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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dir schlecht bekommen.«
    »Keine Zeit für Spielchen, Fürstin. Wir sind in ernster Gefahr.« Astaroth hieb auf den tänzelnden Drachen ein.
    »Einer meiner Irrwische hat mir gemeldet, dass Svantevit in der Hölle aufgetaucht ist.«
    »Svantevit?« Stygia erschrak. »Was will er hier?«
    »Was er hier will?« Der Erzdämon sah sie ungläubig an. »Woher soll ich das wissen? Wenn's dich interessiert, dann frag ihn doch selbst, Fürstin.«
    Stygia hätte sich am liebsten irgendwo hin gebissen. Solche Blößen durfte sie sich nicht allzu oft geben. »Wo ist Svantevit aufgetaucht?«
    »In Lucifuge Rofocales Badesee.«
    Stygia versuchte, die Ruhige, Überlegene zu mimen. »In einem Badesee kann man auftauchen, so weit stimmt das schon mal. Wie kommt es aber, dass sich deine Irrwische dort herumtreiben können? Dieses Gebiet ist Tabuzone. Was wollte der Irrwisch da und wie ist er hingelangt? Kann ich ihn das fragen? Oder hast du ihn bereits vernichtet?«
    Astaroth brach der Viper das Genick. Es knackte hässlich. Höllenschwärze waberte in seinen Augen. »Ich fasse es nicht. Willst du dich tatsächlich mit solchen Nebensächlichkeiten aufhalten, Fürstin? Jetzt ist dein Handeln gefragt. Und zwar rasch. Wenn es dich beruhigt: Der Irrwisch hat die Flammenfratze deutlich erkannt. Und ich habe seine Aussage überprüfen lassen. Es ist tatsächlich Svantevit. Du musst ihn besiegen. Sonst versklavt er uns alle.«
    »Wo ist er?«
    »Er bewegt sich heimlich durch die Höllensphären. Glaubt er zumindest. Und sein Weg führt ihn direkt hierher.«
    Stygia erschrak noch mehr. Hierher? Und das Auftauchen ausgerechnet in Lucifuge Rofocales Badesee, waren das Zeichen, dass sich Svantevit das Ministerpräsidentenamt unter den Nagel reißen wollte?
    »Also gut. Du wirst deine 40 Legionen nehmen und Svantevit angreifen«, befahl Stygia. »Ich erwarte, dass du ihn vernichtest, mit deiner Übermacht erdrückst.«
    Astaroth lachte laut und schallend. Soeben erwachte die Viper zu neuem Leben. »Nein, Fürstin, das werde ich nicht tun. Ganz bestimmt nicht. Es ist alleine die Aufgabe des Ministerpräsidenten, die wirklich großen Gefahren von der Hölle abzuwenden. Und da dieses Amt momentan verwaist ist, hat sich die Fürstin der Finsternis darum zu kümmern. Und außerdem: Du willst doch Lucifuge Rofocale beerben, wenn man den Gerüchten glauben darf, die momentan in der Hölle die Runde machen. Und ich glaube sie. Es passt nämlich zu dir. Nur zu, meinen Fluch hast du, ich kann mit einer Ministerpräsidentin Stygia gut leben. Sehr gut sogar. Aber beweise nun, dass du dieses Amtes tatsächlich würdig bist. Tritt gegen Svantevit an und besiege ihn. Dann hast du nicht nur mich, sondern auch alle anderen Erzdämonen und höllischen Wichtigkeiten von deiner Befähigung überzeugt. Dann wird deine Macht unangreifbar sein. Unterliegst du aber im Kampf, kannst du deine Hoffnungen ohnehin begraben - wenn du dann noch lebst. Aber dann warst du es ohnehin nicht wert. Handle, Fürstin. Und hoffe nicht darauf, dass einer der anderen Erzdämonen dir hilft! Das Schicksal der Hölle liegt nun in deiner Hand.«
    ***
    Asmodis' Erinnerungen
    »Die verhasste Schöpfungsgeschichte der Bibel, dieser Inbegriff von Lächerlichkeit, sie stimmt also tatsächlich«, flüsterte Asmodis. »Auch wenn sie, wie mir scheint, in einigen Details verzerrt wiedergegeben wird. LUZIFER, mein KAISER, was muss ich noch alles erfahren? Was tust du mir an?«
    »Du bist stark, Fürst der Finsternis, und das musst du auch sein. Denn du hast noch viel mehr zu verkraften«, tönte die angenehme Stimme aus dem Licht.
    Wieder erschienen sechs Lichtsäulen über der Erde und umkreisten die siebte. »Du hast uns erneut betrogen, LUZIFER!«, donnerte AHASVER, der dieses Mal das Wort führte. »Die schöpfergleiche Rasse pflanzt sich fort, weil du ihr, gegen unseren Beschluss, die Möglichkeit dazu gegeben hast.«
    »Es ist nicht schlimm«, verteidigte sich LUZIFER. »Wie können die Menschen schöpfergleich sein, ohne dass der göttliche Funke sie erfüllt, den ihr ihnen genommen habt? Sie sind seit eurem Eingriff nicht mehr höher stehend als das andere Leben in unserer Schöpfung.«
    »Damit hast du unrecht, Bruder«, erwiderte LILITH. Das Wort »Bruder« kam zögerlicher als sonst. »Und du weißt es auch. Wer einmal den göttlichen Funken in sich gehabt hat, aus dem kann er niemals wieder ganz gelöscht werden. Das ist es, was den Menschen weit über die restliche Schöpfung erhebt und

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