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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Unbehagen bereitet hatte, war tot. Stygia schien seine Position zu beanspruchen. Diese Dämonin aber, so fand Svantevit, war schwach und leicht zu bekämpfen. Da sie nicht viele Verbündete in Höllentiefen besaß, bestand kaum die Gefahr, dass sie eine Allianz gegen ihn hinbekommen würde. Denn Svantevit hatte vor, Stygia zu töten und selbst den Thron des höllischen Ministerpräsidenten zu besteigen!
    Das war die Gelegenheit, auf die Svantevit so lange gewartet hatte. Wenn er erst einmal Ministerpräsident war, müsste es doch ein Leichtes sein, das Weltentor in die Dimension seines Urkörpers zu finden! Und wenn er und seine Geschwister erst einmal wieder vereint waren, würde niemand mehr den dann allmächtigen Svantevit aufhalten können.
    Svantevit hatte mit Lucifuge Rofocales Sigill, das er schon seit längerer Zeit besaß, ein Tor in die Hölle geöffnet. Folgerichtig war er an einem der Plätze erschienen, an denen es immer noch Reste der einst mächtigen Aura des toten Ministerpräsidenten gab. An seinem Badesee! Denn der war einer seiner bevorzugten Aufenthaltsorte gewesen. Svantevit wusste, dass es sich hier um eine Tabuzone handelte und war sicher, so unbemerkt die Hölle betreten zu können. Es war wichtig, dass er Stygia überraschte. So würde sie nicht den Hauch einer Chance haben und auch die Erzdämonen konnte er so überrumpeln. Der einzige wirkliche Unsicherheitsfaktor war dieser seltsame HÖLLENKAISER LUZIFER. Dessen Stärke und mögliche Reaktion konnte Svantevit nicht mal im Ansatz einschätzen. Da sich LUZIFER aber niemals einzumischen schien, würde er es hoffentlich auch jetzt nicht tun. Vielleicht handelte es sich ja nur um eine Legende, was dem fremden Dämon am liebsten gewesen wäre.
    Nun stand Svantevit an Lucifuge Rofocales Badesee und tastete in die nähere Umgebung. Keinerlei magische Präsenz. Er behielt also recht. Nun würde er heimlich durch diese seltsam unstabile Dimension marschieren und in einem Überraschungsschlag sondergleichen Stygia töten.
    Nicht mehr lange, dann kontrollierte er die Hölle!
    ***
    Asmodis' Erinnerungen
    Asmodis keuchte, als das Bild für einen Moment in dem weißen Licht verschwand. »Weiter«, krächzte er und die Spannung drohte ihn fast zu zerreißen. »Was ist damals weiter geschehen, LUZIFER?«
    Die Bilder kamen zurück. Sie zeigten einen blauen Planeten, der um eine gelbe Sonne kreiste. Ein einziger großer Kontinent wurde vom Meer umspült, das die gesamte Welt überzog. Der Fürst der Finsternis erkannte die Erde. »Gondwana, der Urkontinent«, flüsterte er verblüfft, als die Landmasse näher heran rückte. Millionen von Wesen, zum größten Teil Tiere, bevölkerten das Land, das einem Paradies glich. Saftiges, grünes Gras bedeckte die Ebenen, in dichten Wäldern und in Erdhöhlen verbargen sich die nachtaktiven Wesen vor der sengenden Sonne. Hohe, schneebedeckte Berge nahmen den kompletten Horizont ein, zu ihren Füßen wuchsen Bäume, so weit das Auge reichte.
    Am Himmel erschien ein schwarzer Punkt, der schnell größer wurde. Eine Art Fledermaus landete zwischen den Bäumen und legte die Flügel zusammen. Dann sah sie sich herrisch um. Asmodis starrte gebannt auf die Szene. Einen Moment lang glaubte er, einen aus dem Schöpferkollektiv zu sehen. Dann bemerkte er, dass die Gesichtszüge des Wesens völlig anders geschnitten waren. LUZIFER hatte also gegen den Beschluss des Kollektivs verstoßen und die schöpfergleiche Rasse tatsächlich erschaffen!
    Der Mann mit den blonden Haaren und dem kantigen Gesicht, das nicht entfernt die Schönheit LUZIFERS besaß, stieß einen schrillen Schrei aus. Sechs weitere Wesen seiner Art traten aus Höhlen am Fuß der Berge; drei weibliche und drei männliche, eine Verteilung, wie sie auch dem Schöpferkollektiv zu eigen war. Unwillkürlich dachte Asmodis an die Zahl sieben, die in der Magie eine überragende Rolle spielte. Er ahnte in diesem Moment, woher dies rühren mochte.
    Eine Frau, die ein schweinähnliches Tier mit mächtigen Hauern an der Leine führte und es brutal trat, als es nicht sofort auf den Leinenzug reagierte, trat vor und berührte den Ankömmling am Arm. »Ich begrüße dich, Adam«, sagte sie und lächelte freundlich. »Henoch, Irad, Kain, Metuschael, Abel und ich haben bereits sehnsüchtig auf dich gewartet. Hast du unseren Herrn und Gott LUZIFER, den Unvergleichlichsten und Schönsten unter der Sonne, getroffen?«
    »Ich habe ihn getroffen, Eva. Weit oben zwischen den Wolken, wo

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