Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
beweisen.«
    »Hoffentlich ist es bald so weit.« Sie hätte ihren guten Ritter auf die Wange geküsst, doch genau in diesem Augenblick erschien Missandei im Türbogen. »Missandei?«
    »Euer Gnaden. Skahaz bittet um eine Audienz.«
    »Schick ihn herauf.«
    Der Schurschädel wurde von zweien seiner Messingtiere begleitet, einem mit einer Falken- und einem mit einer Schakalmaske. Hinter dem Messing waren nur ihre Augen zu sehen. »Oh Strahlende, Hizdahr wurde gestern Abend gesehen, wie er die Pyramide von Zhak betrat. Er kam erst lange nach Einbruch der Dunkelheit wieder heraus.«
    »Wie viele Pyramiden hat er besucht?«, fragte Dany.
    »Elf.«
    »Und wie viel Zeit ist seit dem letzten Mord vergangen?«
    »Sechsundzwanzig Tage.« Die Augen des Schurschädels funkelten vor Zorn. Er war sein Einfall gewesen, ihren Verlobten von den Messingtieren verfolgen und beobachten zu lassen.
    »Bisher hat Hizdahr sein Versprechen also gehalten.«
    » Wie? Die Söhne der Harpyie haben die Messer niedergelegt, aber warum? Weil der Edle Hizdahr sie so nett darum gebeten hat? Er ist einer von ihnen, sage ich Euch. Deshalb gehorchen sie ihm. Vielleicht ist er selbst die Harpyie.«
    »Falls es eine Harpyie gibt.« Skahaz war davon überzeugt, dass die Söhne der Harpyie in Meereen einen hochgeborenen Oberherrn hatten, einen geheimen General, der ein Heer von Schatten befehligte. Dany teilte diese Meinung nicht. Die Messingtiere hatten Dutzende Söhne der Harpyie erwischt, und wer die Gefangenennahme überlebte, hatte während des scharfen Verhörs Namen preisgegeben … zu viele Namen, schien es ihr. Es wäre ein schöner Gedanke anzunehmen, dass all diese Toten einem einzigen Feind anzukreiden wären, den man vielleicht erwischen und hinrichten könnte, aber die Wahrheit sah wahrscheinlich anders aus. Meine Feinde sind Legion. » Hizdahr zo Loraq ist ein Mann von großer Überredungskunst und mit vielen Freunden. Und er ist reich. Vielleicht hat er den Frieden für uns mit Gold erkauft oder die anderen Hochgeborenen überzeugt, dass die Heirat mit mir sich auch zu ihren Gunsten auswirken wird.«
    »Falls er nicht selbst die Harpyie ist, kennt er sie jedenfalls. Ich kann die Wahrheit leicht herausfinden. Erlaubt mir nur, Hizdahr zu verhören, und ich bringe Euch ein Geständnis.«
    »Nein«, sagte sie. »Ich vertraue diesen Geständnissen nicht. Ihr habt mir schon zu viele gebracht, und alle waren wertlos.«
    »Oh Strahlende …«
    » Nein, habe ich gesagt.«
    Der Schurschädel schaute finster drein, und sein hässliches Gesicht wurde noch hässlicher. »Ein Fehler. Der Große Herr Hizdahr hält Euch zum Narren, Euer Erhabenheit. Wollt Ihr eine Schlange in Eurem Bett?«
    Ich will Daario in meinem Bett, aber ich habe ihn fortgeschickt, zu Eurem Wohl und dem Wohl der Euren. »Ihr dürft Hizdahr zo Loraq weiterhin beobachten, doch ihm darf kein Leid geschehen. Habt Ihr das verstanden?«
    »Ich bin nicht taub, Euer Herrlichkeit. Ich werde gehorchen.« Skahaz holte eine Pergamentrolle aus dem Ärmel. »Euer Erhabenheit, Ihr solltet Euch dies anschauen. Eine Liste aller meereenischen Schiffe in der Blockade, aufgeführt mitsamt ihren Kapitänen. Allesamt Große Herren.«
    Dany las die Rolle. Alle Herrscherfamilien von Meereen wurden genannt: Hazkar, Merreq, Quazzar, Zhak, Rhazdar, Ghazeen, Pahl, sogar Reznak und Loraq. »Was soll ich mit einer Liste von Namen anstellen?«
    »Jeder Mann auf dieser Liste hat Verwandte in der Stadt. Söhne und Brüder, Frauen und Töchter, Mütter und Väter. Lasst sie von meinen Messingtieren ergreifen. Ihr Leben wird Euch diese Schiffe zurückkaufen.«
    »Wenn ich die Messingtiere in die Pyramiden schicke, bedeutete das offenen Krieg in der Stadt. Ich muss Hizdahr vertrauen. Und auf Frieden hoffen.« Dany hielt das Pergament über eine Kerze und schaute zu, wie die Namen in Flammen aufgingen, während Skahaz sie düster anstarrte.
    Anschließend sagte Ser Barristan, dass ihr Bruder Rhaegar stolz auf sie gewesen wäre. Dany erinnerte sich an etwas, das Ser Jorah ihr in Astapor gesagt hatte: Rhaegar hat tapfer gefochten, Rhaegar hat edel gefochten, Rhaegar hat ehrenhaft gefochten. Und Rhaegar ist gefallen.
    Als sie in die violetten Marmorhalle hinabstieg, fand sie sie fast leer vor. »Gibt es heute keine Bittsteller?«, fragte Dany Reznak mo Reznak. »Ersucht niemand um Gerechtigkeit oder Silber für ein Schaf?«
    »Nein, Euer Erhabenheit. Die Stadt fürchtet sich.«
    »Es gibt keinen Grund, sich zu

Weitere Kostenlose Bücher