09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)
Beinschienen festzurrten oder nach Helmen und Schilden und Schwertern griffen. Gerris, schnell wie immer, stand als Erster in voller Rüstung da, und Arch war kurz nach ihm fertig. Gemeinsam halfen sie Quentyn, seinen Harnisch anzulegen.
Dreihundert Schritt entfernt strömten die neuen Unbefleckten von Astapor durch die Tore und formierten sich unter den bröckelnden roten Ziegelmauern ihrer Stadt zu Reihen. Das Licht der Dämmerung glitzerte auf ihren Stachelhelmen aus Bronze und den Spitzen ihrer langen Speere.
Die drei Dornischen kamen zusammen aus dem Zelt und gesellten sich zu den Kriegern, die zu den Pferden rannten. Schlacht. Quentyn hatte mit Speer und Schwert und Schild geübt, seit er laufen konnte, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Krieger, schenke mir Mut, hatte Frosch gebetet, als die Trommeln in der Ferne geschlagen wurden, BUMM bumm BUMM bumm BUMM bumm. Der Große Mann zeigte ihm den Metzgerkönig, der steif auf einem gepanzerten Pferd in einer Rüstung aus Kupferschuppen saß und grell in der Morgensonne glänzte. Er erinnerte sich daran, wie Gerris an seine Seite drängte, als der Kampf begann. »Bleib dicht bei Arch, was auch immer geschieht. Vergiss nicht, du bist der Einzige von uns dreien, der das Mädchen bekommen kann.« Inzwischen marschierten die Astapori voran.
Ob der Metzgerkönig nun tot oder lebendig war, er hatte die Weisen Herren überrascht. Die Yunkischen liefen noch in wehenden Tokars herum und versuchten, ihre halb ausgebildeten Sklavensoldaten in einer Art Schlachtordnung aufzustellen, während die Speere der Unbefleckten schon durch die Belagerungslinien krachten. Ohne ihre Verbündeten und ihre verachteten Heuerlinge wären sie vermutlich überwältigt worden, doch die Verwehten und die Kompanie der Katze saßen binnen weniger Minuten im Sattel und preschten den Astapori in die Flanken, während eine Legion aus Neu-Ghis von der anderen Seite durch das yunkische Lager trabte und sich Speer gegen Speer und Schild gegen Schild den Unbefleckten entgegenstellte.
Der Rest war Gemetzel, nur diesmal bekam der Metzgerkönig das Fleischerbeil selbst zu spüren. Caggo war derjenige, der ihn letztlich niedermachte, nachdem er sich auf seinem riesigen Schlachtross durch die Leibwache des Königs gekämpft hatte und Cleon den Großen mit einem Hieb seines gekrümmten valyrischen Arakhs von der Schulter bis zur Hüfte spaltete. Frosch hatte es selbst nicht gesehen, doch diejenigen, die Zeugen geworden waren, behaupteten hinterher, Cleons Kupferrüstung sei gerissen wie Seide, und aus dem Inneren sei ein entsetzlicher Gestank entwichen, gemeinsam mit Hunderten wimmelnder Grabwürmer. Cleon war also doch schon tot gewesen. Die verzweifelten Astapori hatten ihn aus seinem Grab geholt, ihn in seine Rüstung gesteckt und auf ein Pferd gebunden, weil sie hofften, damit würden sie den Mut ihrer Unbefleckten stärken.
Der Fall des toten Cleon hatte dem ein Ende bereitet. Die neuen Unbefleckten ließen Speere und Schilde fallen und suchten das Weite, doch fanden sie die Tore von Astapor verschlossen vor. Frosch hatte sich an dem folgenden Gemetzel beteiligt und zusammen mit den anderen Verwehten die verängstigten Eunuchen niedergeritten. Dicht an der Seite des Großen Mannes drosch er rechts und links auf die Unbefleckten ein, während sie wie eine Speerspitze durch sie hindurchfuhren. Als sie auf der anderen Seite herauskamen, ließ der Flickenprinz kehrtmachen und erneut angreifen. Erst jetzt hatte Frosch Gelegenheit, sich die Gesichter unter den bronzenen Stachelhelmen anzuschauen, und die meisten Gegner waren nicht älter als er selbst. Grüne Jungen, die nach ihren Müttern schreien, hatte er gedacht und sie trotzdem getötet. Als er das Feld verlassen hatte, triefte sein Schwert von Blut, und sein Arm war so müde, dass er ihn kaum noch heben konnte.
Aber das war kein richtiger Kampf, dachte er. Der richtige Kampf steht uns noch bevor, und wir müssen uns abgesetzt haben, ehe er losgeht, sonst kämpfen wir am Ende auf der falschen Seite.
In dieser Nacht schlugen die Verwehten ihr Lager am Ufer der Sklavenbucht auf. Frosch zog die erste Wache und wurde zu den Pferden geschickt. Gerris kam nach Sonnenuntergang zu ihm, als der Halbmond über dem Wasser leuchtete.
»Der Große Mann sollte auch mit dabei sein«, meinte Quentyn.
»Er ist zum alten Bill Knochen gegangen, um den Rest seines Silbers zu verlieren«, sagte Gerris. »Lassen wir ihn aus dem Spiel. Er wird tun, was wir ihm
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