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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Pflücken reifer, rot leuchtender Äpfel beschäftigt war.
    Eva hielt inne und starrte ohne Furcht auf das mächtige Untier, das sich durch die Bäume schob und sich schließlich um den ihr am nächsten stehenden ringelte. Feindschaft und Tod waren völlig unbekannt im Paradies. Wer in diesem Bereich der Schöpfung lebte, tat dies friedlich und in Gemeinschaft. Dass sich Kain und Abel vor nicht allzu langer Zeit aufgelehnt hatten, war aus ihrem Gedächtnis gestrichen worden. »Wer bist du?«, fragte Eva. »Einen wie dich habe ich noch niemals zuvor im Paradies gesehen.«
    »Ich bin LUZIFER, der Drache. Und ich bin ins Paradies gekommen, um euch Erkenntnis und ein schöneres Leben zu bringen.«
    Eva lauschte in sich hinein, so, als bringe der Name LUZIFER eine Saite in ihr zum Klingen. »Aber wir haben ein wunderbares Dasein, LUZIFER«, antwortete sie dann aber mit einem Lächeln. »Uns fehlt es doch an nichts.«
    »Weil ihr die wahren Freuden des Lebens noch nicht kennengelernt habt.« LUZIFER nahm mit seiner Klaue einen Apfel vom Baum und versah ihn mit einem mächtigen Zauber. Dann streckte er ihn Eva entgegen. »Hier, iss ihn und du wirst die Welt künftig mit anderen Augen sehen.«
    Eva zögerte einen Moment. Sie nahm zwar den Apfel, starrte ihn aber nur aus großen, verwunderten Augen an.
    »Warum zögerst du? Beiß hinein.«
    Eva biss tatsächlich hinein. Der Apfel schmeckte so süß wie keiner zuvor und so aß sie ihn mit Freuden auf. Dann sah sie an sich hinunter, streichelte vorsichtig über ihre Wangen, ihren Hals und strich vorsichtig ihre Brüste. Ihre Hände wanderten über ihre Hüften und blieben schließlich in ihrem Schoß liegen, in dem es plötzlich heftig brannte. »Ich habe einen wunderschönen Körper«, murmelte Eva. »Ob sich Adams Körper genau so wunderbar anfühlt wie meiner? Ob in seinen Lenden das gleiche Feuer brennt? Ich will es unbedingt wissen.«
    Eva ließ alles stehen und liegen. An den Drachen, der plötzlich weg war, verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Mit pochendem Herzen ging sie zu Adam, der im Schweiße seines Angesichts den Boden beackerte. Er hielt inne und sah ihr entgegen.
    Eva trat nahe zu ihm. Wie gut Adams Schweiß roch! Er… erregte sie und ließ das Feuer in ihrem Schoß noch höher lodern. Sein Körper. Er war ähnlich wie ihrer und doch in wesentlichen Details wieder ganz anders. Warum hatte sie das alles bisher nicht bemerkt?
    Mit beiden Handflächen strich sie über Adams Brust nach unten. Ihr Atem ging nun schnell und keuchend. »Was machst du da?«, fragte Adam verwundert. Doch da es ihm gefiel, ließ er sie gewähren. Evas Hände waren wundervoll. Sie entfachten ein Feuer in seinen Lenden, das er noch niemals zuvor gespürt hatte. Und einen Druck, den er umgehend loswerden musste, bevor er ihn zerriss!
    Kurze Zeit später wälzten sich Adam und Eva im Schatten eines nahe stehenden Baumes über weiches Moos. Als sie ihre Körper vereinigten, triumphierte der Drache, der die Szene hoch oben auf einem Berg beobachtete.
    Ich habe den Menschen die Wollust gebracht. Von nun an werden sie sich ständig miteinander vergnügen und viele Kinder zeugen, die ich zu guten Soldaten meiner Armee erziehe. Ich brauche Millionen von ihnen, um Armageddon zu gewinnen. Die aber werde ich schon in kürzester Zeit haben. Und dann kann nichts und niemand mehr mich aufhalten…
    Den göttlichen Funken wollte LUZIFER den Menschen vorerst nicht wieder einhauchen. Denn das hätte die verhasste Sechsheit sofort bemerkt. Die Fortpflanzung aber war ein natürlicher Vorgang der Evolution und nicht weiter verdächtig. Mit einem starken Zauber vertuschte der Drache seine Beteiligung an diesem Vorgang.
    Als rund eintausend Menschen das Paradies bevölkerten und die verderbte Sechsheit tatsächlich nicht den geringsten Verdacht bezüglich des wahren Auslösers hegte - denn LUZIFER verhielt sich ihr gegenüber nun kooperativ und anscheinend geläutert - ging der Drache zur nächsten Stufe seines Plans über.
    ***
    Nachdenklich und mit äußerst schlechter Laune saß Stygia auf dem Knochenthron, ließ ein paar Irrwische vortanzen und vernichtete sie mit kleinen Feuergeschossen aus ihren Pupillen. Aber auch das brachte der Teufelin keine Entspannung. Schließlich schlug sie zornig mit ihren Flügeln und stieß einen derart lauten Schrei aus, dass Adax, der Anführer der Thronsaal-Wächterdämonen, besorgt sein fledermausähnliches Gesicht mit den mächtigen Stoßhörnern herein streckte.
    »Was

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