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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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meinten beide, war geschrieben worden, um den öffentlichen Dienst zu erklären. In jeder Hierarchie würden die Leute dazu neigen, bis zum Niveau ihrer Inkompetenz aufzusteigen. »Ich glaub', mir gefällt das hier.«
Sein Kamerad schaute zurück zur Straße und den Wagen mit kleinen, flatternden Fähnchen. »Du könntest recht haben.«
Die Sicherheit in der National Cathedral war luftdicht. Im Innersten waren die Secret-Service-Agenten davon überzeugt; wußten, daß kein Attentäter - die Vorstellung professioneller Attentäter war weitgehend eine Erfindung von Hollywood - unter diesen Umständen sein Leben riskieren würde. Auf jedem Gebäude mit direkter Sicht auf die in neugotischem Stil erbaute Kirche waren mehrere Polizisten, Soldaten oder Spezialagenten vom Secret Service postiert, viele mit Gewehren; dazu das Team ihrer eigenen Heckenschützenabwehr, ausgestattet mit dem Besten von allem, 10000 Dollar teuren, handgefertigten Präzisionsgeräten, die noch aus achthundert Metern einen Kopfschuß garantierten - das Team, welches Wettbewerbe mit der Regelmäßigkeit von Gezeiten gewann, war wohl die beste Ansammlung von Scharfschützen, die die Welt je gesehen hatte, und trainierte täglich, damit es so blieb. Wer etwas Übles vorhaben mochte, würde das alles wissen und sich fernhalten, oder falls es ein verrückter Laie wäre, die massiven Verteidigungsmaßnahmen sehen und entscheiden, daß es kein guter Tag zum Sterben wäre.
Aber angespannt war die Lage doch, und selbst als der Leichenzug in der Ferne auftauchte, eilten die Agenten nervös umher. Einer von ihnen, erschöpft von dreißig Stunden ununterbrochenem Dienst, trank gerade Kaffee, als er auf der Steintreppe stolperte und den Kaffee verschüttete.
Mürrisch zerdrückte er den Schaumbecher, steckte ihn ein und sagte ins Mikrofon am Revers, daß auf seinem Posten alles in Ordnung war. Auf dem im Schatten liegenden Granit gefror der Kaffee auf der Stelle.
In der Kathedrale kontrollierte ein weiteres Agententeam nochmals jeden Winkel, ehe sie sich postierten und den Protokollbeamten gestatteten, letzte Vorbereitungen zu treffen, die zugefaxte Sitzanweisung zu prüfen, die sie erst seit Minuten hatten, und sich zu fragen, was denn noch schiefgehen würde.
Die Lafetten hielten vor dem Gebäude, dann fuhren die Wagen nacheinander vor, um ihre Passagiere abzusetzen. Ryan stieg aus, seine Frau und Kinder hinter ihm, und sie begaben sich zu den Durlings. Die beiden Kinder standen immer noch unter Schock. Er legte dem Sohn die Hand auf die Schulter, während die Autos kamen, ihre Fahrgäste entließen und zügig wieder abfuhren. Andere Trauernde - die ranghöheren - stellten sich hinter ihm auf Weniger hohe betraten die Kirche durch Seiteneingänge und transportable Metalldetektoren, während die Kirchenleute und der Chor, die das schon hinter sich hatten, ihre Plätze einnahmen.
Roger mußte sich mit Stolz an den Dienst in der 82. erinnert haben, dachte Jack. Die Soldaten, die die Prozession angeführt hatten, stellten die Gewehre zusammen und bereiteten sich auf ihre Pflicht vor. Sie sahen alle so jung aus, selbst die Sergeants, mit nahezu kahlgeschorenen Köpfen unter den Baretts. Dann erinnerte er sich, daß sein Vater mehr als fünfzig Jahre zuvor beim Rivalen, der 101. LuLaDiv, gedient hatte und sicher genauso ausgesehen hatte wie diese Burschen, vielleicht mit etwas mehr Haar, denn in den vierziger Jahren war der kahle Look nicht Mode gewesen. Aber dieselbe Zähigkeit, derselbe glühende Stolz und dieselbe Entschlossenheit, den Job zu tun, was immer auch anlag. Es zog sich in die Länge. Wie die Soldaten auch konnte Ryan den Kopf nicht wenden. Er hatte Haltung angenommen, wie beim eigenen Dienst im Marine Corps: Nur seine Augen blickten umher. Seine Kinder drehten die Köpfe und traten vor Kälte von einem Fuß auf den ändern, während Cathy sie im Auge behielt und sich wie ihr Mann darum sorgte, daß sie froren, doch sie war in einer Lage gefangen, wo selbst elterliche Sorge etwas anderem unterzuordnen war.
Schließlich hatten die letzten die Wagen verlassen und ihre Plätze eingenommen. Einer zählte bis fünf, dann begaben sich die Soldaten zu den Lafetten, je zu siebt. Der Offizier, unter dessen Befehl sie standen, schraubte eine Klemme auf, dann die andere, die Särge wurden angehoben und in roboterhaftem Seitenschritt heruntergenommen. Der Soldat, der die Präsidentenflagge trug, ging auf den Stufen voraus, gefolgt von den Särgen. Der des

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