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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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einem Rudel ausgehungerter Hunde zerfleischt wurde.«
    »Selbst da sagten manche noch, Ihr würdet kommen«, meinte die Weberin. »Sie haben geschworen, Euch auf einem Drachen gesehen zu haben, wie Ihr hoch über die Lager der Yunkai’i hinwegflogt. Jeden Tag haben wir nach Euch Ausschau gehalten.«
    Ich konnte nicht kommen, dachte die Königin, ich habe es nicht gewagt.
    »Und als die Stadt gefallen war?«, erkundigte sich Skahaz. »Was geschah dann?«
    »Die Metzelei begann. Der Tempel der Grazien war voller Kranker, die gekommen waren, um die Götter um Heilung anzuflehen. Die Legionen verrammelten die Türen und zündeten den Tempel mit Fackeln an. Innerhalb einer Stunde brannte es an allen Ecken der Stadt. Bald hatten sich die einzelnen Brände miteinander vereint. Durch die Straßen lief eine Menschenmenge mal in diese und mal in jene Richtung und floh vor dem Feuer, aber es gab kein Entrinnen. Die Yunkai’i versperrten die Tore.«
    »Dennoch gelang euch die Flucht«, sagte der Schurschädel. »Wie das?«
    Der alte Mann antwortete. »Ich bin Maurer von Beruf, wie schon mein Vater und dessen Vater vor mir. Mein Großvater hat unser Haus an die Stadtmauer gebaut. Es war leicht, jede Nacht ein paar Ziegel zu lockern. Als ich meinen Freunden davon erzählte, halfen sie mir, den Tunnel so zu verstreben, dass er nicht einstürzte. Wir waren uns alle einig, dass es von Vorteil sein könnte, einen eigenen Fluchtweg zu haben.«
    Ich habe einen Rat eingesetzt, der euch regieren sollte, dachte Dany. Einen Heiler, einen Gelehrten und einen Priester. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie die Rote Stadt zum ersten Mal gesehen hatte, erinnerte sich an den Staub und die Trockenheit hinter den roten Ziegelmauern, an die grausamen Träume der Stadt, die doch so lebendig gewesen waren. Im Wurm gab es Inseln, auf denen sich Liebespaare küssten, aber auf dem Platz der Strafe zogen sie Menschen die Haut in Streifen vom Leibe und ließen sie entblößt für die Fliegen hängen. » Es ist gut, dass Ihr hergekommen seid«, sagte sie zu den Astapori. »In Meereen seid Ihr sicher.«
    Der Schuster dankte ihr dafür, der alte Maurer küsste ihr die Füße, nur die Weberin starrte sie aus steinharten Augen an. Sie weiß, dass ich lüge, dachte die Königin. Sie weiß, dass ich nicht für ihre Sicherheit sorgen kann. Astapor brennt, und als Nächstes ist Meereen an der Reihe.
    » Es kommen noch mehr«, verkündete der Braune Ben, als die Astapori hinausgeführt worden waren. »Diese drei hatten Pferde. Die meisten sind zu Fuß unterwegs.«
    »Wie viele?«, fragte Reznak.
    Der Braune Ben zuckte mit den Schultern. »Hunderte. Tausende. Manche sind krank, manche verbrannt, manche verwundet. Die Katzen und die Verwehten mit Lanzen und Peitschen schwärmen durch die Berge, treiben sie nach Norden und töten die Nachzügler.«
    »Mäuler auf Füßen. Und krank , sagt Ihr?« Reznak rang die Hände. »Euer Erhabenheit, Ihr dürft sie nicht in die Stadt lassen.«
    »Das würde ich auch nicht tun«, stimmte der Braune Ben Plumm zu. »Ich bin kein Maester, wohl wahr, aber ich kann einen schlechten Apfel von einem guten unterscheiden.«
    »Das sind aber keine Äpfel, Ben«, sagte Dany. »Es sind Männer und Frauen, die krank und hungrig und verängstigt sind.« Meine Kinder. »Ich hätte nach Astapor ziehen sollen.«
    »Euer Gnaden hätte sie nicht retten können«, sagte Ser Barristan. »Ihr habt König Cleon vor diesem Krieg mit Yunkai gewarnt. Der Mann war ein Narr, und seine Hände waren rot von Blut.«
    Sind denn meine Hände sauberer? Sie erinnerte sich an das, was Daario gesagt hatte, dass alle Könige entweder Metzger oder Fleisch wären. »Cleon war der Feind unseres Feindes. Hätten wir uns an den Hörnern von Hazzat zu ihm gesellt, hätten wir die Yunkai’i vielleicht zwischen uns aufreiben können.«
    Der Schurschädel war da anderer Meinung. »Wenn Ihr die Unbefleckten nach Hazzat geführt hättet, wären die Söhne der Harpyie …«
    »Ich weiß. Ich weiß . Es ist wieder wie bei Eroeh.«
    Der Braune Ben Plumm war verwirrt. »Wer ist Eroeh?«
    »Ein Mädchen, das ich vor Vergewaltigung und Folter gerettet zu haben glaubte. Aber am Ende habe ich für sie alles nur noch schlimmer gemacht. Und in Astapor habe ich zehntausend Eroehs zurückgelassen.«
    »Euer Gnaden konnte nicht wissen …«
    »Ich bin die Königin. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Was geschehen ist, ist geschehen«, sagte Reznak mo Reznak. »Euer Erhabenheit, ich bitte

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