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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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»Das hat allein der Prinz zu entscheiden, Hungerfurt. Dein Teil besteht darin zu tun, was dir befohlen wird.«
    »Aber immer doch.« Hungerfurt hob die Hand mit den zwei Fingern.
    »Lasst uns offen reden«, sagte Denzo D’han, der Kriegerbarde. »Die Yunkai’i erfüllen uns nicht gerade mit großer Zuversicht. Wie auch immer dieser Krieg ausgehen wird, die Verwehten sollten ihren Anteil an den Früchten des Sieges bekommen. Unser Prinz ist so weise, sich alle Wege offenzuhalten.«
    »Meris bekommt den Befehl«, sagte der Flickenprinz. »Sie weiß, wie ich in dieser Sache denke … und Daenerys Targaryen ist einer anderen Frau gegenüber vielleicht zugänglicher.«
    Quentyn blickte zur Hübschen Meris hinüber. Als ihr kalter, toter Blick auf ihn fiel, rann ihm ein Schauer über den Rücken. Das gefällt mir nicht.
    Dick Stroh hatte ebenfalls immer noch Zweifel. »Das Mädchen wäre dumm, uns zu trauen. Auch wenn Meris dabei ist. Vor allem wenn Meris dabei ist. Zur Hölle, nicht einmal ich vertraue Meris, und ich hab sie schon ein paar Mal gefickt.« Er grinste, aber niemand lachte. Und schon gar nicht die Hübsche Meris.
    »Du irrst dich, denke ich«, sagte der Flickenprinz. »Ihr seid alle Westerosi. Freunde aus der Heimat. Ihr sprecht die gleiche Sprache, betet zu den gleichen Göttern. Und eure Gründe sind einfach: Ich habe euch unrecht getan. Dick, dich habe ich häufiger als jeden anderen Mann in der Kompanie ausgepeitscht, und dein Rücken dürfte Beweis genug sein. Hugo, ich habe dir drei Finger genommen, um dich zu bestrafen. Meris wurde von der halben Kompanie vergewaltigt. Nicht von dieser Kompanie, das stimmt, aber das braucht ja niemand zu erwähnen. Will vom Walde, nun ja, du bist nur Abschaum. Ser Ursus beschuldigt mich, seinen Bruder in die Gram geschickt zu haben, und Ser Lucifer ist immer noch wütend, weil Caggo ihm dieses Sklavenmädchen weggenommen hat.«
    »Er hätte sie ja zurückgeben können, als er sie noch hatte«, jammerte Lucifer Lang. »Er hatte keinen Grund, sie umzubringen.«
    »Sie war hässlich«, sagte Caggo. »Das ist Grund genug.«
    Der Flickenprinz fuhr fort, als habe niemand gesprochen. »Weber, du hegst noch Ansprüche auf verlorene Ländereien in Westeros. Lenster, ich habe diesen Jungen getötet, den du so gern hattest. Ihr drei Dornischen, ihr denkt, wir hätten euch angelogen. Bei der Plünderung von Astapor habt ihr viel weniger von der Beute bekommen, als man euch in Volantis versprochen hat, und ich habe mir den Löwenanteil genommen.«
    »Der letzte Teil stimmt sogar«, warf Ser Ursus ein.
    »Die besten Lügen enthalten ein Körnchen Wahrheit«, sagte der Flickenprinz. »Jeder von euch hat seinen Grund, mich im Stich zu lassen. Und Daenerys Targaryen weiß, dass Söldner ein wankelmütiger Haufen sind. Ihre Zweitgeborenen und Sturmkrähen haben yunkisches Gold genommen und doch nicht gezögert, als sich das Blatt der Schlacht wendete.«
    »Wann sollen wir aufbrechen?«, fragte Lewys Lenster.
    »Sofort. Hütet euch vor den Katzen und den Langen Lanzen, denen ihr möglicherweise begegnet. Niemand außerhalb dieses Zeltes weiß, dass euer Überlaufen nur vorgetäuscht ist. Wenn ihr euch zu früh verratet, werdet ihr als Fahnenflüchtige verstümmelt oder als Abtrünnige ausgeweidet.«
    Die drei Dornischen verließen das Kommandozelt schweigend. Zwanzig Reiter, und alle sind der Gemeinen Zunge mächtig, dachte Quentyn. Flüstern ist gerade sehr viel gefährlicher geworden.
    Der Große Mann klopfte ihm hart auf dem Rücken. »So. Das ist süß, Frosch. Eine Drachenjagd.«

Die widerspenstige Braut
    Asha Greyjoy saß in Galbart Glovers Langhalle und trank Galbart Glovers Wein, als Galbart Glovers Maester ihr den Brief brachte.
    »Mylady.« Der Maester klang ängstlich, wie immer, wenn er mit ihr sprach. »Ein Vogel aus Barrowton.« Er hielt ihr das Pergament entgegen, als könnte er es gar nicht erwarten, das Schriftstück loszuwerden. Es war fest zusammengerollt und war mit einem Stück hartem rosafarbenem Wachs versiegelt.
    Barrowton. Asha versuchte sich zu erinnern, wer in Barrowton herrschte. Irgendein Lord aus dem Norden, jedenfalls kein Freund von mir. Und dieses Siegel … Die Boltons von Dreadfort zogen unter einem rosa Banner, das mit kleinen Bluttropfen gesprenkelt war, in die Schlacht. Also war es nur recht und billig, dass sie auch rosa Siegelwachs verwendeten.
    Das ist Gift, das ich hier in den Händen halte, dachte sie. Ich sollte es verbrennen. Stattdessen

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