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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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fahren.«
    »Die Braavosi stammen von entlaufenen Sklaven ab. Sie treiben keinen Handel in der Sklavenbucht.«
    »Haben wir genug Gold, um ein Schiff zu kaufen ?«
    »Und wer soll es segeln? Du? Ich?« Die Dornischen waren nie große Seefahrer gewesen, nicht seit Nymeria ihre zehntausend Schiffe verbrannt hatte. »Das Meer um Valyria herum ist gefährlich, und es wimmelt dort nur so von Korsaren.«
    »Von Korsaren habe ich die Nase voll. Kaufen wir lieber kein Schiff.«
    Es ist immer noch ein Spiel für ihn, erkannte Quentyn, genauso wie damals, als er uns sechs in die Berge hinaufgeführt hat, um das alte Versteck des Geierkönigs zu suchen. Es entsprach nicht Gerris Trinkwassers Wesen, sich ein Scheitern vorzustellen, geschweige denn die Möglichkeit einzubeziehen, dass sie sterben könnten. Selbst der Tod dreier Freunde hatte ihn anscheinend nicht ernüchtert. Er überlässt das mir. Er weiß, ich bin vom Wesen her so vorsichtig wie er verwegen.
    » Vielleicht hat der Große Mann recht«, sagte Ser Gerris. »Pissen wir aufs Meer, wir können die Reise auch über Land zu Ende bringen.«
    »Du weißt, warum er das sagt«, erwiderte Quentyn. »Er würde lieber sterben, als jemals wieder einen Fuß auf ein Schiff setzen.« Der Große Mann war jeden Tag ihrer Reise grünkrank gewesen. In Lys hatte er vier Tage gebraucht, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie hatten Zimmer in einem Gasthaus genommen, damit Maester Kedry ihn in ein Federbett stecken und ihm Brühe und Tränke einflößen konnte, bis wieder ein wenig Farbe auf seine Wangen zurückgekehrt war.
    Es war möglich, über Land nach Meereen zu reisen, das stimmte wohl. Auf den alten valyrischen Straßen gelangte man dorthin. Drachenstraßen, nannte man die großen steinernen Straßen des Freistaats, aber diejenige, die ostwärts von Volantis nach Meereen führte, hatte sich einen unheilvolleren Namen verdient: die Dämonenstraße.
    » Die Dämonenstraße ist gefährlich und zu langsam «, sagte Quentyn. »Tywin Lannister wird seine eigenen Männer zur Königin schicken, sobald die Nachrichten über sie King’s Landing erreicht haben.« Dessen war sein Vater sicher gewesen. »Seine werden mit Messern kommen. Wenn er sie zuerst erreicht …«
    »Hoffen wir, ihre Drachen werden sie am Geruch erkennen und fressen«, sagte Gerris. »Also, wenn wir kein Schiff finden und du uns nicht reiten lassen willst, können wir auch ein Schiff zurück nach Dorne suchen.«
    Mit eingezogenem Schwanz geschlagen nach Dorne zurückkriechen? Die Enttäuschung seines Vaters würde Quentyn nicht ertragen können, und die Sandschlangen würden ihn mit vernichtendem Hohn überschütten. Doran Martell hatte Dornes Schicksal in seine Hände gelegt, und er durfte ihn nicht enttäuschen, jedenfalls nicht, so lange er noch am Leben war.
    Über der Straße flimmerte die Luft, während der Hathay mit seinen eisenverstärkten Rädern über das Pflaster rumpelte, und das Schimmern verlieh der Welt eine traumhafte Anmutung. Zwischen Lagerhäusern und Kais drängten sich im Hafenviertel viele verschiedene Läden und Stände. Man konnte frische Austern kaufen, Eisenketten und Handschellen, Cyvasse- Figuren aus Elfenbein und Jade. Es gab sogar Tempel, wo Seeleute ihren fremden Göttern opfern konnten, und sie standen direkt neben Kissenhäusern, wo die Frauen von Balkonen aus die Männer auf der Straße zu einem Besuch lockten. »Sieh dir nur mal die an«, drängte Gerris, als sie an einem der Kissenhäuser vorbeifuhren. »Ich glaube, sie ist in dich verliebt.«
    Und wie viel kostet die Liebe einer Hure? Um die Wahrheit zu sagen, machten Mädchen Quentyn Angst, besonders die hübschen.
    Gleich nachdem er nach Yronwood gekommen war, war er ganz hingerissen gewesen von Ynys, der ältesten von Lord Isenwalds Töchtern. Obwohl er niemals ein Wort über seine Gefühle verlor, hegte er seine Träume doch jahrelang … bis zu dem Tag, an dem sie losgeschickt wurde, um Ser Ryon Allyrion zu heiraten, den Erben von Godsgrace. Das letzte Mal, als er sie gesehen hatte, hing ihr ein Junge an der Brust und ein zweiter an den Röcken.
    Nach Ynys waren es die Trinkwasser-Zwillinge gewesen, zwei gelbbraune junge Frauen, die Falken und die Jagd liebten, gern in Felsen kletterten und Quentyn die Röte ins Gesicht trieben. Eine hatte ihm seinen ersten Kuss geschenkt, aber er wusste nicht, welche. Als Töchter eines Ritters mit Landbesitz waren die Zwillinge von zu niedriger Geburt, um sie zu heiraten, aber Cletus meinte,

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