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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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eine andere Sache. Der Osten ist uns versperrt, nicht das Meer an sich. Die Triarchen würden sich freuen, uns von hinten zu sehen, daran zweifle ich nicht. Vielleicht würden sie uns sogar helfen, eine Überfahrt in die Sieben Königslande zu finden. Keine Stadt hat gern ein Heer auf ihrer Türschwelle.«
    »Er hat nicht unrecht«, meinte Lysono Maar.
    »Inzwischen wird der Löwe gewiss die Witterung des Drachens aufgenommen haben«, sagte einer der Coles, »aber Cersei wird nur nach Meereen schauen, zu dieser anderen Königin. Sie weiß nichts von unserem Prinzen. Sobald wir landen und unsere Banner hissen, werden sich uns viele, sehr viele unserer Sache anschließen.«
    »Manche«, räumte der Heimatlose Harry ein, »aber nicht viele . Rhaegars Schwester hat Drachen . Rhaegars Sohn hat keine. Wir haben nicht die Stärke, um das Reich ohne Daenerys und ihr Heer zu erobern. Ohne ihre Unbefleckten.«
    »Der erste Aegon hat Westeros ohne Eunuchen eingenommen«, sagte Lysono Maar. »Warum sollte dem sechsten Aegon das nicht ebenfalls gelingen?«
    »Der Plan …«
    »Welcher Plan?«, fragte Tristan Rivers. »Der Plan des Fettsacks? Der Plan, der sich mit dem Mond ändert? Zuerst sollte Viserys Targaryen mit fünfzigtausend dothrakischen Schreihälsen zu uns stoßen. Dann war der Bettelkönig tot, und es sollte seine Schwester sein, ein fügsames kleines Kind, das mit drei frisch geschlüpften Drachen unterwegs nach Pentos war. Doch stattdessen taucht das Mädchen in der Sklavenbucht auf, lässt brennende Städte in ihrem Kielwasser zurück, und der Fettsack beschließt, dass wir uns in Volantis mit ihr treffen sollen. Und jetzt hat sich auch dieser Plan erledigt.
    Ich habe die Nase voll von Illyrios Plänen. Robert Baratheon hat den Eisernen Thron ohne Drachen gewonnen. Wir schaffen das auch. Und wenn ich mich irre und das Reich sich nicht für uns erhebt, können wir uns immer noch über die Meerenge zurückziehen, so wie einst Bitterstahl und andere nach ihm.«
    Strickland schüttelte stur den Kopf. »Das Risiko …«
    »… ist längst nicht mehr so groß, jetzt, wo Tywin Lannister tot ist. Die Sieben Königslande werden niemals wieder so einfach zu erobern sein wie jetzt. Auf dem Eisernen Thron sitzt ein zweiter Kindkönig, jünger noch als der letzte, und Rebellen sind wie Herbstlaub über das Reich verteilt.«
    »Trotzdem«, sagte Strickland, »allein können wir nicht hoffen …«
    Greif hatte genug von der Feigheit des Generalhauptmanns. »Wir sind nicht allein. Dorne wird sich uns anschließen, muss sich uns anschließen. Prinz Aegon ist immerhin auch Elias Sohn.«
    »So ist es«, sagte der Junge, »und wer ist schon noch in Westeros, um sich uns entgegenzustellen? Eine Frau.«
    »Eine Lannister «, hielt der Generalhauptmann dagegen. »Die Schlampe wird den Königsmörder an ihrer Seite haben, darauf könnt Ihr Euch verlassen, und sie haben den ganzen Reichtum von Casterly Rock im Rücken. Und Illyrio sagt, dieser Kindkönig sei mit dem Tyrell-Mädchen verlobt, wir müssen also auch mit Highgardens Widerstand rechnen.«
    Läis Gipfel klopfte auf den Tisch. »Auch nach einem Jahrhundert haben manche von uns noch Freunde in der Weite. Highgardens Macht ist vielleicht nicht so groß, wie Mace Tyrell sich das vorstellt.«
    »Prinz Aegon«, sagte Tristan Rivers, »wir sind Eure Männer. Ist es Euer Wunsch, dass wir nach Westen statt nach Osten segeln?«
    »Das ist es«, antwortete Aegon sofort. »Wenn meine Tante Meereen möchte, so sei es ihr gegönnt. Ich beanspruche den Eisernen Thron für mich, mit Euren Schwertern und Eurer Treue. Handeln wir schnell und schlagen wir hart zu, dann können wir einige leichte Siege erringen, ehe die Lannisters überhaupt begriffen haben, dass wir gelandet sind. Daraufhin werden sich uns andere anschließen.«
    Rivers lächelte zustimmend. Andere wechselten nachdenkliche Blicke. Dann sagte Gipfel: »Ich würde lieber in Westeros sterben als auf der Dämonenstraße«, und Marq Mandragora kicherte und erwiderte: »Ich würde lieber leben, Land und eine große Burg erobern.« Franklyn Flowers schlug auf seinen Schwertgriff und sagte: »Solange ich dabei ein paar Fossoways umbringen kann, bin ich dabei.«
    Als plötzlich alle durcheinanderredeten, wusste Greif, dass sich das Blatt gewendet hatte. Diese Seite von Aegon habe ich bis jetzt noch gar nicht gekannt. Es war nicht der Weg der Besonnenheit, aber er war die Besonnenheit, die Geheimniskrämerei leid und des Wartens müde. Ob

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