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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Bedingungen dem König übermitteln, aber …«
    Lord Wyman schnitt ihm das Wort ab. »Wenn Ihr bereit seid, meinen Preis zu bezahlen, habe ich gesagt. Nicht Stannis. Ich brauche keinen König, ich brauche einen Schmuggler.«
    Hier übernahm Robett Glover wieder das Reden. »Was wirklich alles in Winterfell geschehen ist, als Ser Rodrik Cassel versuchte, die Burg Theon Greyjoys Eisenmännern wieder abzunehmen, werden wir vielleicht niemals erfahren. Der Bastard von Bolton behauptet, Greyjoy habe Ser Rodrik während einer Unterhandlung ermordet. Wex sagt, das stimme nicht. Bis er nicht besser mit Buchstaben umgehen kann, werden wir nur die halbe Wahrheit kennen. Aber als er zu uns kam, beherrschte er schon Ja und Nein , und man kommt so schon ziemlich weit, wenn man nur die richtigen Fragen stellt.«
    »Es war der Bastard, der Ser Rodrik und die Männer von Winterfell ermordet hat«, sagte Lord Wyman. »Er hat auch Greyjoys Eisenmänner umgebracht. Wex hat mit angesehen, wie Männer, die sich ergeben wollten, niedergemacht wurden. Als wir ihn danach gefragt haben, wie er selbst entkommen ist, hat er ein Stück Kreide genommen und einen Baum mit einem Gesicht gemalt.«
    Davos dachte darüber nach. »Die alten Götter haben ihn gerettet?«
    »In gewisser Weise ja. Er ist den Herzbaum hinaufgeklettert und hat sich oben zwischen den Blättern versteckt. Boltons Männer haben den Götterhain zweimal durchsucht und alle getötet, die sie dort gefunden haben, aber niemand hat daran gedacht, auf die Bäume zu steigen. So hat es sich doch zugetragen, nicht wahr, Wex?«
    Der Junge warf Glovers Dolch in die Luft, fing ihn auf und nickte.
    Glover sagte: »Er ist lange Zeit oben in dem Baum geblieben. Er hat in den Ästen geschlafen und sich nicht getraut hinunterzuklettern. Schließlich hat er Stimmen unter sich gehört.«
    »Die Stimmen der Toten«, sagte Wyman Manderly.
    Wex hielt fünf Finger in die Höhe, tippte gegen jeden mit dem Dolch, klappte vier ein und tippte erneut gegen den letzten.
    »Sechs«, fragte Davos. »Es waren sechs.«
    »Zwei von ihnen waren Ned Starks ermordete Söhne.«
    »Wie konnte Euch ein Stummer das mitteilen?«
    »Mit Kreide. Er hat zwei Jungen gezeichnet … und zwei Wölfe.«
    »Der Bursche gehört zu den Eisenmännern, deshalb hielt er es für das Beste, sich nicht blicken zu lassen«, sagte Glover. »Er hat gelauscht. Die sechs sind nicht lange in den Ruinen von Winterfell geblieben. Vier gingen in eine Richtung, zwei in eine andere. Wex ist den zweien hinterhergeschlichen, einer Frau und einem Jungen. Er muss sich ständig auf der dem Wind abgewandten Seite gehalten haben, damit der Wolf seine Witterung nicht aufnehmen konnte.«
    »Er weiß, wohin sie gegangen sind«, sagte Lord Wyman.
    Davos begriff. »Ihr wollt den Jungen.«
    »Roose Bolton hat Lord Eddards Tochter. Um seine Pläne zu vereiteln, braucht White Harbor Neds Sohn … und den Schattenwolf. Der Wolf wird beweisen, dass der Junge wirklich derjenige ist, der er zu sein behauptet, sollte Dreadfort versuchen, ihn der Lüge zu bezichtigen. Das ist mein Preis, Lord Davos. Schmuggelt mir meinen Lehnsherrn zurück, und ich werde Stannis Baratheon als meinen König anerkennen.«
    Ein alter Instinkt veranlasste Davos Seaworth, sich an den Hals zu fassen. Seine Fingerknochen waren sein Glücksbringer gewesen, und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er viel Glück brauchen würde, um zu schaffen, was Wyman Manderly von ihm verlangte. Doch die Knochen waren nicht mehr da, und deshalb sagte er: »Ihr habt bessere Männer als mich in Euren Diensten. Ritter und Lords und Maester. Warum fragt Ihr einen Schmuggler? Ihr habt Schiffe.«
    »Schiffe«, stimmte Lord Wyman zu, »aber die Mannschaften bestehen aus Flussschiffern oder Fischern, die niemals über den Bite hinausgesegelt sind. Für diese Aufgabe brauche ich einen Mann, der dunklere Gewässer befahren hat, und der weiß, wie man ungesehen und unbehelligt an Gefahren vorbeischlüpft.«
    »Wo ist der Junge?« Irgendwie wusste Davos, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. »Wohin soll ich für Euch gehen Mylord?«
    Robett Glover sagte: »Wex. Zeig es ihm.«
    Der stumme Junge warf den Dolch in die Höhe, fing ihn auf und schleuderte ihn mit der Spitze voran in die Karte aus Schafhaut, die Lord Wymans Wand zierte. Zitternd blieb die Klinge stecken. Der Junge grinste.
    Einen halben Herzschlag lang überlegte Davos, ob er Wyman Manderly nicht bitten sollte, ihn zurück in den Wolfsbau zu

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