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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mich?«
    Nicht genug, als dass Ihr je eine Mahlzeit hättet auslassen müssen. »Ich habe in Storm’s End für meine Schmuggelei bezahlt, Mylord.« Davos zog sich den Handschuh aus und hob die linke Hand mit den vier gestutzten Fingern.
    »Vier Fingerspitzen für ein ganzes Leben voller Diebstahl?«, sagte die Frau auf dem Hocker. Ihr Haar war gelb, ihr Gesicht rund und rosig und fleischig. »Ihr seid billig davon gekommen, Zwiebelritter.«
    Das wollte Davos gar nicht bestreiten. »Wenn es Mylord gefällt, würde ich mich lieber unter vier Augen mit Euch unterhalten.«
    Doch dem Lord gefiel das nicht. »Ich habe keine Geheimnisse vor meiner Familie, und auch nicht vor meinen treuen Lords und Rittern, die allesamt gute Freunde sind.«
    »Mylord«, sagte Davos, »ich möchte meine Worte nicht vor Feinden Seiner Gnaden äußern … oder vor Feinden Eurer Lordschaft.«
    »Stannis mag in dieser Halle Feinde haben. Ich nicht.«
    »Nicht einmal die Männer, die Euren Sohn erschlagen haben?«, hielt Davos dagegen. »Diese Freys gehörten zu seinen Gastgebern bei der Roten Hochzeit.«
    Einer der Freys trat vor, ein langer schlanker Ritter, dessen Gesicht glatt rasiert war, bis auf einen feinen Schnurrbart, dünn wie ein myrisches Stilett. »Die Rote Hochzeit war das Werk des Jungen Wolfes. Er hat sich vor unseren Augen in eine Bestie verwandelt und meinem armen Neffen Jinglebell, einem harmlosen Idioten, die Kehle herausgerissen. Er hätte auch meinen Hohen Vater ermordet, wenn Ser Wendel sich ihm nicht in den Weg gestellt hätte.«
    Lord Wyman blinzelte ein paar Tränen weg. »Wendel war schon immer ein tapferer Junge. Es hat mich nicht überrascht zu erfahren, dass er als Held in den Tod gegangen ist.«
    Angesichts des Ausmaßes dieser Lüge stockte Davos der Atem. »Behauptet Ihr etwa, Robb Stark habe Wendel Manderly getötet?«, fragte er den Frey.
    »Ihn und viele andere. Mein eigener Sohn Tytos ist unter den Opfern, und auch der Gemahl meiner Tochter. Als sich Stark in einen Wolf verwandelt hat, folgten die Nordmänner seinem Beispiel. Sie alle trugen das Zeichen des Tieres. Ein Warg erzeugt einen anderen Warg durch seinen Biss, das ist wohlbekannt. Meine Brüder und ich haben sie noch gerade so von ihrem Leiden erlöst, bevor sie uns alle niedermetzeln konnten.«
    Der Mann grinste , während er seine Geschichte erzählte. Davos hätte ihn am liebsten die Lippen mit einem Messer abgezogen. »Ser, darf ich Euren Namen erfahren?«
    »Ser Jared aus dem Hause Frey.«
    »Jared aus dem Hause Frey, ich nenne Euch einen Lügner.«
    Ser Jared schien das zu belustigen. »Manche Männer müssen weinen, wenn sie Zwiebeln schneiden, doch darunter habe ich nie gelitten.« Stahl strich über Leder, als er sein Schwert zog. »Falls Ihr tatsächlich ein Ritter seid, Ser, verteidigt diese Beleidigung mit Stahl in Eurer Hand.«
    Lord Wymans Augen sprangen auf. »Ich dulde kein Blutvergießen im Hof des Wassermanns. Steckt Euren Stahl ein, Ser Jared, sonst muss ich Euch bitten, meine Halle zu verlassen.«
    Ser Jared schob sein Schwert in die Scheide zurück. »Unter dem Dach Eurer Lordschaft ist das Wort Eurer Lordschaft Gesetz … Dennoch werde ich mit diesem Zwiebellord abrechnen, ehe er die Stadt verlässt.«
    » Blut!«, heulte die Frau auf dem Hocker. »Das will diese böse Zwiebel von uns, Mylord. Seht Ihr, wie er Unruhe stiftet? Schickt ihn fort, ich flehe Euch an. Er will das Blut Eures Volkes, das Blut Eurer tapferen Söhne. Schickt ihn fort . Wenn die Königin erfährt, dass Ihr diesen Verräter angehört habt, zweifelt sie vielleicht an unserer Treue. Vielleicht wird sie … sie könnte … sie…«
    »Dazu wird es nicht kommen, Schwiegertochter«, sagte Lord Wyman. »Der Eiserne Thron wird keinen Grund haben, an uns zu zweifeln.«
    Was Davos da hörte, gefiel ihm überhaupt nicht, aber er war nicht den ganzen weiten Weg hergekommen, um nun zu schweigen. »Der Junge auf dem Eisernen Thron ist ein Usurpator«, sagte er, »und ich bin kein Verräter, sondern die Hand von Stannis Baratheon, dem Ersten Seines Namens und rechtmäßigen König von Westeros.«
    Der fette Maester räusperte sich. »Stannis Baratheons war der Bruder unseres verstorbenen Königs Robert, möge der Vater gerecht über ihn urteilen. Tommen ist der Sohn aus Roberts Samen. Die Gesetze der Nachfolge sind in einem solchen Fall eindeutig. Ein Sohn kommt vor einem Bruder.«
    »Maester Theomore sagt die Wahrheit«, stimmte Lord Wyman zu »in solchen

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