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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gefährlicher als das des Ministerpräsidenten, weil sich das weitaus mehr Dämonen zutrauen und ständig Intrigen gegen den Fürsten schmieden. Lucifuge hingegen hatte sicher nur eine Handvoll Neider.«
    »Mit diesen Intriganten würde ich sicher fertig. Ihr meint also, dass ich mich dem Willen des Wächters nicht widersetzen kann?«
    »Genau. Du wirst es nicht können. Was wirst du ihm also sagen? So, wie du es formulierst, hast du ihn um Bedenkzeit gebeten?«
    »Ja, Zamorra.« Fu Long stand auf und ging ein paar Schritte hin und her, die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Nun, ich hatte gehofft, etwas anderes von euch zu hören. Da ich wohl nur die Wahl zwischen Pech und Schwefel habe, muss ich noch einmal überlegen. Denn ich bin mir nicht sicher, ob ich Pech oder Schwefel wählen soll.«
    »So ein Pech aber auch«, entfuhr es Nicole.
    Der Meister des Übersinnlichen sah dem Vampir direkt in die Augen. »Was gibt's da noch zu überlegen, Fu Long? Wenn schon, dann werde Ministerpräsident.« Er sah den bedrückt aussehenden Vampir lächelnd an.
    »Ich frag dann wohl mal nach, wann in der Hölle die Wahllokale schließen…«
    ***
    Die Flammenfratze, Svantevits viertes Gesicht, war zufrieden.
    Nachdem sie überstürzt vor dem FLAMMENSCHWERT aus der Traumzeit hatte fliehen müssen, [2] war sie gezwungen gewesen, in das nächst erreichbare, höher entwickelte Lebewesen zu fahren. Das dämonische Wesen, das trotz der Abspaltung von den drei anderen Gesichtern noch immer Svantevit war, hatte sich in einem roten Riesenkänguruh wieder gefunden, denn der Rücksprung aus der Traumzeit war nach Australien erfolgt. Damit Svantevits Flammenfratze nun in ein intelligentes Wesen gelangen konnte, musste sie das Känguruh töten und während des Todeszeitpunktes nahe bei ihm stehen. Warum Svantevit nach dem Tod seines Wirtswesens immer in das am nächsten befindliche wechseln musste, war ihm ein Rätsel. Er hatte es in vielen Jahrhunderten noch immer nicht herausgefunden, konnte diesen Zwang aber nicht durchbrechen. Es schien ein magisches Gesetz zu sein.
    Der Dämon war auf der Suche nach menschlichen Wesen durch das Outback gehüpft. Magie wollte er vorerst nicht anwenden, um Duval, die zusammen mit diesem seltsamen Amulett das FLAMMENSCHWERT bildete, nicht erneut auf seine Spur zu locken. Vor dem FLAMMENSCHWERT fürchtete sich Svantevit, denn dessen Magie schien der seinen weit überlegen zu sein. Schließlich war er auf ein Farmhaus gestoßen, hatte die Frau getötet und auf den heimkehrenden Farmer gewartet.
    Nachdem O'Neill seine tote Frau im Schlafzimmer gefunden hatte, hatte er mit einem irren Schrei dem unheimlichen Känguruh zwei Schrotladungen auf den Pelz gebrannt. Als es starb, hatte Svantevit O'Neill übernommen, war aber mit dessen Einfluss unter den Menschen nicht zufrieden gewesen. Besagter Einfluss war nämlich gar nicht vorhanden. So suchte sich der Dämon eine besser geeignete »Unterkunft« und war schließlich auf den Gangsterboss Li verfallen. Mit der Magie, die Svantevit zwischenzeitlich wieder vorsichtig einsetzte, war das kein Problem gewesen. O'Neill hatte Li beleidigt - und schon war Svantevit in den Wirtskörper gefahren, den er sich wünschte. Denn er brauchte Macht und Einfluss unter den Menschen, um einen Weg zu finden, sich wieder mit seinen drei anderen Gesichtern zu vereinen.
    Doch das war schwieriger denn je. Zamorra und Duval hatten durch den Einsatz des FLAMMENSCHWERTS nicht nur das Weltentor vor Rügen geschlossen, das ihm diesen Schritt ermöglicht hätte, sie hatten ihm auch in der Traumzeit gründlich in die Suppe gespuckt. So hatte er auch dort die Verbindung zu seinen Geschwistern nicht herstellen können. Eine dritte Möglichkeit, die ihm zwischenzeitlich bekannt war, gab es irgendwo in der Hölle. Mit den Dämonen der Schwarzen Familie hatte er jedoch nichts zu tun. Im Gegenteil. Sie fürchteten ihn und sahen ihn als ihren Feind an. Vor allem dieser Asmodis machte ihm schon seit Jahrhunderten mit List und Tücke das Leben schwer. So hatte Svantevit die Hölle bisher gemieden, denn alleine hätte er keine Chance gegen deren geballte Macht gehabt. Auch wenn man in einigen Kreisen der Hölle genau dies zu glauben schien.
    Nun aber hatte sich die Situation geändert. Der Dämon, der genau beobachtete, was in der Hölle passierte, hatte die ganzen Umwälzungen, die in den letzten Wochen dort stattgefunden hatten, genau mitbekommen.
    Lucifuge Rofocale, der ihm neben Asmodis am meisten

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