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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kämpfen verloren.«
    »Neun«, sagte Daario, »aber ein Dutzend der Langen Lanzen wollten lieber Sturmkrähen als Leichen sein, also hatten wir hinterher drei Männer mehr. Ich habe ihnen gesagt, sie würden länger leben, wenn sie auf der Seite Eurer Drachen kämpfen anstatt gegen sie, und sie erkannten die Weisheit in meinen Worten.«
    Das machte sie misstrauisch. »Vielleicht sind sie Spione von Yunkai.«
    »Für Spione sind sie zu dumm. Ihr kennt sie nicht.«
    »Ihr auch nicht. Vertraut Ihr ihnen?«
    »Ich vertraue allen meinen Männern. Genau so weit, wie ich spucken kann.« Er spie einen Kern aus und lächelte über ihr Misstrauen. »Soll ich Euch ihre Köpfe bringen? Wenn Ihr es befehlt, werde ich es tun. Einer ist kahl, zwei haben Zöpfe, und einer färbt sich den Bart in vier verschiedenen Farben. Welcher Spion würde einen solchen Bart tragen, frage ich Euch? Der Schleuderer kann ein Mückenauge auf zwölf Schritt treffen, und der Hässliche kann hervorragend mit Pferden umgehen, aber wenn meine Königin verlangt, dass sie sterben sollen …«
    »Ich habe nichts dergleichen verlangt. Ich habe nur … Behaltet sie im Auge, mehr nicht.« Sie kam sich albern vor. Wenn Daario in ihrer Nähe war, kam sie sich immer ein wenig albern vor. Täppisch und mädchenhaft und schwer von Begriff. Was muss er nur von mir denken? Sie wechselte das Thema. »Werden die Lämmermenschen uns Vorräte schicken?«
    »Getreide kommt mit per Kahn den Skahazadhan herunter, meine Königin, und die anderen Waren mit einer Karawane über den Khyzai.«
    »Nicht über den Skahazadhan. Der Fluss ist uns versperrt. Das Meer ebenfalls. Ihr werdet die Schiffe in der Bucht gesehen haben. Die Quartheen haben ein Drittel unserer Fischer vertrieben und ein weiteres Drittel aufgebracht. Die anderen verlassen vor lauter Angst den Hafen nicht mehr. Das bisschen Handel, das wir noch getrieben haben, haben sie ebenfalls unterbunden.«
    Daario warf den Birnenstängel zur Seite. »Quartheen haben Milch in den Adern. Führt ihnen Eure Drachen vor. Dann rennen sie davon.«
    Dany wollte nicht über die Drachen sprechen. Noch immer kamen Bauern mit verbrannten Knochen an ihren Hof und beschwerten sich über fehlende Schafe, obwohl Drogon nicht in die Stadt zurückgekehrt war. Manchen Berichten zufolge war er nördlich des Flusses gesehen worden über dem Gras des Dothrakischen Meers. Unten in der Grube hatte Viserion eine seiner Ketten durchgebissen, er und Rhaegal wurden jeden Tag wilder. Einmal hatten die Eisentüren rot geglüht, berichteten ihre Unbefleckten, und einen Tag lang hatte niemand es gewagt, sie zu berühren. »Astapor wird ebenfalls belagert.«
    »Das wusste ich schon. Einer der Langen Lanzen lebte lange genug, um uns zu erzählen, dass sich die Menschen in der Roten Stadt gegenseitig auffressen. Er sagte, bald sei Meereen an der Reihe, also habe ich ihm die Zunge herausgeschnitten und an einen gelben Hund verfüttert. Kein Hund würde die Zunge eines Lügners fressen. Da der gelbe Hund sie nahm, wusste ich, dass der Mann die Wahrheit gesagt hatte.«
    »In meiner Stadt wütet ebenfalls ein Krieg.« Sie berichtete ihm von den Söhnen der Harpyie und den Messingtieren, von dem Blut auf den Ziegeln. »Ich bin von Feinden umzingelt, innerhalb und außerhalb der Stadt.«
    »Greift an«, erwiderte er sofort. »Ein Mann, der von Feinden umzingelt ist, kann sich nicht verteidigen. Versucht es, und Euch trifft eine Axt in den Rücken, während Ihr das Schwert pariert. Nein. Wenn man vielen Feinden gegenübersteht, wählt man sich den schwächsten aus, tötet ihn, reitet über ihn hinweg und flieht.«
    »Wohin sollte ich fliehen?«
    »In mein Bett. In meine Arme. In mein Herz.« Die Griffe von Daarios Arakh und Stilett waren in Gestalt goldener Frauen geschmiedet, nackt und wollüstig. Er strich mit bemerkenswert obszöner Geste über ihre Leiber und lächelte verrucht dazu.
    Dany spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Es fühlte sich fast an, als würde er sie streicheln. Würde er mich auch für wollüstig halten, wenn ich ihn in mein Bett zerre? Er weckte in ihr den Wunsch, seine Dirne zu werden. Ich sollte mich nie wieder allein mit ihm treffen. Er ist zu gefährlich für mich. » Die Grüne Grazie sagt, ich müsste einen Ghiscari zum König nehmen«, sagte sie errötend. »Sie bedrängt mich, den Edlen Hizdahr zo Loraq zu heiraten.«
    »Den?« Daario lachte. »Warum nicht Grauer Wurm, wenn Ihr einen Eunuchen im Bett wollt? Wollt Ihr einen

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