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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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König?«
    Ich will dich. »Ich will Frieden. Ich habe Hizdahr neunzig Tage Zeit gegeben, um das Morden zu beenden. Falls es ihm gelingt, nehme ich ihn zum Gemahl.«
    »Nehmt mich zum Gemahl. Ich erledige das in neun Tagen.«
    Du weißt, dass ich das nicht kann, hätte sie beinahe gesagt.
    »Ihr kämpft gegen Schatten und nicht gegen die Männer, die sie werfen«, fuhr Daario fort. »Tötet sie alle und nehmt ihre Schätze, sage ich. Flüstert den Befehl, und Euer Daario wird ihre Köpfe zu einem Haufen aufhäufen, der größer ist als diese Pyramide.«
    »Wenn ich wüsste, wer sie sind …«
    »Zhak und Pahl und Merreq. Die und all die anderen. Die Großen Herren. Wer denn sonst?«
    Er ist so verwegen wie blutrünstig. » Wir haben keinen Beweis dafür, dass sie dahinterstecken. Soll ich meine eigenen Untertanen abschlachten?«
    »Eure Untertanen würden Euch ebenso gern abschlachten.«
    Er war so lange fort gewesen, und Dany hatte beinahe vergessen, was er war. Söldner waren von Natur aus Verräter, mahnte sie sich. Unbeständig, treulos, brutal. Er wird niemals mehr sein als er ist. Er wird niemals aus dem Stoff sein, aus dem Könige gemacht sind. »Die Pyramiden sind stark«, erklärte sie ihm. »Wir könnten sie nur unter großen Verlusten einnehmen. In dem Augenblick, in dem wir eine angreifen, werden sich die anderen gegen uns erheben.«
    »Dann lockt sie unter einem Vorwand aus ihren Pyramiden. Eine Hochzeit wäre ein guter Anlass. Warum nicht? Versprecht Eure Hand Hizdahr, und all die Großen Herren werden kommen, um Eurer Vermählung beizuwohnen. Wenn sie sich im Tempel der Grazien versammeln, lasst Ihr uns über sie herfallen.«
    Dany war entsetzt. Er ist ein Ungeheuer. Ein galantes Ungeheuer, aber nichtsdestoweniger ein Ungeheuer. » Haltet Ihr mich für den Metzgerkönig?«
    »Lieber der Metzger als das Fleisch. Alle Könige sind Metzger. Unterscheiden sich Königinnen so sehr davon?«
    »Diese Königin schon.«
    Daario zuckte mit den Schultern. »Die meisten Königinnen sind nur dazu da, irgendeinem König das Bett zu wärmen und ihm ein paar Söhne zu schenken. Wenn ihr so eine Königin sein wollt, heiratet Hizdahr.«
    Sie wurde wütend. »Habt Ihr vergessen, wer ich bin?«
    »Nein. Wisst Ihr es noch?«
    Viserys hätte ihm für diese Anmaßung den Kopf abschlagen lassen. »Ich bin das Blut des Drachen. Wagt es nicht, mich belehren zu wollen.« Als Dany aufstand, rutschte ihr der Löwenpelz von der Schulter und landete auf dem Boden. »Geht jetzt.«
    Daario verneigte sich schwungvoll. »Ich lebe, um zu gehorchen.«
    Nachdem er gegangen war, rief Daenerys Ser Barristan zurück. »Die Sturmkrähen sollen wieder hinaus ins Feld.«
    »Euer Gnaden? Sie sind gerade erst zurückgekehrt …«
    »Ich will, dass sie wieder gehen. Sollen sie das Hinterland von Yunkai erkunden und die Karawanen beschützen, die über den Khyzai-Pass kommen. Von nun an wird Daario Euch Bericht erstatten. Lasst ihm alle Ehren zuteilwerden, die ihm zustehen, und sorgt dafür, dass seine Männer gut bezahlt werden, aber lasst ihn unter keinen Umständen zu mir vor.«
    »Wie Ihr befehlt, Euer Gnaden.«
    In dieser Nacht konnte sie nicht schlafen, sondern warf sich rastlos in ihrem Bett hin und her. Schließlich rief sie Irri zu sich, in der Hoffnung, durch ihre Zärtlichkeiten würde sie Ruhe finden, doch nach einer Weile schob sie das dothrakische Mädchen von sich. Irri war süß und sanft und willig, aber sie war kein Daario.
    Was habe ich getan?, dachte sie und rollte sich in ihrem leeren Bett zusammen. Ich habe so lange auf seine Rückkehr gewartet, und jetzt habe ich ihn wieder fortgeschickt. » Er würde ein Ungeheuer aus mir machen«, flüsterte sie, »eine Metzgerkönigin.« Dann fiel ihr Drogon ein, der so weit fortgeflogen war, und sie dachte an die Drachen in der Grube. Auch an meinen Händen klebt Blut, und an meinem Herzen. So sehr unterscheiden wir uns gar nicht, Daario und ich. Wir sind beide Ungeheuer.

Der verlorene Lord
    So lange sollte es nicht dauern, sagte sich Greif und schritt weiter auf der Scheuen Maid hin und her. Hatten sie Haldon jetzt genauso verloren wie Tyrion Lannister? Hatten die Volantener ihn gefangen genommen? Ich hätte ihm Entenfeld mitgeben sollen. Haldon allein konnte man nicht vertrauen, wie sich in Selhorys erwiesen hatte, wo er den Zwerg hatte entkommen lassen.
    Die Scheue Maid lag in einem schäbigen Abschnitt des langgezogenen chaotischen Flusshafens zwischen einem Stechkahn mit Schlagseite,

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