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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Strickland zog vorsichtig die Socke über die Blasen bis zum Knöchel hoch. »Wie viel werden die ausrichten können, wenn sich die Heere wie eine Faust um ihre Stadt schließen?«
    Tristan Rivers trommelte mit den Fingern auf sein Knie. »Umso mehr ein Grund, rasch zu ihr zu stoßen, sage ich. Wenn Daenerys nicht zu uns kommt, müssen wir eben zu Daenerys gehen.«
    »Können wir über die Wellen laufen, Ser?«, fragte Lysono Maar. »Ich sage Euch nochmals, wir können die Silberkönigin nicht übers Meer erreichen. Ich bin selbst nach Volantis hineingeschlichen und habe mich als Händler ausgegeben, um zu erfahren, wie viele Schiffe wir anheuern könnten. Im Hafen wimmelt es von Galeeren, Koggen und Karacken aller Arten und Größen, und trotzdem musste ich bald mit Schmugglern und Piraten verhandeln. Die Kompanie ist zehntausend Mann stark, wie sich Lord Connington sicher noch erinnern wird, aus den Jahren, die er bei uns gedient hat. Fünfhundert Ritter, jeder mit drei Pferden. Fünfhundert Knappen, jeder mit einem Reittier. Und Elefanten, die Elefanten dürfen wir nicht vergessen. Ein Piratenschiff wird da nicht genügen. Wir bräuchten eine ganze Piraten flotte … und selbst wenn wir eine finden könnten: Aus der Sklavenbucht ist die Nachricht eingetroffen, dass Meereen mit einer Blockade von der See abgeriegelt wird.«
    »Wir könnten so tun, als nähmen wir das yunkische Angebot an«, drängte Gorys Edoryen. »Sollen die Yunkai’i uns doch in den Osten bringen, können wir ihnen ihr Gold vor den Mauern von Meereen zurückgeben.«
    »Ein gebrochener Vertrag ist schon Makel genug auf der Ehre der Kompanie.« Der Heimatlose Harry Strickland hielt inne, den Fuß mit den Blasen in der Hand. »Darf ich Euch erinnern, dass es Myles Toyne war, der sein Siegel unter diesen geheimen Pakt gesetzt hat, nicht ich. Ich würde mich gern an seine Vereinbarung halten, wenn ich könnte, doch wie? Es sieht doch ganz so aus, als würde das Targaryen-Mädchen niemals nach Westen kommen. Westeros war das Königreich ihres Vaters. Meereen ist das ihre. Wenn sie sich gegen Yunkai durchsetzen kann, wird sie die Königin der Sklavenbucht sein. Wenn nicht, wird sie lange tot sein, ehe wir sie erreichen.«
    Seine Worte überraschten Greif nicht. Harry Strickland war stets ein leutseliger Mann gewesen, jemand, der eher Verträge ausarbeitete als Siege auf dem Schlachtfeld errang. Er hatte ein Näschen für Gold, aber ob er auch den Mumm für die Schlacht hatte, war eine andere Frage.
    »Es gibt noch den Landweg«, schlug Franklyn Flowers vor.
    »Die Dämonenstraße verheißt nur Tod. Uns würde die halbe Kompanie davonlaufen, wenn wir den Versuch unternehmen, und die Hälfte derjenigen, die bei uns bleiben, würden wir längs der Straße begraben. So leid es mir auch tut, aber es war unklug von Magister Illyrio und seinen Freunden, so viel Hoffnung auf diese Kindkönigin zu setzen.«
    Nein, dachte Greif, aber es war sehr unklug von ihnen, so viel Hoffnung in Euch zu setzen.
    Und dann ergriff Prinz Aegon das Wort. »Also müsst Ihr Eure Hoffnungen auf mich setzen«, sagte er. »Daenerys ist Prinz Rhaegars Schwester, aber ich bin Rhaegars Sohn. Ich bin der einzige Drache, den Ihr braucht.«
    Greif legte Prinz Aegon eine Hand auf die Schulter. »Kühn gesprochen«, sagte er, »aber denkt darüber nach, was Ihr sagt.«
    »Das habe ich«, beharrte der Junge. »Warum sollte ich zu meiner Tante laufen wie ein Bettler? Mein Anspruch auf den Eisernen Thron ist berechtigter als der ihre. Soll sie zu mir kommen … in Westeros.«
    Franklyn Flowers lachte. »Das gefällt mir. Segeln wir nach Westen, nicht nach Osten. Überlassen wir die kleine Königin ihren Oliven und setzen Prinz Aegon auf den Eisernen Thron. Der Junge hat Eier, das muss man ihm zugestehen.«
    Der Generalhauptmann sah aus, als habe ihm jemand eine Ohrfeige versetzt. »Hat Euch die Sonne das Hirn weggeschmolzen, Flowers? Wir brauchen das Mädchen. Wir brauchen diese Heirat. Wenn Daenerys unseren kleinen Prinzen anerkennt und ihn zum Gemahl nimmt, werden die Sieben Königslande das Gleiche tun. Ohne Daenerys werden die Lords nur über seinen Anspruch spotten und ihn als Betrüger und Prätendenten brandmarken. Und wie sollen wir überhaupt nach Westeros kommen? Ihr habt Lysono gehört. Es gibt keine Schiffe.«
    Dieser Mann hat Angst vor einem Kampf, wurde Greif klar. Wie konnten sie nur ihn als Nachfolger für Schwarzherz wählen? » Keine Schiffe zur Sklavenbucht. Westeros ist

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