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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nun Sieg oder Niederlage, er würde den Griffin’s Roost wiedersehen, ehe er starb, und in der Gruft neben seinem Vater bestattet werden.
    Einer nach dem anderen erhoben sich die Männer der Goldenen Kompanie, knieten nieder und legten seinem jungen Prinzen die Schwerter zu Füßen. Als Letzter war der Heimatlose Harry Strickland an der Reihe, trotz der Blasen an den Füßen.
    Die Sonne färbte den Himmel im Westen rot und tauchte die goldenen Schädel auf den Speeren in blutrote Schatten, als sie das Zelt des Generalhauptmanns verließen. Franklyn Flowers bot an, den Prinzen im Lager herumzuführen und ihn einigen Männern vorzustellen, die er »die Jungs« nannte. Greif gab seine Einwilligung. »Aber vergesst nicht, bis wir die Meerenge überqueren, bleibt er für die Kompanie der Junge Greif. In Westeros werden wir ihm das Haar waschen und ihm seine Rüstung anlegen.«
    »Ja, verstanden.« Flowers klopfte dem Jungen Greifen auf den Rücken. »Kommt mit. Wir fangen mit den Köchen an. Die Köche zu kennen, ist wichtig.«
    Als sie aufgebrochen waren, wandte sich Greif an den Halbmaester. »Reitet zurück zur Scheuen Maid und bringt Lady Lemore und Ser Rolly her. Außerdem brauchen wir die Truhen von Illyrio. Alle Münzen und die Rüstung. Richte Yandry und Ysilla unseren Dank aus. Ihre Aufgabe ist erledigt. Seine Gnaden wird sie nicht vergessen, nachdem er seinen Thron bestiegen hat.«
    »Wie Ihr befehlt, Mylord.«
    Greif ließ ihn stehen und betrat das Zelt, das der Heimatlose Harry ihm zugeteilt hatte.
    Der Weg vor ihnen war voller Gefahren, das wusste er, aber es kümmerte ihn nicht. Alle Menschen mussten sterben. Alles, worum er bat, war Zeit. Er hatte so lange gewartet, sicherlich würden ihm die Götter noch einige Jahre gewähren, genug, um mitanzusehen, wie der Junge, den er einen Sohn genannt hatte, den Eisernen Thron bestieg. Um sein Land, seinen Namen, seine Ehre wiederzugewinnen. Um die Glocken zum Verstummen zu bringen, die so laut in seinen Träumen läuteten, wann immer er die Augen zum Schlafen schloss.
    Allein im Zelt ließ Jon Connington den Wolfsfellmantel von den Schultern rutschen, während die Sonne goldene und scharlachrote Strahlen durch den offenen Eingang warf. Er zog sich das Kettenhemd über den Kopf, setzte sich auf einen Stuhl und schälte sich den Handschuh von der rechten Hand. Der Nagel des Mittelfingers war pechschwarz geworden, und das Grau war schon fast bis zum ersten Knöchel gekrochen. Die Spitze des Ringfingers wurde ebenfalls dunkel, und als er mit der Dolchspitze hineinpiekte, spürte er nichts.
    Das ist der Tod, wusste er, aber er schreitet langsam voran. Ich habe noch Zeit. Ein Jahr. Zwei Jahre. Vielleicht fünf. Manche Steinmenschen leben noch zehn Jahre. Zeit genug, das Meer zu überqueren und Griffin’s Roost wiederzusehen. Zeit genug, die Linie des Usurpators ein für alle Mal auszulöschen und Rhaegars Sohn auf den Eisernen Thron zu setzen.
    Danach könnte Lord Jon Connington zufrieden sterben.

Der Verwehte
    Die Nachricht jagte durch das Lager wie ein heißer Wind. Sie kommt. Ihr Heer ist auf dem Marsch. Sie eilt nach Süden, nach Yunkai, um die Stadt dem Feuer und das Volk dem Schwert zu übergeben, und wir ziehen nach Norden, um uns ihr entgegenzustellen.
    Frosch hatte es von Dick Stroh, der wiederum vom Alten Bill Knochen, der es von einem Pentoshi namens Myrio Myrakis gehört hatte, und der hatte einen Vetter, der dem Flickenprinzen als Mundschenk diente. »Vetterchen hat es im Kommandozelt gehört, aus dem Mund von Caggo selbst«, behauptete Dick Stroh. »Wir marschieren los, ehe die Sonne untergeht, darauf kannst du dich verlassen.«
    Das immerhin erwies sich als wahr. Der Befehl des Flickenprinzen wurde von seinen Hauptleuten und Feldwebeln weitergegeben: Zelte abbrechen, Maultiere bepacken, Pferde satteln, bei Tagesanbruch marschieren wir nach Yunkai. »Nicht, dass die yunkischen Bastarde uns in ihrer Gelben Stadt sehen wollten, wie wir um ihre Töchter herumscharwenzeln«, weissagte Baqq, der schielende myrische Armbrustschütze, dessen Name » Bohnen « bedeutete. »In Yunkai nehmen wir nur Proviant auf, vielleicht auch frische Pferde, und dann geht es weiter nach Meereen, um mit der Drachenkönigin zu tanzen. Also hüpf rasch, Frosch, und schärf das Schwert deines Herren schön. Vielleicht braucht er es bald.«
    In Dorne war Quentyn Martell ein Prinz gewesen, in Volantis der Diener eines Kaufmanns, doch an der Küste der Sklavenbucht war er nur Frosch,

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