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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Angelegenheiten verfügt er über große Weisheit und hat mir stets guten Rat erteilt.«
    »Ein ehelicher Sohn hat Vorrang vor einem Bruder«, stimmte Davos zu. »Aber Tommen-genannt-Baratheon wurde als Bastard geboren, ebenso wie sein Bruder Joffrey vor ihm. Sie wurden vom Königsmörder gezeugt, allen Gesetzen von Göttern und Menschen zum Hohn.«
    Wieder meldete sich einer der Freys zu Wort. »Was er sagt, ist Hochverrat, Mylord. Stannis hat ihm seine diebischen Finger abgehackt. Ihr solltet ihm die lügnerische Zunge herausschneiden.«
    »Schlagt ihm lieber gleich den Kopf ab«, schlug Ser Jared vor. »Oder erlaubt mir, mich ihm auf dem Feld der Ehre zu stellen.«
    »Was weiß ein Frey schon von Ehre?«, gab Davos zurück.
    Vier der Freys fuhren hoch, doch Lord Wyman gebot ihnen mit erhobener Hand Einhalt. »Geduld, meine Freunde. Ich werde ihn anhören, bevor ich … bevor ich mich mit ihm befasse.«
    »Könnt Ihr einen Beweis für diesen Inzest vorlegen?«, fragte Maester Theomore und faltete die weichen Hände vor seinem Bauch.
    Edric Sturm, dachte Davos, ich habe ihn fortgeschickt, über die Meerenge, wo er in Sicherheit vor Melisandres Feuern ist. » Ihr habt das Wort von Stannis Baratheon, dass alles, was ich gesagt habe, der Wahrheit entspricht.«
    »Worte sind Wind«, sagte die junge Frau hinter Lord Wymans Hohem Sitz, die hübsche mit dem langen braunen Zopf. »Und Männer lügen, um zu bekommen, was sie wollen, das kann Euch jede Jungfrau sagen.«
    »Als Beweis genügt nicht das bloße Wort irgendeines Lords«, verkündete Maester Theomore. »Stannis Baratheon wäre nicht der erste Mann, der lügt, um einen Thron an sich zu reißen.«
    Die rosa Frau zeigte mit einem dicken Finger auf Davos. »Wir wollen nicht in irgendwelchen Hochverrat mit hineingezogen werden, Ihr. Wir in White Harbor sind gute Menschen, gesetzestreu und loyal. Gießt nicht noch mehr Gift in unsere Ohren, oder mein Schwiegervater wird Euch in den Wolfsbau werfen lassen.«
    Wie mag ich sie nur beleidigt haben? »Würde mir Mylady die Ehre erweisen, mir ihren Namen zu nennen?«
    Die rosa Frau schniefte ärgerlich und ließ den Maester an ihrer Stelle antworten. »Lady Leona ist die Gemahlin von Lord Wymans Sohn Ser Wylis, der derzeit von den Lannisters gefangen gehalten wird.«
    Die Angst treibt sie zu diesen Worten. Falls sich White Harbor für Stannis erklärte, würde ihr Gemahl dafür mit dem Leben bezahlen. Wie kann ich von Lord Wyman verlangen, seinen Sohn zum Tode zu verurteilen? Was würde ich an seiner Stelle tun, wenn Devan eine Geisel wäre? »Mylord«, sagte Davos, »ich bete dafür, dass Eurem Sohn kein Leid widerfahren möge, und auch keinem anderen Mann aus White Harbor.«
    »Noch eine Lüge«, sagte Lady Leona von ihrem Hocker.
    Davos hielt es für das Beste, sie nicht zu beachten. »Als Robb Stark die Waffen gegen den Bastard Joffrey-genannt-Baratheon erhob, ist White Harbor an seiner Seite marschiert. Lord Stark ist gefallen, doch sein Krieg geht weiter.«
    »Robb Stark war mein Lehnsherr«, sagte Lord Wyman. »Wer ist dieser Stannis? Warum belästigt er uns? Bisher hat er es nicht für nötig erachtet, in den Norden zu reisen, wenn ich mich recht erinnere. Trotzdem taucht er jetzt bei uns auf, ein geprügelter Köter, den Helm in der Hand, und bettelt um Almosen.«
    »Er ist gekommen, um das Reich zu retten, Mylord«, beharrte Davos. »Um Euer Land gegen die Eisenmänner und die Wildlinge zu verteidigen.«
    Neben dem Hohen Stuhl schnaubte Ser Marlon Manderly angewidert. »Seit Jahrhunderten hat man in White Harbor keine Wildlinge mehr gesehen, und die Eisenmänner haben an dieser Küste noch nie ihr Unwesen getrieben. Will uns Lord Stannis vielleicht auch vor Snarks und Drachen beschützen?«
    Gelächter hallte durch den Hof des Wassermanns, aber Lady Leona zu Füßen von Lord Wyman begann zu schluchzen. »Eisenmänner von den Inseln, Wildlinge von jenseits der Mauer … und jetzt dieser verräterische Lord mit seinen Geächteten, Rebellen und Zauberern.« Sie zeigte mit dem Finger auf Davos. »Wir haben von Eurer Roten Hexe gehört, oh ja. Sie möchte, dass wir uns von den Sieben abwenden und vor einem Feuerdämon knien!«
    Davos hatte wenig für die Rote Priesterin übrig, dennoch wagte er es nicht, über die Bemerkung von Lady Leona ohne Erwiderung hinwegzugehen. »Lady Melisandre ist eine Priesterin des Roten Gottes. Königin Selyse hat ihren Glauben angenommen, so wie viele andere auch, doch die meisten Anhänger

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