zamorra auf die Schwarze Gruft. Wäre er noch vollständig Herr seiner Sinne gewesen, hätte er sich an Gryfs Seite geschlagen, ohne Frage. Zumal weil er sah, dass sein Freund einen fast aussichtslosen Kampf ausfocht. Aber die Beeinflussung ließ es nicht zu. Während die verbliebenen Wächter wie gebannt auf die Bemühungen ihrer Artgenossen starrten, huschte der Meister des Übersinnlichen im Schutze einiger Säulen immer näher an die Gruft heran. Sechs Wächter standen am Fuße der Treppe und versperrten ihm den Weg. Er hoffte, dass Gryf so gut kämpfte, dass wenigstens noch drei, vier weitere eingreifen mussten. Doch seine Hoffnung wurde zerstört. Die Tanaar blieben, wo sie waren.
    Also Überraschungsangriff!
    Zamorra kam nahe an den ersten heran. Mit einem Panthersatz fiel er über ihn her. Der Tanaar zuckte erschrocken herum. Sein Schwanz kam auf Kniehöhe angepeitscht. Der Professor sprang im richtigen Moment hoch. Direkt vor der Echse landete er katzengleich auf den Sohlen, schnellte sich hoch und rammte ihr den Kopf unter die Schnauze.
    Etwas knirschte. Der Tanaar fiel nach hinten. Zamorra setzte über ihn hinweg und wieselte wie zuvor schon Gryf im Zickzack die Treppen hinauf. Die Tanaar kamen hinter ihm her. Locker holten sie ihn ein, als er noch nicht mal 40 Stufen hinter sich gebracht hatte. Auch von oben kamen vier weitere auf ihn zu, die bis jetzt hinter den Statuen verborgen gewesen waren. Sie hatten ihn in der Falle!
    Wie ein eingekreister Panther machte der Professor ein paar Schritte nach links, nach rechts, nach oben, um eine Möglichkeit zum Ausbruch zu finden. Seine Knie waren leicht angewinkelt, seine Arme in Nahkampfstellung erhoben.
    Zamorra fand das Mauseloch nicht. Die Tanaar spielten nun mit ihm. Langsam zogen sie den Kreis immer enger. Als sie nur noch zwei Meter von ihm entfernt waren, sprang Zamorra ab.
    »Ki-Ai!«, brüllte er. Mit waagrecht ausgestrecktem Bein prallte er gegen eine Echse. Die taumelte weg.
    War das die Chance?
    Nein. Sofort war eine zweite da und erwischte Zamorra mit einem Schlag ihrer krallenbewehrten Klaue an der Hüfte. Schwer knallte er zu Boden. Keuchend presste er die Hand an den Bauch. Er spürte etwas Warmes, Klebriges.
    Blut!
    Ich muss zur Schwarzen Gruft. Egal wie, hämmerte es in seinem Bewusstsein. Ich darf nicht aufgeben…
    Zwei der Tanaar hoben ihre Speere. Der Schweiß auf Zamorras Stirn verstärkte sich. Gleich würden sie

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