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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hinzu, als sie ihm einen Plastikbehälter mit einer Maske drin übergab.
»Gut. Geben Sie mir eine Minute.« Die Tür ging wieder zu, damit Donner seine Frau küssen, eine Jacke holen und andere Schuhe anziehen konnte. Er kam raus, legte die Maske an und folgte der Agentin zum Wagen. »Also, worum geht es denn überhaupt?«
»Ich bin nur der Kurierdienst«, beendete sie das Gespräch. Wenn er zu doof war, sich zu erinnern, daß er als Mitglied des Presse-Pools für Pentagon-Operationen eingetragen war, dann war das nicht ihre Angelegenheit.
»Der größte Fehler der Iraker war 1991 die Logistik«, erklärte Admiral Jackson mit dem Zeiger auf der Landkarte. »Jedermann denkt, es gehe um Geschütze und Bomben. Stimmt nicht. Es geht um Treibstoff und Information. Wenn Sie genug Treibstoff für Beweglichkeit haben und wissen, was der Gegner so macht, stehen Ihre Chancen, zu gewinnen, ganz gut.« Das Dia wechselte auf der Leinwand neben der Karte. Dorthin wanderte nun der Zeiger. »Hier.«
Die Satellitenfotos waren sehr klar. Jedes Panzer- und BMP-Lager hatte Begleitung: eine große Ansammlung Versorgungstankwagen.
Feldgeschütze waren an ihre Laster gekoppelt. Vergrößerungen zeigten auf den Heckplatten der T-8o-Panzer Treibstoffässer. Jedes enthielt über hundert Liter Dieselöl. Das erhöhte zwar die Gefahr bei Beschuß, sie konnten aber auf Knopfdruck von innen abgeworfen werden.
»Kein Zweifel möglich. Die bereiten sich aufs Ausrücken vor, wahrscheinlich diese Woche. Wir haben die 10. Cavalry bereit in Kuwait. Die 11. Cav und die Erste Brigade der North Carolina Guard sind unterwegs. Mehr können wir im Moment nicht tun. Frühestens am Freitag werden wir andere Einheiten aus der Quarantäne loseisen können.«
»Und das ist öffentlich bekannte Information«, fügte Ed Foley hinzu.
»Im Grunde setzen wir eine Division ein, zwar sehr schwer, dennoch nur eine«, schloß Jackson. »Das Militär Kuwaits ist zur Gänze ausgerückt. Die Saudis sind auch schon im Anlauf.«
»Und die dritte Brigade hängt davon ab, daß wir die MPS-Schiffe an der Indischen Marine vorbeibekommen.« Darauf wies Minister Bretano hin.
»Das können wir nicht«, informierte sie Admiral DeMarco. »Wir haben nicht die Kampfkraft, uns dort durchzuboxen.«
Dazu äußerte sich Jackson nicht. Der amtierende Stabschef für MarineOperationen war sein Vorgesetzter, egal was er von ihm hielt.
»Schau'n Sie, Brucie«, sagte Mickey Moore zu DeMarco, »meine Jungs brauchen die Fahrzeuge, oder die Carolina Guard begegnet dem
vorrückenden Feind bloß mit Handfeuerwaffen. Seit Jahren erzählt ihr Blauröcke uns, wie geil diese Aegis-Kreuzer sind. Bekennen Sie nun Farbe, oder halten Sie's Maul. Morgen um diese Zeit sind 15ooo meiner Soldaten in Gefahr.«
»Admiral Jackson«, sagte der Präsident. »Operationen sind Ihre Sache.«
»Mr. President, ohne Luftdeckung ...«
»Können wir's schaffen oder nicht?« forderte Ryan.
»Nein«, erwiderte DeMarco. »Ich lass' keine Schiffe vergeuden.
Nicht ohne Luftschirm.«
»Robby, ich brauch' Ihr bestes Urteil hierüber«, sagte Minister Bretano.
»Okay.« Jackson holte Luft. »Die haben insgesamt rund 40 Harrier. Nette Flugzeuge, aber nicht furchtbar leistungsfähig. Deren Eskorte hat vielleicht 30 Anti-Schiff-Raketen insgesamt. Vor einer Schießerei müssen wir uns nicht fürchten. Anzio trägt gegenwärtig 75 SAM, 15 Tomahawk und 8 Harpoon. Kidd hat 70 SAM und 8 Harpoon. O'Bannon ist kein SAMSchiff, nur Nahkampf-Waffen, trägt aber auch >Harpunen<. Die zwei Fregatten, die gerade aufgeschlossen haben, tragen jeweils rund 20 SAM. Theoretisch gesehen, können sie sich durchboxen.«
»Das ist zu gefährlich, Jackson! Man schickt keinen Oberflächenverband allein gegen einen Trägerverband, niemals.«
»Und wenn wir zuerst schießen?« fragte Ryan. Das ließ Köpfe herumschnellen.
»Mr. President.« Wieder war es DeMarco. »Wir tun so was nicht. Wir wissen nicht mal, ob sie feindlich sind.«
»Der Botschafter meint, daß sie's sind«, teilte ihnen Bretano mit.
»Admiral DeMarco, das Gerät muß überführt werden«, sagte der Präsident, auch langsam rot im Gesicht.
»Die Air Force rückt gerade in Saudi-Arabien ein. Zwei weitere Tage, und wir kommen damit zurecht, aber bis dahin ...«
»Admiral, rufen Sie Ihre Ablösung.« Bretano blickte vor sich auf den Konferenzordner herab. »Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt. Wir haben für zwei Tage Gezänk keine Zeit.«
Dies war ein Verstoß gegen das Protokoll. Die

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