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0901 - Die Zweidenker

Titel: 0901 - Die Zweidenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sich die Nische auflösen könnte. Sie ist stabil, und sie wird bestehen bleiben."
    Diese Prognose konnte ich mit ruhigem Gewissen stellen, obwohl ich von den Vorgängen genausowenig eine Ahnung hatte wie der Hyperphysiker und wahrscheinlich sogar noch weniger davon verstand. Aber ich hatte meinen psionischen Instinkt, den ich im Verlauf meiner Experimente mit dem Auge entwikkelt hatte, und er trog nicht.
    Ich konnte es geistig spüren, daß sich meine psionische Frequenz der des Auges immer besser anglich. Es war, als hätte sich in meinem paraorientierten Bewußtsein ein Oszillator entwickelt, der in dem Auge ein entsprechendes Gegenstück hatte.
    Und durch ein „Einschnappen" spürte ich es, daß beide Oszillatoren frequenzgleich geschaltet waren. Das Auge war ein Resonanzpunkt für mich, so daß ich es willentlich steuern konnte. Darüber hinaus wirkte das Auge auch wie ein Ultrasensor in bezug auf Dinge, die ich mit seiner Hilfe erschaffen hatte. Auf diese Weise gelang es mir, die Vorgänge in der Hyperraumnische zumindest gefühlsmäßig zu erfassen. Was sich mit terranischen Geräten nicht anmessen ließ, esperte ich förmlich mit meinem auf den Schaltteil des Auges orientierten Geist.
    Ich hätte es gespürt, wenn die die Klause durchfließende Kraft nachgelassen hätte. Ein Spannungsabfall der Energie wäre mir sofort aufgefallen.
    Aber ich konnte nicht einmal eine Veränderung in der Art der Energie feststellen. Es gab wohl gelegentliche Schwankungen, doch war die Tendenz eher steigend als abfallend.
    Der Energiestrom der Klause erhöhte sich, und zwar mit jeder Pulsation der Hülle, die an der einen Stelle bereits einen Wurmfortsatz von drei Metern Länge entwickelt hatte. „Es besteht kein Grund zur Besorgnis", beruhigte ich meine Paratender. „Aber was hat das zu bedeuten, Boyt?" fragte Lee Mandrian. „Wir werden es bald erfahren."
    Der Wurmfortsatz wurde mit jeder Pulsation nun schon um einen halben Meter länger. Sein Durchmesser war unregelmäßig, aber an manchen Stellen war er groß genug, daß ich hätte aufrecht darin stehen können.
    Nach einigen weiteren Pulsationen handelte es sich bereits um einen regelrechten Energieschlauch von zehn Metern Länge. Die Pulsation ließ nun nach, aber der Energieschlauch wuchs weiterhin in den Hyperraum hinaus.
    Ich war fasziniert und näherte mich der Öffnung des Energieschlauchs, der nun nicht mehr gerade verlief, sondern sich nach links bog. „Wohin willst du, Boyt?" rief Mandrian mir nach. „Wage dich nicht zu nahe heran!"
    Ich hörte nicht auf ihn, sondern näherte mich unbeirrbar der Öffnung, die sich am Ursprung trichterförmig erweitert hatte. Der Schlauch besaß nun auch in einer Tiefe von fünf Metern einen recht beachtlichen Durchmesser, so daß ich nicht zu befürchten brauchte, mir den Kopf anzustoßen, wenn ich ihn betrat.
    Und genau das hatte ich vor.
    Ich wußte, daß ich diesen Vorstoß wagen konnte, ohne Gefahr zu laufen, von der Nische abgeschnitten zu werden. Ich spürte es, daß der Energieschlauch genug Festigkeit besaß, um mich zu tragen. Und es gab auch keinen Grund zu der Befürchtung, daß er sich von der Klause trennen würde und als eigenständiges Gebilde in den Hyperraum abwanderte.
    Der Energieschlauch war stabil. Ich betrat ihn.
    Hinter mir verloren sich die Stimmen meiner Paratender, die ratlos herumstanden. Dann kam ich zu der Biegung. Dahinter führte der Energieschlauch noch gut dreißig Meter weiter. Aber anstatt sich weiter auszudehnen, verkürzte er sich und wurde breiter. Es hatte fast den Anschein, als sei er auf ein Hindernis gestoßen, was ich jedoch als absurd abtat.
    Doch gleich darauf zeigte es sich, daß ich mit meiner ersten, gefühlsmäßigen Vermutung recht hatte. Die Abschlußfläche des Energieschlauchs wurde immer größer - und auch dünner. Plötzlich zerplatzte sie förmlich, ohne jede Erschütterung und ohne den geringsten Laut.
    Ich hielt unwillkürlich den Atem an, meine Hand schloß sich fester um den Mittelteil des Auges, und ich hob es instinktiv vors Gesicht. Bereit, den distanzlosen Schritt in sicherere Bereiche zu tun!
    Aber dazu bestand kein Grund. An der Stelle, wo die Wandung des Energietunnels geplatzt war, führte der Schlauch weiter. Ich konnte mir das nur so erklären, daß von einem anderen Punkt aus ebenfalls so ein Energieschlauch gewachsen war und sich mit diesem vereint hatte.
    Mir schössen die wildesten Spekulationen durch den Kopf, und die liebste davon war mir, daß

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